Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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TV-Tip: Hart aber fair heute um 20:15 im WDR

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 15.09.2006, 00:26 (vor 7023 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DD!

Du bringst es auf den Punkt: auch Frau Hermann ist Feministin, und wie Du
es sagtst, von der Denke her.

So würde ich das nicht sagen. Sie ist eben Frau, und damit natürlich egozentrisch, intolerant, objektivitäts-unfähig und egoistisch. Außerdem nahezu unfähig, männliche Wesen als gleichwertig anzusehen.
Wenn das feministisch ist, mußt Du (nahezu) alle Frauen feministisch heißen (bitte nicht einhaken, Klaus_Z, ich weiß, daß das dem Zustand in Deutschland ziemlich nahekommt *g*).

Sie stellt es so dar, als ob ausschließlich
Frauen durch autonome Entscheidung definieren, wie Beziehung abzulaufen
hat. Und sie geht stillschweigend davon aus, dass die Männer, wenn man
diese Verallgemeinerung überhaupt verwenden darf, stillschweigend jede
Wendung weiblicher Lebensplanung mitmachen.

Das sieht natürlich so aus. Aber was sollte sie denn eigentlich tun? Propagieren, daß der Mann die Lebensweise wählt und die Frau sich, egal, wie das ausfällt, dem anzupassen hat? Das paßt nicht zu selbstbestimmten Menschen. Und Herman redet ja nicht dümmlichen Heimchen das Wort, sondern selbstbewußten Frauen, die sich ganz bewußt für ihre Mutterrolle entscheiden, und nicht nur notgedrungen.

Stattdessen sagt sie den Frauen, sie sollten sich nach dem richten, was sie empfinden. Und das ist dringend nötig in unserer Gesinnungsterror-Gesellschaft, wo eine Frau sich als "nur Hausfrau" bezeichnen und beschimpfen lassen muß, weil sie keine "Karrierefrau" ist. Eine überwältigende Mehrheit der Frauen denkt und empfindet diametral anders als die veröffentlichte Meinung suggeriert, aber nur wenige trauen sich das auch zu sagen.
Und DAS ist Hermans großes Verdienst: eine Diskussion angestoßen zu haben jenseits feministischer Dogmen, in der Frauen UND Männer einmal nicht mehr Glaubenssätze nachbeten, sondern sagen können, was sie WIRKLICH wollen. Es wird verdammt nochmal Zeit dafür.

Was mir in dieser Sendung gefallen hat (und generell an Herman): sie stellt das Kind in den Mittelpunkt. Ich habe von ihr noch keine Aussage gelesen, daß sie, was sie fordert, deshalb fordert, weil es für sie besser sei.

Insofern waren die Vertreter der Gegenpartei gar nicht so schlecht ausgewählt, denn die zeigten allesamt recht deutlich, daß Kinder für sie unter "ferner liefen" rangieren.

Übrigens war ich von der Sendung "Hart aber fair" enttäuscht. Am meisten
enttäuscht von dem CDU-Minister aus NRW, den man getrost in die Lila Pudel
Liga aufnehmen kann, ein feminisierter Spießer, oder ein Zyniker, der
Frauen aus Interessen der Wirtschaft ins Arbeitsleben puschen will.
Bei mir kam die Sendung spießig rüber.

Deine Eindrücke teile ich. Aber gerade deswegen war die Sendung für mich NICHT enttäuschend.

Die einzige kantige Person war Eva
Hermann, die ihren Standpunkt sehr eloquent vertreten hat. Da hätte auf
Männerseite noch ein Klotz dazugehört. Odin wäre da ein guter Widerpart
geworden oder Eugen. Nihi und ich eher nicht, weil ich z.B. für etwas
schwärme, was es nicht mehr oder nur noch selten gibt: die Frau der 50er
Jahre, nicht vom Aussehen, aber von der Mentalität. Das hätte es der
Hermann zu leicht gemacht, die Männer in die Rolle des Geldscheißerchens
zu drängen und den Mutterkult zu pflegen.

In dieser Sache Zustimmung. Ein Gesprächspartner, der die Sicht "und was ist mit uns Männern" vertritt, hat absolut gefehlt. Laschet kann man ja nur unter Ultra-Mösenkriecher verbuchen.

Obwohl: der Auftritt des Herrn Liwinski war nicht so übel. Und auch bei ihm auffallend: er hat über die Kinder geredet und nicht in erster Linie über seine "Selbstverwirklichung".

Seien wir doch ehrlich, bei allem berechtigten Masku-Femi-Gezänk: eine solche Haltung, nämlich ein Pflichtgefühl und die Bereitschaft, sich selbst etwas zurückzunehmen, fehlt uns doch am meisten. Das gilt für Männer UND Frauen, für die einen vielleicht etwas mehr und die anderen etwas weniger. Aber daran fehlt es uns.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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