Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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irgendsonkonzept

Brigitte L - R, Thursday, 25.06.2009, 18:28 (vor 6028 Tagen) @ Heckenschere

Welche Themen dominieren jetzt?


Schauen Sie doch einfach selbst nach, vor den Femanzen brauchen Sie keine
Angst haben...

hi. melde mich mal zum thema. zur vorstellung meiner selbst; weiblich, über 50, verheiratet mit jüngerem mann, ein erwachsener sohn. feministische identität seit gut 30 jahren, u.a. bekennende bdsm-lerin. z.zt. hausfrau, künstlerin, pferdezüchterin. anfang der achtziger jahre politisch aktiv, gestaltete bei den ersten grün-alternativen in ö sowohl das umfangreiche frauenprogramm mit, als auch erste frauenbewußte statuten. themen sind bis heute hochaktuell, ich bin u.a. die geistige mutter der basisgehaltdiskussion (bzw. grundsicherung), die jetzt auch in D kursiert.

durchlebte in der kindheit massivste gewalterfahrungen (stiefvater), parallel dazu jahrelanger sexueller & ärztlicher mißbrauch durch einen jahrzehntelang in österreich führenden kinderarzt/psychologen/uniprofessor/naziarzt (franz wurst), garniert durch das im-stich-gelassen-sein & verrat von seiten der damals extremst unterdrückten & hilflosen mutter. bin körperlich tlw. stark geschädigt, brauche bis dato aber trotzdem keine staatlichen almoserln, und lebe vergleichsweise in hoher lebensqualität, legal selbst (mit mann & familie) geschaffen. ohne halbwelttätigkeit, nebenbei bemerkt.

stehe aber seit über 2 jahren nach wie vor unter starker bedrohungslage (u.a. morddrohungen via internet, verbrecher wurden uns mehrfach hinterhergeschickt, tlw. mit folgen!), weil ich u.a. mithalf, besagten x-fachen kinderschänder, naziarzt und mörder f.w. zur rechenschaft zu ziehen. seitdem ist bei mir/uns beruflich immer wieder heftige krise. die gegner sind extrem mächtig. mitte februar wurde f.w. frei gelassen. er sei zu krank für die haft, heißt es. und unsereins erlebt den bedrohlichen film real & neu von vorne.

wenn ich also sage, z.zt. als einfache hausfrau, gattin eines spezialisten für emissionsberechnungen & energieeffizienz (ohne mich tät`er`s nicht mehr) und bisserl tierhaltung tätig zu sein, dann trifft`s das nicht so ganz.

bitte vorsicht vor klischees.

so. zum thema LUSTGEWINN, das hier wohl zentral ist;
vielleicht hilft etwas aus unserem erfahrungsschatz.
in unserer langjährigen beziehung bin EHER ich als die `dominante`zu sehen. ursprünglich sogar stark ausgelebt, ich, die frau, die herrin usw...er, der junge kluge anpassungswillige hübsche mann, tlw. sogar weiblich identifiziert...ähem, wann können endlich männer mit röcken herumspazieren, außer im fasching?

nur; die privaten machtverhältnisse relativieren sich, vor allem mit der zeit und andauernden umwelteinflüssen der `lieben`mitmenscherln. auch der weiblichen, wohlgemerkt. ich scheiterte in meinem leben öfter auch an den gemeinheiten anderer frauen, die es nicht verkraften wollten, daß ich eben nicht bei mann/männern das devote mädel gab...

privat; es NORMALISIERT sich mit der zeit vieles, und das ist gut so. gelebte liebe mit immer wieder neu entdecktem lustgewinn aneinander, jawohl, wir haben glück miteinander. nur; es ist real mehr KONKRETES WISSEN um beziehungsführung, wissen um psychologische gesetze des lustgewinns, als `zufall` bzw. bloßes glück, sich halt wo getroffen zu haben!

so suchten und fanden wir uns vor fast 20 jahren gezielt per annonce. damals
shocking! unsere bevorzugte ausprägung des lustgewinns mit hilfe von sm war zuerst vorrangiges thema. wir waren beide aussenseiter im geschlechterrollenklischee. unsere ehrlichkeit zueinander war in folge entscheidend, wir lernten rasant. experimentierten, später auch im erfahrungsaustausch mit anderen bdsm-lerinnen etc...

ist nicht alles gold, was da in der wr. szene glänzte, nein. manche der kritischeren aussagen hier gegenüber bdsm unterschreibe ich mit. wir absentierten uns.

zur disku hier; die aspekte der ROLLENUMKEHR im geschlechterverhältnis im (auch, nicht nur sexuellen) lustgewinn kommen in der diskussion kaum vor.
damit bleibt u.a. ein tabu, das riesig ist; das tabu, wenn frau als eher dominant erlebt wird und glztg. der mann als sogenannt devot im verhalten...da gibts geschichten, einfach irre. in summe extrem diskriminierend gegen uns.

dieses tabu gibt es auch unter feministinnen, sogar bei führenden intellektuellen. was ich da schon alles an impliziten bestrafungen im real life er/sieleben mußte, nur weil ich nicht den üblichen klischees entspreche, göttin, hilfe!

so wurde ich 83 in wien als erste femistisch-grüne bezirksrätin brutalst geschasst. mit dabei; feige akademikerinnen, die sich privat nach wie vor mit den dominanten buben abgaben. und sich sogar feministisch nannten. hauptvorwurf gegen mich, öffentlich; ich sei so `dominant` im reden...

frau möge mir verzeihen, ich provoziere mal; gibt`s wirklich so viel mehr devot veranlagte (?) submissive mädels als deren äquivalent? oder wird das bloß brüllendst tot geschwiegen? auch innerhalb der fortschrittlichsten polit-szene?

die diskus sind nach wie vor die gleichen wie gehabt...

bzgl. veranlagung; mir half meine stärke in willen und dominant ausgelebter intelligenz klar den x-fach wahnsinn zu überleben. meine veranlagung war mit sicherheit schon vor meinen katastrophalen kindheitserlebnissen vorhanden, diese setzten mit 7 ein. ich jagte aber schon als vierjährige ein rudel wilder hunde mit dem stecken vom hof, um meine geliebten katzis zu schützen, ging mit 5 jahren mal quer durch eine mir fremde stadt, fragte mich einfach durch, nur um wen zu besuchen, klaubte eine giftige kröte aus einem abflußrohr, was sich sonst keiner traute, übernachtete mal im wald, während die erwachsenen mich suchten undund. kurz; solche charaktereigenschaften sind auch genetisch mit veranlagt. ich ähnle meiner großmutter. auch die hatte in ihrem leben zwei wesentlich jüngere partner.

mein partner hat(te) übrigens keine negativen kindheitserfahrungen zu verarbeiten, weder gewalt noch mißbrauch.

es dürfte ein grundlegender irrtum durch das moralische denken geistern; von wegen gewalt(ausübung) und lustgewinn mit hilfe derselben etc.... gutmenschinnen glauben fest daran, daß kids nur möglichst frei von solchen negativen erfahrungen aufwachsen müssen, und dann wäre alles gut.
der irrtum liegt darin, daß wir menschen nicht per se nur `gut`sind. auch nicht die kinder. unser innerer mechanismus zum lustgewinn kennt zwei hauptausrichtungen; devot und dominant. und die vielen nuancen dazwischen. und zuneigung ohne begehren etc.
lehren und lernen stehen dahinter. prägen und prägen lassen. mit körpererfahrungen garniert, im idealfall mit lustgewinn belohnt.

alles ganz normal. erst die extreme in alle (un-)möglichen richtungen machens bedenklich, fallweise gefährlich.
jawohl, devot veranlagte frauen mit dominantem partner leben recht einfach, da `richtig`innerhalb der vorherrschenden geschlechterrollenklischees.
insofern `stimmt`die kritik von feministinnen teilweise sehr wohl.

Hinweise auf `krankhaftigkeit` finden wir dagegen hinterfragungswürdig.

umgekehrt; es ist auch richtig, VERÄNDERUNGEN des verhaltens auch im eigenen lustgewinn zu er/sieproben, mit der zeit real zu leben. sowas funktioniert, wenn auch mit psychischer arbeit an sich selbst. so lernte ich mit der zeit, meinem mann voll zu vertrauen, eben weil er sich mir rückhaltlos auslieferte. riesiges vertrauen bewies. dem ich mich würdig er/sieweisen wollte. lernte. er widerum lernt bis heute neue spielarten innerhalb seiner verhaltensmöglichkeiten dazu. mit lust belohnt. durststrecken, verweigerungen includiert.

es geht.
gruß
Bri L - R

warum vollnamen freiwillig nicht geduldet werden, das grenzt schon an wahnsinn. In welcher welt leben wir eigentlich? In einer normalen jedenfalls nicht.

ps; bin selten im netz, evtl. antworten dauern. sorry.


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