Leben wir in einem Patriarchat?

Robert , München, Tuesday, 27.10.2009, 11:46 (vor 5907 Tagen) @ Narrowitsch
bearbeitet von Robert, Tuesday, 27.10.2009, 11:54

Watt is datt denn nu schon wieder?

Damit meine ich, daß wir so ein "Zwischenstadium" haben, wo alle "patriarchalen Pflichten" bei den Männern verblieben sind, die Rechte ihnen aber weggenommen wurden bzw. die Frauen die gleichen Rechte ohne die Pflichten dazubekommen haben.

Daß so eine Gesellschaft nicht lange halten wird (ok, 2 Generationen sind lang für einen Menschen, aber nicht für "Geschichte"), ist uns allen vermutlich klar, es gibt nur zwei Alternativen: entweder werden auch die Pflichten gleich auf die Geschlechter verteilt (denn Ausnutzen lassen ohne Gegenleistung wird sich ein Geschlecht nicht ewig), oder es geht wieder zurück in die strenge Aufgabenteilung.
Ersteres wäre mir persönlich lieber, aber ich habe noch Bedenken, ob so eine Gesellschaftsform wirklich lebensfähig ist (gerade auch in Hinblick darauf, daß m.M.n. Aufgabenteilung gerade den "Erfolg" des Menschen u.a. als biologische Art ausmacht, und wohl auch Gesellschaften mit Arbeitsteilung erfolgreicher sind, als "Selbstversorger-Gesellschaften").

Woher weißt du das? ...

Weiss ich nicht, vermute ich aber, da m.M.n. eine "Unterdrückung", auch nicht die der Frauen, niemals Jahrtausende funktioniert.

Nachtrag: mit "Unterdrückung" meine ich, jemand anderen zwingen gegen seine Natur zu leben. Quasi eine "nicht artgerechte Haltung"

... Der klassische Patriarch ist Regierungschef seiner
Familie gewesen. Weil er die Handlungen aller im Haushalt lebenden
Familienzugehörigen- also Frauen, Sklaven,Onkel, Tanten, Söhne und sogar
des Kronprinzen, dem Erstgeborenen, verantwortlich. Auf Grund dieser
Verantwortlichkeit und der Sorgepflicht der ihnen an oder die Handgegeben
besaß er Eigentum und besondere Rechte. Selbstverständlich auch im Haus.

Du betrachtest das "von aussen". Mit "Innenwelt" meinte ich sowas wie Erziehung der (zumindest Klein-)Kinder, Einrichtung des Hauses, Herrschaft über Küche und Herdfeuer etc. Diese ist von den ganzen Punkten, die du oben nennst schlicht nicht betroffen, das sind Regelungen der "Aussenwelt".

Die Arbeitsteilung, auf die anspielst, erwuchs später und zwar auf Grund
anderer ökonomischer Gegebenheiten. Ein Unterdrückungsapparat

Überall, ganz gleich, ob ich in Geschichtsbücher oder in anthropologische Werke oder sonst was gucke, sehe ich, daß die Männer- und Frauenwelt mehr oder weniger streng getrennt sind, ergo: Arbeitsteilung überall. Eine ähnliche ebenfalls: fast überall z.B. jagen die Männer und kochen die Frauen (ausser hier in unserer westlichen Zivilisation).

derMänner, also aller Männer, gegenüber denFrauen, also allen
Frauen, den hätten die Femis gern in der Geschichte gefunden. Gab es nicht,

Ganz genau.

Nein nicht überall. Aber in gängigen Publikationen.

Lass mir doch diese "populistische Übertreibung" )
(eigentlich sollte klar sein, daß das einzig 100%ige in der realen Welt ist, daß nur Männer Kinder zeugen und nur Frauen Kinder gebären. Drum spare ich mir oft so ne Einschränkung wie "fast überall" o.ä.)

Eine Gesellschaftsform, in der "die Männer" "die Frauen" irgendwie
unterdrücken würden, haben wir definitiv nicht!

Jow, so ist dem.

Robert

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."