Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht mal 0,8 Promille

Ugo, Thursday, 11.06.2009, 17:29 (vor 6042 Tagen) @ Hardy

Hallo Hardy,

der Gesterkamp war nicht besoffen. Der hat sogar noch richtig differenziert, hat einige der in dem Buch angesprochenen Missstände zugegeben - natürlich nicht ohne an anderer Stelle wiederum kräftig zu relativieren, indem er etwa das alltägliche, sytematische Männerbashing als bloße Satire verharmlost.

Herrn Gesterkamps Haltung steht im Grunde geradezu beispielhaft für die Sorte "moderner aufgeklärter Mann", an die unsereiner manchmal schier verzweifeln mag. Aber so wie er ticken tatsächlich Millionen von Typen in diesem Land.

Ein Teil dessen, was wir hier täglich erörtern, geben sie - wenn auch ungern - zu. Zu offensichtlich und krass wollen sie sich nämlich doch nicht in die Tasche lügen, schon aus der (berechtigten) Sorge um die eigene geistig-psychische Gesundheit.
Aber ganz auf den Grund der üblen Suppe wollen sie nicht hinabsehen, um keinen Preis. Sie bleiben strikt an der Oberfläche, geben da was zu, relativieren an anderer Stelle. Konsequentes Zuendedenken verweigern sie strikt, bügeln ab, bagatellisieren da, wo eigentlich ein wütender Protest kommen müsste.

Warum sie das tun, ist für mich schon länger klar: Diese Männer wollen auf keinen Fall in eine Lage kommen, in der sie eigentlich (um vor sich selbst zu bestehen) eine Haltung einnehmen müssten, die ihnen bei einem Großteil der holden Weiblichkeit zwangsläufig Ärger und Ablehnung einbringen würde.Kurz und knapp: Sie wollen es sich auf keinen Fall mit den Frauen verderben. Und wie die Frauen im Umfeld eines Herrn Gesterkamp (Journalist) ticken, kann sich hier wohl jeder ausmalen.
Salopp gesagt, geht es also allein um die Angst, den Zugang zu den Muschis zu verlieren, von Frauen nicht mehr gelobt und getätschelt zu werden.
Das alles klingt erbärmlich, ist aber tatsächlich die einzige Begründung, mehr steckt nicht dahinter.

Deshalb, und nur deshalb verpassen sich viele Männer ab einem gewissen Punkt eine Sperre, ab der sie nicht mehr weiter denken, nicht weiter hinsehen wollen. Möchte man das Thema doch vertiefen und forcieren, reagieren sie meistens schnell aggressiv und werden böse. Ich selbst habe in meinem Freundeskreis wiederholt die Erfahrung gemacht - es ist stets dasselbe Muster.

Unsereinem wird dann rasch eine "Verschwörungstheorie" unterstellt - wo wir doch nur aussprechen, was wir schon seit Jahren hören und sehen, und zwar noch bevor wir uns hier im Forum austauschen konnten - , gerne auch mal "Verbitterung" und generell "Probleme mit selbstbewußten Frauen".

So ist es aber nicht. Wir sind nur diejenigen, die im Gegensatz zu all den Gesterkamps die große Angst vor dem Entzug weiblicher Zuneigung und sexueller Vergünstigungen abgelegt haben - zu Gunsten der Freiheit, das zu denken und auch auszusprechen, was wir wirklich sehen, hören und spüren.

Leute wie dieser taz-Heini sind im Grunde armselige Würste. Und der größte Denkfehler, den sie machen, ist im Übrigen der, dass sie sich ernsthaft einbilden, mit den "modernen Frauen" wäre so etwas wie ein ehrlicher, konstruktiver Dialog möglich, wenn Mann (also Leute wie er) nur möchte.

Da wartet aber nur ein mitleidloses Fressen und Gefressenwerden. Und die, die das nicht wahrhaben wollen, sind als erste verratzt.

So schaut`s aus,

Grüße,

Ugo


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