Polizei Braunschweig / POL-BS: Vergewaltigung an 22-Jähriger war vorgetäuscht

Beobachter, Saturday, 11.07.2009, 20:49 (vor 6013 Tagen) @ Leser

Polizei Braunschweig / POL-BS: Vergewaltigung an 22-Jähriger war
vorgetäuscht
Braunschweig (ots)
10.07.09
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11554/1438422/polizei_braunschweig

Eine von einer 22-Jährigen am vergangenen Montag bei der Polizei
angezeigte Vergewaltigung (wir berichteten) war von der Frau vorgetäuscht
worden.
Das angebliche Opfer hatte angegeben, am frühen Sonnabendmorgen aus einer
Braunschweiger Diskothek verschleppt, von zwei Männern in den Ortsteil
Leiferde gefahren und dort missbraucht worden zu sein.
Nach der Veröffentlichung des Vorfalls erhielt die Polizei mehrere
Hinweise, die schnell zur Ermittlung eines Tatverdächtigen führten.
Dieser räumte zwar ein, dass Mädchen kennen gelernt und mit ihr
Zärtlichkeiten ausgetauscht zu haben, bestritt aber eine Vergewaltigung.
Mit den Aussagen des Beschuldigten und weiterer Zeugen konfrontiert, gab
die 22-Jährige in ihrer heutigen Vernehmung zu, die Tat erfunden zu haben.
Sie habe dem Mann lediglich eins auswischen wollen.
Nun wird gegen sie wegen Vortäuschen einer Straftat ermittelt.

Kann sich jemand noch an den Vater erinnern, der in Ulm zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, auf blosse Anschuldigung hin? Es schon etwas länger her. Das ist ja auch so ein Problem. Solche Fälle werden meist nur anfänglich in den Medien gespielt, über das Strafmaß für die falsche Anschuldigung erfährt die Öffentlichkeit meist gar nichts. Über eine Bachblütentherapie ist es aber fast nie hinausgelaufen. Mal sehen, was "teuer" in dem Fall bedeutet. Die Polizei meinte ja, das wird teuer. Immer in Relation zu den fünf Jahren Freiheitsberaubung. Beim jetzigen Fall ist der Beschuldigte zum Glück nicht so sehr in die Mühlen der Justiz gekommen. Mehr als eine Bachblütentherapie wird es wohl nicht werden.