Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Uni-Streiks

Roslin, Wednesday, 18.11.2009, 00:37 (vor 5886 Tagen) @ Mirko
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 18.11.2009, 00:51


Der Verdacht, dass das Studium ohne gesellschaftlichen Nutzen bleibt, ist
bei der Kunsthistorikerin angebracht, aber nicht bei einer angehenden
Ärztin.

Das Problem ist nur, dass Ärztinnen später überproportional häufig aussteigen, sich ihrem Kind und ihrem gutverdienenden Göga widmen, überproportional häufig halbtags arbeiten, Überstunden verweigern, sich in den angenehmen Teilbereichen der Medizin drängen (wie gesagt, nicht alle, aber im Vergleich zu Männern, die unter einem viel höheren Erwerbsdruck stehen- sie müssen ja für Frauen zahlen, nicht umgekehrt, das erwarten Frauen von Männern, nur solche Männer finden die meisten attraktiv und Männer erwarten es von sich selbst - überproportional viele).
Immer mehr Medizinstudentinnen, das bedeutet, dass bald Landärzte fehlen werden, Unfallchirurgen etc.
Das können wir in Ostdeutschland bereits sehen, noch besser in Irland.
Am allerbesten im Fache Tiermedizin: 80 % Studentinnen.
Und der Beruf stirbt an Nachwuchsmangel, gerade dort, wo er wichtig, wirklich wichtig ist.
Aber auch hart, schmutzig, zeitintensiv, unvereinbar mit Kaffeemaschine und lackierten Fingernägeln.
Tiermedizinerinnen drängen in die städtische Kleintierpraxis, wollen mit kalbenden Kühen, schweinen und anderem Nutzvieh (Männern ausgenommen) wenig zu tun haben.
Die städtische Kleintierpraxis, angenehme Arbeitszeiten, kaffeemaschinentauglich, nicht allzu schmutzig, der Umgang mit den Kuschelpuscheltierchen.
Kommt ein böser, dicker, fetter Köter in die Praxis, kann den ja immer noch der Kollege übernehmen.
Der macht das gern.
Ist ja schließlich Ritter, Kavalier, Mann.
So haben wir bestens versorgte Hunde, Katzen, Goldhamster, während die Bauern immer häufiger vergeblich auf den Tierarzt warten.

Ach ja, und diskriminierungspropagandatauglich ist dieses Berufsverhalten auch.
Denn natürlich werden Frauen seltener Oberarzt, noch seltener Chefarzt, verdienen 23% weniger usw., usw., usw.
Weil die böse Männerwelt sie unter gläsernen Decken gefangen hält.
Nicht etwa, weil sie weniger arbeiten.
Iwo.
Man hat doch die gläserne Decke nicht erfunden, auf dass man tatsächlich durch sie hindurch klar sieht.
Man hat sie erfunden, um erklären zu können, warum Frauen weniger erfolgreich aufsteigen als Männer, ohne davon reden zu müssen, dass Frauen im Schnitt weniger hart erwerbsarbeiten als Männer.
Denn mit dieser Realität ließen sich Männer ja nicht diffamieren, ließen sich keine von schuldbewußt gemachten Männern zu zahlenden Frauenprivilegien einwerben und durchsetzen.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum