Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kritik am Christentum kann gar nicht zu weit gehen

Scipio Africanus, St.Gallen, Saturday, 29.07.2006, 02:07 (vor 7071 Tagen) @ Beelzebub

Nachbar. Und die Söhne Levis taten nach dem Worte Moses; und es fielen
von dem Volke an selbigem Tage bei dreitausend Mann. Und Mose sprach:
Weihet euch heute dem Jahwe, ja, ein jeder in seinem Sohne und in seinem
Bruder, um heute Segen auf euch zu bringen."

Tach Beelzebub,

Vorneweg, um Missverständnisse zu vermeiden : Ich bin Atheist.

Es ist richtig ; im alten Testament herrschen archaische Zustände, es werden sogar Genozide gutgeheissen. Dabei sollte man aber nie vergessen, dass die Vorkommnisse, welche im alten Testament beschrieben werden, aus einer archaischen Zeit stammen. Es ergibt wenig Sinn, Geschehnisse, die vor einigen tausend Jahren, ja am Anfang menschlicher Zivilisation stehen, mit heutigen moralischen Massstäben zu messen. Der historische Kontext ist wichtig, ja entscheidend.

Im Klartext: er hetzt die fanatischsten unter den Fanatikern auf, zum
Ruhme seines Gottes, mindestens ein Zehntel seines eigenen Volkes
(darunter eigene Geschwister) brutal zu ermorden, nur weil die dem
"falschen" Gott gehuldigt hatten - und lobt dann diesen abscheulichen
Massenmord als gottgefällig.

Jahwe war der Stammesgott eines Beduinenvolkes, das um seine Existenz rang. In einer archaischen und brutalen Welt musste der monotheistische Gott ebenso gnadenlos und unbarmherzig sein. Für die Juden war ihr erfolgreicher Überlebenskampf ein Gottesbeweis, die Zerstörung ihrer heiligsten Stätten durch Nebukadnezar die Strafe für den Abfall vom rechten, gottgewollten Weg.

In einer Zeit, wo ganze Völker nicht einfach verdrängt, sondern physisch vernichtet wurden - das alte Testament erzählt davon, und es sind keine Phantasien, sondern Erzählungen mit geschichtlichem Hintergrund - war kein Platz für einen nachsichtigen und barmherzigen Gott.

Muslime haben, worauf schon nihilator zu Recht hingewiesen hat, die
abscheulichen Barbareien der Kreuzritter bis auf den heutigen Tag nicht
vergessen. Ein sehr großer Teil des heutigen islamistischen Terrors ist
eine späte Quittung, für die wir uns bei den früheren Christen bedanken
dürfen.

Das glaubst du doch nicht im Ernst. Die Muslime waren nun wirklich auch keine Waisenknaben, auch wenn heute Lobhudelei - politisch korrekt - angesagt ist, und das tolle, humane Erbe der Muslime besungen wird. Bei Gelegenheit könnte ich dir einige Massaker von Muslimen an Christen benennen, in denen humane Praktiken wie das "Hautabziehen bei lebendigem Leib" und ähnlich originelle Dinge gang und gäbe waren.

Hier bist du, sonst ein sehr kritischer Geist, dem Multikulti-PC auf den Leim gegangen.

ihrem Fanatismus wenigstens den Terror (wie oben beschrieben) auf ihre
eigenen Leute beschränkt und den Rest der Menschheit unbehelligt gelassen
haben. Erst mit Aufkommen des christlichen Missionsgedankens wurde der
Bazillus des religiösen Fanatismus und der Intoleranz ansteckend.

Die Erzählungen des alten Testaments sagen da aber ganz was anderes. Das Volk der Juden löschte besiegte Völker aus, vernichtete sie physisch. Es gibt sehr viele Hinweise, dass die Erzählungen des alten Testaments sehr wohl geschichtliche Ereignisse beschreiben, wenn auch die Ausdeutung religiös ist.

Deine Kritik misst Vergangenes mit heutigen Massstäben. Das ist immer problematisch.

Gruss Scipio


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