Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mal keine Bange...

Max, Fliegentupfing, Wednesday, 05.08.2009, 16:29 (vor 5988 Tagen) @ Dampflok
bearbeitet von Max, Wednesday, 05.08.2009, 16:33

Servus Dampflok,

schön, daß du wirklich nochmal geantwortet hast. Da werd´ ich wohl auch noch mal müssen ... *seufz*. Nun denn ...

Maesi hat Folgendes geschrieben:
Und genau hier unterscheiden sich die Maskulisten
prinzipiell nicht von den Feministen:


DOCH...

... Begründung?

sie alle wollen politisch etwas erreichen


JA...

... Begründung erlässlich.

und stuetzen durch ihr Engagement den politischen Machtapparat.

NEIN!

... Begründung zwingend erforderlich.

Sowohl Maesi als auch Nick halten es für eine Option, sich ins Private
zurück zu ziehen, sich also dem Machtapparat zu entziehen


"Sich dem Machtapparat entziehen" kann man nur mit gehörigem Egoismus und
auch mit großen persönlichen Opfern. Und mit genügend Kleingeld, das gerade
z.B. Unterhaltssklaven fehlt. Es gab und gibt weltweit seit Jahrtausenden
kein Gebiet auf diesem Planeten, wo eine menschliche Handlung außerhalb der
eigenen vier Wände nicht "den Machtapparat" berührt.

... "den Machtapparat berühren" und "sich ihm entziehen" sind nicht ganz dasselbe. Aber gut: Sollte man sich ihm wirklich nicht zur Gänze entziehen können; tendenziell geht es zumindest. Genauso, wie man ihm mehr oder weniger zuarbeiten kann.

- und darauf zu warten, daß der Wahnsinn von selbst an sein Ende

kommt,

was wiederum - wie Nick recht schlüssig dargelegt hat - unausweichlich

ist.

Dummerweise haben weder Maesi noch Nick eine verläßliche Zeitangabe zur
Hand, wann denn dieser Zusammenbruch erfolgt, vielleicht können sie diese
ja noch nachreichen: Wirds denn nächste Woche oder nächstes Jahrhundert
so weit sein?

... so helle sind wir aber schon, daß wir, ohne eine genaue Zeitangabe machen zu müssen, absehen können, daß es SO nicht mehr lange weitergehen kann. Der Unmut wächst. Man kann das ganz gut am Zustand der SPD erkennen.
Die SPD ist zwar beileibe nicht die einzige, ideologisch deformierte Zerebralphimotikerpartei, aber da sie sich (zusammen mit der Linken), am ideologischsten geriert - und das in der Öffentlichkeit auch so wahrgenommen wird - ist sie es (die "große Volkspartei"), die z.Zt. bei gerade mal 20 Prozent Wählerzustimmung angelangt ist. Die SPD wird wegen ihrer Eigendarstellung und der korrespondierenden öffentlichen Wahrnehmung zum Sündenbock für das ganze System gemacht. SACHLICH gibt es nämlich keinen Grund, warum die CDU mit 37 Prozent so weit vor der SPD liegt. Der Unmut im Volk macht sich mangels leicht erkennbarer Alternativen an der SPD fest. Deswegen ist das Tief der SPD auch nicht zuvörderst eine Absage an diese Partei (obwohl sie das natürlich auch ist), sondern es ist primär eine Absage an das System, das die SPD wie keine andere Partei verkörpert.
Erich Honecker hielt in seinem Lampenladen noch die Rede von Ochs und Esel, die den Sozialismus in seinem Lauf nicht würden aufhalten können, als bereits Demonstrationen im Gange gewesen sind. Wir lernen: Es kann ratz-fatz gehen.

Andererseits gibt es erstaunliche Erfahrungswerte in der Bevölkerung in
Bezug auf die Frage, WER denn diesen Zusammenbruch bezahlen muß. Beim
Zusammenbruch des 3.Reiches, der DDR, Mannesmann und der Banken war es
IMMER das Volk, das die Zeche zahlen mußte.

... erzähl´ keinen Scheiß. Schließlich ist es auch das Volk, das seine Verantwortlichkeiten an die Volksvertreter delegiert. Und wenn der Vertreter Mist baut, dann zahlt immer der Chef dafür. Und es ist ja nicht so, daß dieses Volk nicht willig an der Nuckelflasche staatlicher Glücksverheissungen gehangen wäre. Ganz im Gegenteil: Das Volk konnte den Hals gar nicht voll genug kriegen von staatlich garantierter Sorgenlosigkeit. Mitleid mit dem Volk, das nun zur Kasse gebeten werden wird? Ich bin doch nicht plem-plem!?

Wenn sich Maesi und Nick "ins Private zurückziehen" würde mich also
dennoch nicht wundern, wenn sie vor dem "Zusammenbruch". so er denn kommt,
gegen ihre öffentlichen Bekundungen doch noch "dem Machtapparat dienen",
indem sie eine politische Handlung begehen, nämlich den persönlichen
Transfer von Hab und Gut an einen anderen Platz - anstatt schön brav privat
alles "im Lande auszusitzen und abzuwarten."

... du würdest dich nicht wundern, wenn ... - schön. Und was soll ich damit anfangen? Ich würde mich nicht wundern, wenn es nächste Woche regnet. Und? Was fängst du mit MEINER fehlenden Verwunderung an? - Eben. Im Übrigen fände ich es absolut legitim, seine materiellen Ressourcen zu einem beträchtlichen Teil vor diesem Staat in Sicherheit zu bringen. Inwiefern das allerdings "dem Machtapparat dienen" würde, bleibt wohl dein Geheimnis.

Im Übrigen: Nicht jeder hat die Möglichkeit "sich zurückzuziehen" wenn er
z.B. staatliche Leistungen bekommt und ohne Rücklagen dasteht, oder
gesundheitlich gehandicapt ist.

... das ist richtig. Auch richtig ist, daß nicht jeder blond ist. Und ebenfalls richtig ist, daß es Dumme und Gescheite gibt, Fleissige und Faule, Begabte und Unbegabte, Moralisten und Skrupellose. Aber das ist in euere bekloppten Linkenschädel einfach nicht reinzubringen: Das Ungleichheit per se nichts Schlechtes und Abschaffungswürdiges ist, sondern etwas völlig Normales. Ansonsten könntest du ja eine "Partei zur Eliminierung der Arschkarte" gründen. Es heißt: "Ein jeder ist seines Glückes Schmied." Es gibt gute und schlechte Schmiede. Und es gibt welche, die gar nicht schmieden wollen. Es heißt nicht: "Der Staat ist eines jeden Glücks Schmied."
Im Übrigen gilt meine uneingeschränkte Solidarität den Kranken und Behinderten. Und wenn das bei allen so wäre, wie bei mir: Die Kranken und die Behinderten müssten sich vor einem Staatsbankrott nicht stärker fürchten als irgendwer sonst. Aber so ist das eben in einem Land, in dem die Moral verstaatlicht worden ist: Fällt der Staat aus, kommt das große Zittern.

Zu guter Letzt bleibt die Frage: Was kommt denn NACH dem Zusammenbruch?
Wird plötzlich alles gut? Ist nach dem Zusammenbruch des 3.Reiches, der
DDR, nach der Ölkrise alles gut geworden? Oder ist der "politische
Machtapparat" der Nazis nicht einfach durch einen anderen "politischen
Machtapparat" der Sowjets und der USA ausgewechselt worden?

... und? Jetzt fehlt bloß noch, daß du behaupten willst, derjenige der Sowjets oder derjenige der Amis wäre NICHT besser gewesen, als derjenige der Nazis.

Frag doch mal die RENTNER und nicht die Mafiabosse in Rußland und
Rumänien, ob sich nach dem "Zusammenbruch" ihre Situation wohl gebessert
hat.

... der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Aber zugegeben: Ausgerechnet die Rentner sollte man vielleicht nicht gerade fragen. Aber gottlob gibt´s ja noch genügend Andere, die man fragen kann. Russen an der türkischen Riviera z.B. Oder Rumänen in New York. Was man aber fragen könnte, das wäre, welches (nicht mehr vorhandene) System denn die Schuld daran trägt, daß es den Rentnern nicht gelingen konnte, sich eine materielle Basis für den Lebensabend zu schaffen. Dann käme man nämlich unweigerlich darauf, daß dieses System "Sozialismus" genannt worden ist. Wie man danach allerdings zu der Ansicht gelangen kann, daß irgendein sozialistisches System (und sei es ein nationalsozialstisches) irgend etwas besser könnte, als ein freiheitlich-kapitalistisches, - das läßt als Erklärung eigentlich nur "Beklopptheit" zu.


Ich möchte eine Änderung zum Besseren in diesem Land, für viele Menschen
und in diesem Leben. Somit wird jede Aktion, die über meine egoistischen
Bedürfnisse hinausgeht, "politisch".

Die Idee, die Du heute von Anderen aufgegriffen hast, den feminismus
lächerlich zu machen "und dadurch zu besiegen", ist eine sehr Sympathische,
die zur Auflockerung beiträgt, die aber keinesfalls zur Änderung der
Situation beiträgt.

... was denn, was denn? Es gibt eine einzige "Institution", vor der die arrogante und ignorante Politikerarschkaste kuscht: Die Wählermassen. Mit Betonung auf "Massen". Was die Massen meinen und finden, ist völlig unerheblich. Wo ihre Sympathien liegen, das ist wichtig. Lediglich noch 5 Prozent der Bevölkerung billigen, neuesten Umfragen zufolge, der politischen Klasse Problemlösungskompetenz zu. Wenn wir zurecht unterstellen, daß Inkompetenz kein Sympathieträger ist, dann dürfen wir annehmen, daß diejenigen Sympathieträger werden können, die diese Inkompetenz bloßstellen. Die Mittel sind dabei unerheblich. Die Frage ist, ob sie effizient sind. Wegen des nicht vorhandenen politischen Verstandes im Volk könen sie deswegen rein emotionaler Natur sein. Lachen ist Emotion und schafft Sympathie für diejenigen, die das Lachen hervorzaubern. Lachen befreit auch. Die Sympathe gilt immer den Befreiern. Wer die Sympathie hat, hat kurz darauf die Macht.

Denn genauso wie das überflüssige maßlose Beamtentum hat sich die
feministinnen-Lobby so tief in das System eingefressen, daß sie sich auf
einer noch weit höheren, fast unangreifbaren Warte befindet. Deren Geld und
Posten sind vor Angriffen des Pöbels sicher.

... sind sie nicht. Das ganze System ist nicht mehr sicher, wenn das Volk revoltiert oder sich verweigert. Die DDR ist das beste Beispiel.

Ich persönlich glaube nicht an einen Zusammenbruch von selber - es
ist immer noch der Pöbel da, dem man die Bezahlung des Systems aufbürdet,
so wie des längst überflüssigen Beamtenapparates, der Banken oder der
Sektsteuer für eine seit fast 100 Jahren auf dem Meeresgrund liegende
deutsche Kriegsflotte.

... der Pöbel, der das System nicht mehr will, der bezahlt es auch nicht länger mehr.


Das ist der Grund, warum ich lustige, entblößende und volksnahe Aktionen
gegen den feminismus auch meinerseits sehr wünsche und unterstütze, aber
alleine "auslachen" ohne jegliches Machtinstrument wird den
"Zusammenbruch" nicht herbeiführen.

.. über das Gelächter zur Macht. So geht´s.

Maesi und Nick befinden sich also in ungefähr dieser Position:

[image]

Von oben herab erhaben über den feminismus witzelnd, sicher.

Aber: Ändert das auch nur das Geringste am Fortbestand der Show?

... abgesehen davon, daß ich Witzigere kenne, als ausgerechnet Maesi und Nick: Die Beiden schreiben (zumeist) sehr durchdachte Beiträge. Und das ist schon sehr viel mehr, als die meisten im Land überhaupt tun. Ich sehe alles sehr ähnlich wie die Beiden - mit einem Unterschied: Ich würde Aktionen durchführen, die den Machtapparat nicht stützten, sondern ihn demontieren. Es liegt in der Natur der Sache, daß das nichts sein kann, was nach den vorgegebenen Regeln dieser "Pseudodemokratie" als statthaft und zielführend angesehen wird.

Immer noch das Loch in deinem Tender - Max

--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")


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