Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Aus dem Gelben: Wie links war die NSDAP? Wie links ist die NPD?

Nihilator ⌂, Bayern, Friday, 18.09.2009, 00:41 (vor 5946 Tagen) @ Scotty
bearbeitet von Nihilator, Friday, 18.09.2009, 00:44

Eine Anmerkung zu Faschist und Faschismus.
Beide Ausdrücke haben gar nichts mit rechts oder links gemein.
Sie kommen aus dem Lateinischen Face (gesprochen Fatse) oder gesprochen
"Fäis" im englischen - was einfach ein Gesicht in deutsch ist. Es bedeutet
nicht anderes als "Götzenanbetung" oder Gesichtsanbetung. Also immer dort,
wo uns Gesichter manipulativ vor Sachthemen plaziert werden, haben wir es
genaugenommen mit Faschismus zu tun.

Diese Erklärung ist schlicht und ergreifend falsch. Faschismus geht auf die "fasces" zurück, Rutenbündel mit Beil, die ein Machtsymbol im Römischen Reich waren. Mit face hat das Wort nichts zu tun.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fasces

Richtig ist, daß sich sowohl Mussolini als auch Hitler (etwas später und mit stärkerer Tendenz zum antiken Griechenland) an der Herrlichkeit und Macht dieses Reiches orientierten. Beide gingen dabei so weit, Tausende Jahre in die Zukunft zu denken, also nach den Erkenntnissen über gefundene Artefakte Bauplanungen auch nach ihrem Ruinenwert (!) auszulegen.

Beispiel:
Siehe das Merkel Wahlplakat "Wir haben die Kraft" ist rein Faschistoid, da
das Gesicht vor Themen und Inhalte gestellt wird!
Im Faschismus müssen bei Machtwechsel immer die Gesichter der Standbilder
ausgetauscht werden.
In USA hat man den Faschismus etwas geschickter gelöst und den "Präsident"
als Fatse genommen, und so muß man nicht immer die Standbilder
austauschen.
Stalin war so gesehen ein Extremfaschist, wohingegen der Gefreite immer
das .....kreuz vorgeschoben hat und von "diesem Volk und diesem Reich
sprach", und da immer vom Führer gesprochen wurde (=austauschbare
Funktion!) - also eigentlich sehr antifaschistisch.

Das, wovon Du redest, nennt sich Personenkult. Es kann, muß aber nicht, einhergehen mit totalitärer Machtausübung. Beispiel Pol Pot: dessen Identität war zu Zeiten seines Regimes fast vollkommen unbekannt, keiner kannte sein Gesicht, es wurde nicht hochgespielt, obwohl er trotzdem enorme Macht in seinen Händen sammelte. Ob das Angst war und Vorsorge für den Fall des eigenen Scheiterns oder doch nur konsequentes in den Vordergrund stellen einer Idee statt Personen, wird sich nicht mehr klären lassen. Die meisten Herrscher widerstehen der Versuchung eher nicht.

Recht hast Du absolut, daß unsere Wahlwerbung höchst fragwürdig ist. Was sollen mir denn Plakate mit Merkels Titten und den retuschierten Konterfeis von Politikern sagen? "Das ist ein netter, sympathisch aussehender Mensch, der meint es gut"? Bereichert um die sexuelle Komponente? Bloß nicht den Verstand ansprechen, sondern das Unterbewußte?

Mit Demokratie im eigentlichen Sinne, also die besten Ideen setzen sich aufgrund ihrer Überzeugungskraft durch, hat das eigentlich gar nichts mehr zu tun. Wenn mir einer sagen würde, das ist antidemokratisch, das müßte verboten werden, stattdessen gehörten Aussagen auf die Plakate: er hätte meine Zustimmung.

Das liegt auch am Pöbel, der auf sowas anspricht, klar. Früher gab es deshalb Wahlrecht nicht für den Pöbel, sondern für in gewisser Hinsicht qualifizierte, dem Gemeinwesen verpflichtete Menschen. Durch Stand, durch Adel, durch das Tragen von Waffen, sogar durch Geschlecht, wie auch immer. Fragwürdig, weil ungleich, zumindest aus linker Sicht. Die ist aber auch nicht geheiligt oder das Nonplusultra, sondern nur eine Sicht von verschiedenen.
So edel das Ideal des gleichen Wahlrechts auch klingen mag, es scheint mir auch die Wurzel des Untergangs eines solchen Systems zu sein. Und das haben die sogar damals in der Antike schon gewußt und geschrieben.

Was tun? Aus Sicht der Machthabenden: die Illusion einer Volksherrschaft aufrecht erhalten bei gleichzeitiger Besetzung aller entscheidenden Machtpositionen. Medien, Bundespräsident, BVerfG, das wird alles von den Parteien besetzt. Von den Parteien bedeutet, von den etablierten. Die ihre Macht erhalten wollen und das als Erhalt der Demokratie tarnen.

Hitler hat auch abstimmen lassen, mehrfach, aber als demokratisch würde das wohl keiner bezeichnen. Es gab ja keine Gewaltenteilung, die wurde gezielt zerstört. Die Väter des Grundgesetzes haben das erkannt, aber ihre Vorkehrungen genügten nicht. Und so haben wir auch heute keine: Regierungen sind Staatsanwaltschaften weisungsbefugt, Juristen organisieren sich in weltanschaulichen Gemeinschaften (FJT, DJB) und die Vierte Gewalt, vielleicht die bedeutsamste inzwischen, war überhaupt nicht als solche erkannt und vorgesehen.

Demokratie? Haben wir hier nicht, das ist leider so. Ein Fakt.

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


[image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum