Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gottglaube verdirbt Kinder? Gefährlicher Unsinn!

T.R.E.Lentze, Monday, 21.09.2009, 05:31 (vor 5943 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Gehirnwäsche ist die allgegenwärtige Erziehung zu Aberglauben.
Kinder können gar nicht früh genug vor religiösen Eigferern mit ihren
heiligen Büchern geschützt werden. Leider bekommen Gläubige viel zu früh
Kontakt zu Kindern und verbiegen sie.
Zugang zu Religion sollte frühestens mit Eintritt der Volljährigkeit
erlaubt sein.

Viele Grüße
Wolfgang

Wie kann ein halbwegs intelligenter Mensch, für den ich dich einschätze, zu einer dermaßen absurden, ja grotesken Fehleinschätzung kommen? Ich will dich wirklich nicht beleidigen, aber ich wüßte auch nicht, warum ich meinen Protest verbergen sollte.

Also, deine fehlende Blindheit für unseren himmlischen Vater kann ich dir nicht vorwerfen; das ist eine Behinderung wie andere Behinderungen auch. Aber du kennst doch wahrscheinlich die historischen Fakten gut genug, um zu wissen, daß die ersten Ansätze des Feminismus zeitgleich mit der Französischen Revolution aufgetreten sind, also mit der Säkularisierung, vgl. Olympe de Gouges. Es ist ganz offensichtlich, daß Feminismus (wie auch der rote, braune und lila Sozialismus) nur auf dem Boden des Atheismus entstehen konnte.

Dagegen spricht auch nicht die Existenz von feministischen Theologinnen und Priesterinnen. Schon der überwiegende Teil der Priester dürfte inzwischen atheistisch verdorben sein; für die kirchlichen Feministinnen gilt das umso mehr.

Feminismus ist eine Ersatzreligion. Wer an Gott glaubt (d.h. positiv eine erlebte Beziehung zu ihm hat), kann nicht feministisch entgleisen.

Wolfgang, du hast ein zweifaches Problem: vordergründig den fehlenden Zugang zu Gott, aber auch eine ausgeprägte Aversion, ja Opposition gegen ihn. Du bist wie ein Kind, das einen Vater noch irgendwie erlebt und später verloren hat durch eine vaterhassende Mutter. Und ich habe fast den Eindruck, die allgemeine Auslöschung des Gottglaubens ist dir möglicherweise wichtiger als die Beseitigung des Feminismus.

Reich-Ranicki beschreibt in seiner Lebensbeschreibung eine andere Konstellation. Er kann, so schreibt er, mit Gott überhaupt keine Vorstellung verbunden. Für ihn ist das die unsinnigste Idee überhaupt. Er hatte einen anwesenden Vater, aber der stand völlig im Schatten im Mutter. Für die Erziehung seines Kindes war er schlichtweg irrelevant. Es ist bemerkenswert, wie sich sein Gottesbild (sofern davon gesprochen werden kann) und die Erscheinung, in der er den Vater erlebte, gleichen.

Doch genug mit der Psychologie. Jeder ist für seine Entscheidungen verantwortlich, egal mit welcher Kindheit. Und so dumm oder behindert kannst du nicht sein, als daß du dir über elementare und offensichtliche Zusammenhänge keine Gedanken machen könntest! Du hast dir ja zu einem Teilgebiet unserer Lebenswirklichkeit vernünftige Gedanken gemacht, deine Bücher beweisen es.

Wer gegen den Feminismus auftritt, gleichzeitig aber den Gottglauben als eine Schwäche ausmacht, der ist wie ein Arzt, der Symptome bekämpfen will, aber gleichzeitig den Körper für die eigentliche Krankheit hält.

Ein solcher Irrglaube ist gefährlich, denn er konterkariert das ärztliche Bemühen der Einsichtigen. Und um es klarzustellen: Mir ist an einer Wiederherstellung eines vernünftigen, also vom Glauben getragenen Weltbildes letztlich mehr gelegen als an einer isolierten Bekämpfung der Folgeprobleme, die aus dem Fehlen eines vollständigen Weltbildes entstehen.

Mein Grundsatz:

Der Atheismus ist Ursprung und Bedingung (sekundär auch wieder Folge) des Feminismus.

Student


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