Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Vulva-Projekt

Kain, Tuesday, 26.09.2006, 14:24 (vor 7012 Tagen) @ DschinDschin

Darf man hinschauen? Darf man nicht?

Oh Gott, was passiert nur, wenn diese Frage nicht geklärt wird?

Und wenn: Wie?

Ja, genau das ist der Kern: Wieder jemand, der sagen will, wie.

Entstanden sind Bilder, die die Schönheit der «Lebenspforte> zeigen.

Faszination und Schönheitsempfinden sind zwei verschiedene Sachen, auch wenn sie vordergründig ähnlich wirken. An Freaks wie von "Lordi" oder "Freddy Kruger" kann man sich ja auch nicht satt sehen.

Für Männer sind diese Bilder ein herausforderndes Angebot zum Hinschauen.

Sie unterschlagen, dass die Herausforderung nicht etwa im mangelnden Mut oder der Bereitschaft, sich für nicht alltägliche Sachen zu interessieren, besteht, sondern in dem Verstoß gegen das feministische Dogma "Du sollst nicht glotzen, Dumpfbacke!" (Aber trotzdem in nicht endender Verzückung um das rosa Kalb tanzen.)

Welchen Blick können wir entwickeln?

Entwickeln würde Offenheit gegenüber dem Ergebnis bedeuten. Ziel der "Künstlerin" ist jedoch nicht, anzuregen, sondern neue Deutung vorzugeben.

Können wir uns von allen Prägungen, Verboten und Zwängen befreien?

Interessant. wer verbietet was und wie?

Jetzt wird es interessant:

Wie gehen wir mit der Zensur im Kopf um, die jede Neugierde und Lust als pornografisch verbietet und Objekt und Betrachtung zugleich abwertet? Gelingt es uns, ein freies, bejahendes Hinschauen zu finden?

..., denn freies bejahendes Hinschauen würde ja durchaus persönliche Empfindungen einschließen. Die werden aber durch nachfolgenden Passus wieder aufgehoben:

«Lasst uns einstehen, dass Sexualität der Liebe, der Lust und dem Leben dient und nicht Gewalt und Macht. Lasst uns beim Betrachten dieser Bilder die spirituelle Dimension dieser Tore wahrnehmen. Alle, ob Mann oder Frau, hatten wir diese Pforte zu passieren, bevor wir lebendig hier auf Erden ankamen.>

Wie stellt sich die "Künstlerin" das eigentlich vor: Galerieeröffnung. Die Bilder werden gezeigt. Andächtiges Schweigen und spirituelle (was immer das ist) Verzückung angesichts der Riesenmösen. Mit der selben Berechtigung ließe sich im Übrigen eine Galerie über Penisköpfe machen.

www.vulva-projekt.ch

Igitt!

So ist also schon die Frage, ob man hinschauen darf, falsch gestellt. Die Frage muss lauten: muss man hinschauen?

Allerdings. Und keineswegs ist das neu, vielmehr Grundsatzprogramm seit Anbeginn. Hat jemand "Stadt der Frauen" gesehen? Ob sich die Künstlerin dessen bewusst ist, dass sie eine bereits verhohnepiepelte Idee mit vollem ernst umgesetzt hat?

Hey Leute, sollen wir mal eine Pimmelausstellung organisieren?

Nein, bitte - es sei denn, Du schaffst es, das irgendwo in einer öffentlichen Fußgängerzone zu platzieren.


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