"Demokratie als Religion" (Andreas Popp) (Politik)

Cyrus V. Miller , Tuesday, 06.12.2016, 17:59 (vor 3294 Tagen) @ Manhood

Die Demokratie verliert ihre Anhänger

Der Zuspruch für die Demokratie sinkt, während die Bereitschaft für autoritäre Herrschaftsformen wächst – vor allem bei Jungen, wie zwei US-Forscher feststellen.

http://www.20min.ch/ausland/news/story/Die-Demokratie-verliert-ihre-Anhaenger-20050123

Wobei allein diese Darstellung schon manipulativ ist, weil

a) "Demokratie" seit jeher auch nur das ist, was von selbsternannten Eliten als solche definiert wird/wurde ("Deutsche Demokratische Republik")

b) als einzige Alternative lediglich das Extrem "autoritäre Herrschaftsform" angeführt wird, als ob es "dazwischen" nichts gäbe.

Vermutlich muss man solche Formulierungen wählen, weil heute ohnehin nur noch polarisiert wird ("Nazi/Gutmensch") und der Unbildungsbürger mit differenzierteren Unterscheidungen völlig überfordert wäre.

Wie auch immer:
Einen interessanter Aufsatz, warum falsch verstandene Demokratie als Sabotage am Gemeinwesen einzustufen ist, findet man hier:

http://www.wissensmanufaktur.net/demokratie-als-religion

Auszug:

"Die US-Gründungsväter waren alle Antidemokraten! Das hatte nichts mit schlechten Intentionen zu tun, sondern mit den studierten Erfahrungen der Geschichte. Man war klar der Meinung, die Vereinigten Staaten nicht in eine Demokratie verfallen zu lassen, was auch schriftlich festgelegt wurde. Man präferierte stattdessen eine Republik, die der politischen Führung einiger weniger ausgesuchter Männer von besonderem Verdienst unterlag und deren Aufgabe es war, den Menschen zu dienen.
Als der amerikanische Präsident Andrew Jackson das allgemeine Wahlrecht im Rahmen einer Demokratie einführte, begann auch die „Schmierung“ durch Job-Versprechen an das sich abzeichnende Beamtensystem. Der große Soziologe Max Weber bezeichnete diese „Ordnung“ als Dilettanten-Verwaltung durch Beutepolitiker (auch Berufs-Politiker genannt)."

[Edit] Existiert auch schon hier bei WikiMANNIA. Chapeau!