Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Prototyp Pudel?

Felix1, Sunday, 11.10.2009, 00:58 (vor 5924 Tagen)

Nun zu meiner Vorstellung. Ich bin seit vielen Jahren im Netz aktiv, bin kein Mitglied der Piraten, Jahrgang 71. Ich habe mich mit der Thematik Frauen und Piraten seit einiger Zeit beschäftigt, wie in diesem Thread vom Juni : viewtopic.php?f=65&t=5878&hilit=frauen+vinci - aber auch in meinem eigenen Ritinardo-Blog, was vor der Wahl eine zeitlang im Fokus war (u.a. http://ritinardo.wordpress.com/2009/09/ ... nd-frauen/).

Was treibt mich an? Ich kann diesen latenten und offenen Sexismus bei den Piraten nicht ertragen. Neben den wohl 90% Männern als Parteimitgliedern kann man nun bei der Männer AG beobachten, wie sich da weiterer Widerstand gegen Gleichberechtigung formiert - unter dem Deckmäntelchen des: Wir wollen Gleichberechtigung - aber auch für Männer. Was aus Prinzip schon mal widersinnig ist. ich beobachte da auch eine gewisse Indoktrinierung junger Männer mit der Stoßrichtung: "Bleib so wie Du bist - die Männer sind die eigentlichen Opfer". Die ganzen Studien, die da so kursieren sind recht dünn in der Aussage. Ich habe sowas ähnliches bereits gesehen in der Auseinandersetzung mit Klimaskeptikern - sprich das sind Verhaltensweisen von Verschwörungstheoretikern. Da wird teilweise viel Text generiert und durchaus nicht nur platt argumentiert - lediglich wenn man sich die einzelnen Bausteine anschaut findet man heraus, dass die Quellen oft nichts taugen und nur dazu dienen eine Gegenargumentation aufzubauen. Insofern betrachte ich als Mann die Männer AG nicht als eine AG, die ernsthaft und selbstkritisch zu Werke geht, sondern mit teilweise einschlägig bekannten und bekennenden Maskulinisten versucht die Männerlastigkeit der PP zu verstärken. Ich glaube so einige Männer sehen in der PP die Möglichkeit endlich gegen den Feminismus und die Frauen in den Krieg zu ziehen. Und das gefällt mir ganz und gar nicht.

Ich selbst habe in meinem Leben genug gesehen und beobachtet um zu wissen, dass es in erster Linie die Frauen sind, die beachteiligt sind. Was nicht bedeutet, dass sie nicht oft daran mitstricken. Schon oft habe ich mich als Mann in der Rolle gefunden, Frauen darauf hinzuweisen, dass sie sich zu wenig zutrauen usw.. Ich sehe es so, dass es nicht um Frau gegen Mann geht, sondern um die Frage wie wir gesamtgesellschaftlich miteinander umgehen wollen - wollen wir gleiche Chancen und wollen wir mehr Gerechtigkeit oder wollen wir das nicht? Wenn ja, dann gehört Feminismus ganz selbstverständlich dazu diesen Zielen näher zu kommen. Hierbei geht es dann z.B. um die Rechte der Frauen und somit um Bürgerrechte, die unteilbar sein sollten.

Ich sehe mene Rolle hier so, dass ich gerne die PP begleiten möchte in einigen Fragen zur Vernunft zu kommen und nicht weiter Verschwörungstheorien oder rechtsradikalen und antiemanzipatorischen Denken Raum zu geben. Vielleicht wird dann die PP auch für mich irgendwann einmal wählbar. Oder auch nicht. Bei der letzten Wahl habe ich sie nicht gewählt aus den o.g. Gründen und habe auch vielen abgeraten dies zu tun. Man will ja nicht etwas wählen, was dann an anderer Stelle gegen die eigenen Interessen agiert. Ich traue der PP zu dazu zu schaffen. Die Ausgangslage ist hart - und das Problembewusstsein extrem unterentwickelt. Aber es wird besser. Das Licht der Öffentlichkeit ist auch eine Chance die Fehlentwicklungen besser zu erkennen - auch und gerade von aussen.

ciao,
Vinci


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