Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Irmingard Schewe-Gerigk (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Monday, 12.08.2013, 11:19 (vor 3961 Tagen)
bearbeitet von Oberkellner, Monday, 12.08.2013, 11:25

F46 Irmingard Schewe-Gerigk - Grüne – geb. am 15.05.1948 in Rendsburg (Schleswig-Holstein) – kaufmännische Ausbildung, dann als Hochschulredakteurin der Fernuni Hagen tätig – dort auch Frauenbeauftragte von 1989 bis 1992 beschäftigt - 1993 wechselte sie als Angestellte in das Referat „Frauenförderung im Öffentlichen Dienst“ des Ministeriums für die Gleichstellung von Frau und Mann des Landes Nordrhein-Westfalen – Vorstandsvorsitzende des Vereins „terres des femmes“- politisch zunächst der FDP zugehörig, ab 1986 Mitglied der Grünen - Von 1992 bis 1999 leitete sie die Landesarbeitsgemeinschaft Frauenpolitik der Grünen in Nordrhein-Westfalen – Mitglied des Deutschen Bundestages von 1994 bis 2009 - www.schewe-gerigk.de – schewe-gerigk@frauenrechte.de - http://hpd.de/files/images/03_i_schewe_gerigk.jpg

Bei der ersten Lesung des Gewaltschutzgesetzes im Bundestag wurde es von der GRÜNEN-Abgeordneten Schewe-Gerik unter anderem damit begründet, "dass Leben und Gesundheit von Frauen ein hohes Gut seien".

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Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen 2001

"Bündnis 90/Die Grünen haben den Vorschlag des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, die Wehrpflicht auf Frauen auszudehnen, entschieden abgelehnt. Braun solle sich lieber in der Privatwirtschaft für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern engagieren, sagte die grüne Frauenpolitikerin Irmingard Schewe-Gerigk gestern in Berlin. Deutschland sei mit vier Prozent noch immer das Schlußlicht in Europa, was Frauen in Top-Positionen betreffe.“

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PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
NR. 549
Datum: 6. August 2004
Männerbünde machen mobil
Zu dem Kommentar der Deutschen Industrie- und Handelskammer, dass die
Gesellschaft sich zu wenig um Schüler und junge Männer kümmere, erklärt
Irmingard Schewe-Gerigk, parlamentarische Geschäftsführerin und
frauenpolitische Sprecherin:
Es ist schon ein Phänomen: Da zeigt die Emanzipation endlich erste
Früchte, indem Frauen in Schulen und Universitäten nicht nur auf-,
sondern ihre männlichen Kollegen auch gleich überholen. Und prompt folgt
auch schon der Aufschrei aus den Männerbünden auf den Fuß: Jetzt macht
nicht mehr nur der Papst gegen den Feminismus mobil, sondern auch die
DIHK. Sie beklagt auf das schlechtere Abschneiden der Schüler, sie
drohten auf dem Weg ins Berufsleben ins Abseits zu geraten, weil "die
Gesellschaft sich zu wenig um sie kümmert". Ist nun der Feminismus oder
die Gesellschaft insgesamt daran schuld, dass die jungen Männer so
schlecht abschneiden?
Obwohl Frauen heute inzwischen über bessere Schulabschlüsse verfügen
als Männer, sucht man sie in den Führungsetagen der Wirtschaft und an
den Schalthebeln der Macht vergeblich. Daneben verdienen sie immer noch
durchschnittlich 30 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen
Kollegen. Wo bleibt hier der Aufschrei der DIHK? Wenn jetzt erste
problematische Anzeichen bei der Ausbildung junger Männer auftreten,
entsteht sofort die Sorge, sie könnten ins Hintertreffen geraten und die
Frauen das Ruder der Macht übernehmen. Bei dem Tempo der
Gleichberechtigung ist dies in den nächsten Jahrzehnten nicht zu
erwarten.
Allerdings: Natürlich hat die Gesellschaft ihren Anteil an den
Problemen. Junge Männer sind heute, in einer Welt, in der "typisch
weibliche Fähigkeiten" immer relevanter werden, zunehmend verunsichert.
Sie brauchen männliche Vorbilder, in Schulen und Kindergärten, die ihnen
eine neue Idee von Männlichkeit geben können. Und genau an diesen
mangelt es. Erzieherin und Grundschullehrerin sind immer noch klassische
Frauenberufe. Wir müssen die Ursachen dafür beseitigen, dass sich Männer
nicht für den Beruf des Erziehers oder Grundschullehrers interessieren.
Die Männer sind aufgerufen, ihre erzieherische Verantwortung für den
männlichen Nachwuchs zu übernehmen. Und wenn Männer erst einmal
angefangen haben, diesen Beruf zu ergreifen, dann wird er
erfahrungsgemäß auch bald die materielle Aufwertung erfahren, die er
schon so verdient hat.
Die Grünen sehen in dem Entwurf eine gesetzliche Schieflage zugunsten des Vaters und zu Lasten des Kindes. „So wird eine Ehe-Krise auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, und ich frage mich, woher dieses große Misstrauen vieler Männer gegenüber der Mutter des gemeinsamen Kindes kommt. Bei mehr als 80 Prozent der etwa 20 000 Tests steht fest, dass es sich beim Zweifler um den biologischen Vater handelt“, sagt Irmingard Schewe-Gerigk, frauenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion
(Tagesspiegel vom 22.02.2008, Printausgabe)

mit diesem Newsletter möchte ich wieder über die wichtigsten frauenpolitischen Entwicklungen und Ereignisse informieren. Das Highlight war der Frauenkongress der Bundestagsfraktion „Weiter geht´s! Feminismus für die neue Zeit“ im Juli in Berlin. Vor dem Hintergrund der Einführung des Wahlrechts für Frauen vor 90 Jahren wurde debattiert, wie es denn aussieht mit den Frauen und der Politik. Den Auftakt bildete ein Generationengespräch, in dem Frauen verschiedener Generationen über ihre Erfahrungen mit dem Feminismus sprachen. Vor dem Hintergrund des vor allem medial inszenierten Gegensatzes von „altem“ versus „neuen“ Femi-nismus erhielt diese Debatte eine ungeahnte Aktualität. Der mitreißende Vortrag von Prof. Jutta Allmendinger über „Junge Frauen auf dem Sprung“ lieferte dann weiteren Diskussionsstoff für die Workshops.
Parlamentarisch ist einiges passiert, insbesondere beim Thema Gleichstellung in der Privatwirtschaft. Wir haben Anträge zum gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, zur Quotierung von Aufsichtsräten und zur Reform des Vergaberechts in den Bundestag eingebracht. Auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, die schwierige finanzielle Situation der Frauenhäuser und die Reform des Unterhaltsrechts haben uns beschäftigt. Weitere Themen waren die Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen, aus aktuellem Anlass die Situation von Hausangestellten in Diplomatenhaushalten, der
CEDAW-Bericht und das Transsexuellenrecht. Und nicht zuletzt ist das Thema Spätabtreibungen wieder in der Debatte. Hier wollen wir eine verbesserte Beratung rund um pränataldiagnostische Angebote. Mit Straf-androhungen und Diffamierungen der Betroffenen ist dagegen niemandem geholfen.

Viel Spaß beim Lesen, ich würde mich über Rückmeldungen und Kommentare freuen.
Mit feministischen Grüßen
Irmingard Schewe-Gerigk
(am 21.10.08 http://www.schewe-gerigk.de/newsletter/)

Die Grünenfraktion im Bundestag startet die Initiative „Schluss mit der Männerdominanz in Aufsichtsräten“. Was müsste geschehen, damit dieses Ziel erreicht wird?

Als der neue Siemens-Chef am Sonntag in München vorgestellt wurde, da hatte die einzig anwesende Frau auf Seiten des Konzerns nur die Aufgabe, Journalisten aufzurufen. Zu mehr scheint es bei der Siemens AG nicht zu reichen. Und das obwohl immerhin drei Frauen im Aufsichtsrat des Konzerns sitzen – überdurchschnittlich viele. Denn im Schnitt sind es nur zwei bei den 30 Dax-notierten Unternehmen. Dabei gibt es starke Ausreißer in der Statistik. Bei der Deutschen Post AG haben es gleich sechs Frauen geschafft, bei Daimler dagegen nicht mal eine.
In den Vorstandsetagen der Dax-Unternehmen gibt es nur eine Frau. Insgesamt liegt der Anteil in den Aufsichtsräten bei 7,5 Prozent, wovon allerdings 80 Prozent Arbeitnehmervertreter sind. Die Grünen wollen nun per Gesetz gegen diese Unterrepräsentation vorgehen. Nach dem Beispiels Norwegens, Spaniens und Schwedens wollen sie eine Quotenregelung im Aktiengesetz verankern. Bis 2012 sollen 40 Prozent eines Aufsichtsrates mit Frauen besetzt sein. „Weiter auf Freiwilligkeit zu setzen ist aussichtslos“, sagt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen. Wird die Quote nicht erreicht, soll den Konzernen im schärfsten Fall sogar der Entzug der Börsenzulassung drohen. „Es geht uns auch um eine andere Kultur in den Unternehmen“, sagt Schewe-Gerigk. Bordellbesuche als Bestechungsmittel, wie es sie bei VW gegeben habe, seien mit einem größeren Frauenanteil in den Aufsichtsräten nicht denkbar.
Große Erfolgsaussichten hat dieser Oppositionsantrag nicht. „Aber unter der Hand haben uns schon viele SPD- und auch CDU-Abgeordnete ihre Sympathie für dieses Anliegen signalisiert, nur dürfen sie dem nicht zustimmen“, sagte die Grünen-Politikerin. Tatsächlich sehen viele Koalitionspolitiker das Problem genauso, nur die Lösungsansätze sind unterschiedlich. „Die Vorstände und die restlichen Führungsgremien stärker mit Frauen zu besetzen ist wichtiger als nur die Aufsichtsräte“, sagt Ursula Heinen, Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion. „Aber nicht über staatliche Vorschriften.“ Wichtig sei, dass sich Frauen stärker untereinander vernetzen.
Genau das ist die männliche Strategie. Und für viele Frauen laut einer Forsa-Umfrage das Haupthindernis, um höher hinaus zu kommen. Eine Ausnahme, die die Regel bestätigt, ist Renate Köcher. Sie ist Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach und sitzt gleich in vier Aufsichtsräten (Allianz, BASF, Infineon und MAN). „Das liegt an ihrer Vernetzung“, sagt Sonja Bischoff, Professorin an der Universität Hamburg. Sie hat schon mehrere Studien zur Rolle der Frauen in Führungspositionen gemacht und hält eine Quote nur bedingt für erfolgversprechend. „Das ist in einer Übergangszeit denkbar“, sagt Bischoff. Das Beispiel Norwegen zeige, dass es vor allem an potenziellen Kandidatinnen fehle. In Norwegen wird es gerade für technologische Unternehmen immer schwieriger, Frauen in Führungspositionen zu rekrutieren. In Deutschland gebe es aber genug qualifizierte Frauen, sagt Schewe-Gerigk.
Für Klaus Uwe Benneter, SPD-Berichterstatter für diesen Antrag, kommt eine Quotenregel in dieser „rigiden“ Form nicht infrage: „Von 7,5 auf 40 Prozent in so kurzer Zeit halte ich für lebensfremd“. Er könnte sich aber einen Stufenplan vorstellen. „Eine Verdoppelung innerhalb einer bestimmten Zeit ist für mich denkbar“, sagt Benneter. Allerdings sieht er in der großen Koalition für eine solche gesetzliche Regelung keine Mehrheiten.

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/was-frauen-unternehmen/851908.html

Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am helllichten Tag hier vorne zu stehen und über Frauenpolitik zu sprechen, ist in dieser Legislaturperiode eine Seltenheit geworden. Die Große Koalition, aber auch die FDP und die Linke trauen sich mit diesem Thema nur äußerst selten ans Tageslicht.
(Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Na ja!)
Ich freue mich, dass das heute einmal anders ist. Im Prinzip reden wir auch über ein Problem der inneren Sicherheit. Deshalb hätte Herr Schäuble eigentlich hierbleiben können.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der bringt ohnehin nur Unsicherheit!)
Liebe Kolleginnen und Kollegen von Union und SPD, ich freue mich über den nachhaltigen Eindruck, den die rot-grüne Bundesregierung offensichtlich mit ihrem ersten Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen bei Ihnen ge-macht hat. Denn der gesamte Feststellungsteil Ihres Antrages ist ein einziges Loblied auf die unter Rot-Grün verab-schiedeten Maßnahmen. Ich nenne hier nur den ersten Aktionsplan gegen Gewalt und das Gewaltschutzgesetz. Ich finde es schön, dass Sie unsere damalige Politik so ausführlich würdigen. Tatsächlich haben diese Maßnahmen und Gesetze zu einem Perspektivwechsel im Umgang mit häuslicher Gewalt geführt. Heute heißt es: Der Täter geht, das Opfer bleibt. Der Staat ist für den Schutz vor Gewalt in der Familie verantwortlich, nicht länger nur ein paar couragierte Frauenprojekte. Justiz und Polizei halten sich nicht länger heraus, wie sie es früher taten, um eine vermeintlich nicht zu störende Privatautonomie der Familie zu schützen. Die Frauen nehmen das Gesetz an. Allein in Nordrhein-Westfalen wurde die Polizei im Jahr 2006 zu mehr als 19 000 Fällen häuslicher Gewalt gerufen. In fast der Hälfte der Fälle sprach sie einen Wohnungsverweis für die Gewalttäter aus. Leider gilt noch immer: Gewalt durch den aktuellen oder ehemaligen Partner ist eine der ernsthaftesten Bedrohungen für Leib und Leben von Frauen. Es wurde bereits gesagt: Mehr als jede vierte Frau erleidet sie einmal in ihrem Leben. Familie bleibt für Frauen der gefährlichste Ort; Familie ist kein Wert an sich. Das muss in den Ohren der Betroffen wirklich zynisch klingen. Es ist deshalb richtig, an den ersten Aktionsplan anzuknüpfen. Aber ich muss sagen, Frau Ministerin: Ihre Verdienste in der Familienpolitik in Ehren, aber was Sie hier in der Frauenpolitik abliefern, ist wirklich unbefriedigend. Denn gemessen an den Problemen, die Sie richtig analysieren, sind die Lösungsvorschläge als mickrig zu bezeichnen. Ich will ein Beispiel dafür nennen. Am deutlichsten wird das bei dem, was Sie zum besseren Schutz von Migrantinnen vorschlagen. In Ihrem Antrag steht, dass Sie diese Zielgruppe in den Blick nehmen wollen. Das hört sich prima an. Aber all die Modellprojekte und Studien werden den Migrantinnen wenig helfen. Was nützt zum Beispiel eine Onlineberatung für zwangsverheiratete Frauen – falls sie überhaupt einen Computer haben –, wenn sie sich aufgrund ihres ungesicherten Aufenthaltsstatus gar nicht aus der Zwangsehe befreien können oder wenn sie ins Ausland verschleppt wurden – das sind viele – und ihnen nach Ablauf eines halben Jahres die Rückkehr nach Deutschland und damit der nötige Schutz verwehrt wird? Das ist so, als würden Sie einer Ertrinkenden sagen, dass das Ufer nahe ist, aber nicht den Rettungsring werfen. Ihnen Schutz zu gewähren, ist unsere Aufgabe; das müssen wir tun. Sie haben das versäumt, liebe Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfraktionen. Ich nenne das unterlassene Hilfeleistung.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)
Ein sicherer Aufenthalt ist die Voraussetzung dafür, dass andere Maßnahmen wirken können. Alle Expertinnen und Experten haben uns gesagt: Ein Rückkehrrecht und ein eigenständiges Aufenthaltsrecht bei Zwangsverheiratung müs-sen in das Gesetz aufgenommen werden. Das ist die allerwichtigste Hilfe für Zwangsverheiratete. Die Bundesregierung ist auf diesem Ohr leider taub und verschließt den Hilfesuchenden die rettende Tür.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das stimmt doch nicht!)
– Doch, das stimmt. Während wir uns hier über ein paar Modellprojekte unterhalten, denken die unionsgeführten Bun-desländer bereits über weitere aufenthaltsrechtliche Verschlechterungen nach, konkret darüber, ob die Frist bis zu einem eigenständigen Aufenthaltsrecht für ausländische Ehegattinnen nicht wieder auf drei Jahre erhöht werden sollte. Frau Noll, Sie haben vorhin das Zehn-Punkte-Programm der Landesregierung Nordrhein-Westfalens angesprochen; das hört sich wunderbar an. Aber warum haben Sie nicht gesagt, dass die einzige Schutzeinrichtung für junge Mädchen in Bielefeld von ebendieser Landesregierung geschlossen worden ist? Das ist die Doppelbödigkeit Ihrer Politik: Sie ver-sprechen etwas, Sie machen Modelle und schreiben Broschüren; aber diese Schutzeinrichtung, in der die erforderliche Hilfe gewährt werden konnte, wird geschlossen. Das ist wirklich doppelzüngig. Frau Ministerin, Ihr Aktionsplan mag gut gemeint sein, aber für uns gilt auch hier: Gut gemeint ist nicht immer gut. Die von Gewalt betroffenen Frauen im Land haben mehr verdient als einen Aktionsplan mit warmen Worten und wenigen Taten. Ich danke Ihnen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)
Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:
Das Wort hat nun Bundesministerin Ursula von der Leyen.

http://bundestube.de/16/119/40/


Keine Sparmaßnahmen an der Sicherheit von Frauen

Zu der heute vom BMFSFJ veröffentlichten Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:



Wir begrüßen, dass es nun eine umfangreiche repräsentative Studie zur Gewalt gegen Frauen gibt. Die Zahlen des Berichts zeichnen ein erschütterndes Bild: 40 Prozent aller befragten Frauen haben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren - das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Frau wird auch heute noch gebrochen. Nach wie vor ist der gefährlichste Ort für Frauen ihr eigenes Zuhause. Körperliche und sexuelle Gewalt wird überwiegend von den Partnern ausgeübt.



Seit 2001 verfügt Deutschland dank rot-grüner Initiative über ein modernes und gut funktionierendes Gewaltschutzgesetz. Damit wurde ein Perspektivenwechsel im Umgang mit häuslicher Gewalt vorgenommen: Nicht mehr das Opfer muss die gemeinsame Wohnung verlassen, sondern der Täter. Die polizeiliche „Wegweisung“ macht jeden Kontaktversuch des Täters strafbar.



Ein Gesetz allein erzeugt aber noch keine gewaltfreie Gesellschaft. Wir beobachten mit großer Sorge, wie in mehreren Bundesländern Frauenhäuser und Beratungsstellen schließen müssen, weil ihnen die Gelder gekürzt werden. Bundesweit suchen jährlich rund 45.000 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht vor häuslicher Gewalt in Frauenhäusern. Die heute erschienenen Zahlen müssen all jenen die Augen öffnen, die Sparmaßnahmen an der körperlichen Unversehrtheit der Frau vornehmen.



Aber auch die Umsetzung neuer Bundesgesetze muss auf den Prüfstand: Die Gesetze zur Arbeitsmarktreform dürfen mühsam erkämpfte Errungenschaften nicht zerstören:



Wo eine Frau von häuslicher Gewalt betroffen ist, muss die häusliche Bedarfsgemeinschaft ihre Gültigkeit verlieren, um jede ökonomische Abhängigkeit zu beenden. Konkret heißt das: Eine Frau, die in einem Frauenhaus Zuflucht sucht, muss ihr eigenes Arbeitslosengeld II erhalten – unabhängig von ihrer Zustimmung zu einer dauerhaften Trennung.



Die psychosozialen Folgen häuslicher Gewalterfahrung sind groß. So sehr wir es befürworten, dass den Frauen durch das SGB II langfristig in die ökonomische Unabhängigkeit geholfen wird: Die Besonderheit der Situation verlangt nach einer Phase der Orientierung, in der die Verpflichtungen durch das SGB II für diese Frauen ausgesetzt werden. Die Frauenhäuser müssen auch unter dem SGB II ihre Arbeit wie bisher fortsetzen können – dafür Mittel zur Verfügung zu stellen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

http://www.schewe-gerigk.de/pressemitteilungen/2004/?no_cache=1&expand=8190&displayNon=1&cHash=14d59bce8691354b038e8297c22454e0

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