Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wählertäuschung ist vorprogrammiert mit Überhangmandate

Tom, Saturday, 19.09.2009, 22:09 (vor 5944 Tagen) @ Ralf

"Das deutsche System ist ein Versuch, die Vorteile beider Systeme
miteinander zu kombinieren. Dass man da evtl. im Detail noch bessere
Verfahren entwickeln könnte, mag durchaus sein."

Genau darum geht's, und das ist möglich. Beispiel:

NRW stehen 100 Mandate zu, 50 über Liste, 50 direkt über Wahlkreise.

Wahlergebnis (kleine weggelassen):

CDU 35%
SPD 20%
FDP 15%
Grü 15%
LIN 15%

Die Parteien bekommen genauso viel Sitze wie Prozent, weil es ja 100 Mandate gibt. Aber: die CDU hat 45 der 50 Wahlkreise gewonnen, bekommt also nicht 35 sondern 45 Sitze, 10 Überhangmanndate.Das heißt: Sie hat nur 35% der Stimmen bekommen, stellt aber 45:110% der Manndate. ca. 41 % der Manndate mit nur 35% der Stimmen. Man müßte also die anderen Parteien proportional zur erreichten Prozentzahl über Liste auffüllen:

CDU 45
SPD 26
FDP 19
Grü 19
Lin 19

Gesamt: 128 (ca.) Das wäre gerecht, die direkt gewählten sind drin und das Verhältnis der Parteien wäre auch korrekt wiedergegeben. Problem: Nicht nur 10, sondern 28 zusätzliche Abgeordnete, NRW wäre überpräsentiert. (Wenn wir dann ganz korrekt sein wollten, müßten wir die übrigen Bundesländer proportional zu NRW auffüllen, dann hätten wir im ganzen Bundestag 28% mehr Abgeordnete als vorgesehen)

War aber auch ein konstruiertes, extrem gewähltes Beispiel. Normalerweise gibt es nicht so viele Überhangmandate.


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