Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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politische Wahlen

Chato, Tuesday, 09.06.2009, 05:31 (vor 6045 Tagen) @ Maesi

Grüß dich Maesi!

Eigentlich könnte ich's wieder dabei bewenden lassen und mir still denken: "Prima, sehe ich alles auch so". Aber weil das so wesentlich ist und sich so unglaublich zäh bewegt, setze ich halt noch einen drauf.

Wir bewegen uns heute allesamt in endlosen, unvorstellbar stinkenden Sümpfen voller skrupelloser, perverser Ideologien, Lügen, Manipulationen, Intrigen, Tricksereien, verhohlenen Kalkulationen und Gegenkalkulationen, Charakterlosigkeiten, Illusionen, Durchstechereien, Korruption, Verrat und Prinzipienlosigkeit, Seelen-Allllln- und –verkauf zu tagesaktuellen Marktpreisen, Doppel- und Dreifachbödigkeit eines jeden öffentlich geäußerten Wortes usw. usf. Niemand überschaut mehr dieses gigantische Chaos an Verlogenheit, am wenigsten übrigens die politischen Akteure selbst. Abstand, Abstand, Abstand dazu ist angesagt, nicht ein sich "Einbringen" zu irgendwelchen fremden Konditionen. Warum ich es stets so strikt ablehne, mich als Maskulist oder Männerrechtler verorten zu lassen? DESHALB! Ich werde das niemals ändern und das ist nun keineswegs eine Marotte von mir.

Es ist ein unendlich mühseliges und zähes Geschäft, das eigene Denken, Wollen, Entscheiden und Handeln sorgsam von diesen ideologischen Sümpfen fern- und freizuhalten, in denen nun alles hoffnungslos festhängt, und sich seinen inneren Freiraum zu bewahren, der es überhaupt erst erlaubt, hochparadoxe Lebenslagen, wie sie heute jedem Menschen mit einer bewahrten Würde zugemutet werden, auszuhalten, klar erkennend, daß nichts von alledem "lösbar" ist, was an Zumutungen je und je aus diesen Sümpfen aufsteigt. So schwer es ist, gibt schlicht keine Alternative, wenn man sich nicht dieser ständigen, verworrenen Tücke ergeben und zum Rädchen im großen Betrug und Selbstbetrug werden will, als JEDE Kriegsbeteiligung zu verweigern, ganz gleich, an welchem "wichtigen Frontabschnitt", und überhaupt jede von außen aufgedrängten Frontkonstruktion abzuweisen (das bedeutet heute nun einmal zuvorderst: jede Frontstellung im Geschlechterkrieg). Das ist schwer, weil die Untertanenmentalität, die so bequem geworden ist wie nie, die Leute von überall her mit ihren Neon-Schriften anblinkt und ihnen scheinbar keine Alternative übrigläßt als die Kapitulation.

Ich kann bloß immer und immer wieder sagen: DAS IST NICHT SO! Es gibt nicht den geringsten Grund zu kapitulieren. Es ist verkehrt, sich selbst als Person oder als debattierender und agierender "Verband" daran zu messen, wie erfolglos das augenblicklich erscheint (und faktisch ja auch tatsächlich ist). Es wirken auch Kräfte, die nicht sogleich und vordergründig erkennbar sind, sondern im Stillen wachsen und reifen und sich eben nicht kurz- sondern langfristig entfalten. Überblick, Kontext und Geduld sind gerade jetzt viel entscheidender, als eine Köternase, um es mal bildlich auszudrücken, die wegen ständiger Gesenktheit beim Halten der Spur, unfähig geworden ist, sich von derselben zu lösen und den Überblick nicht zu verlieren. Ständig droht irgendwo ein Nervenzusammenbruch wegen irgendwelcher Tageslappalien, irgendein Akut-Exzeß von diesem oder jener in irgendeinem Medium, einem Parlament, einer Zeitung, einem Pipikaka-Forum ohne jeden Belang, irgendeine Privatkonvulsion irgendeines gekränkten Egos usw. usf.: Das ist alles vollkommener Tinnef, das ist total egal und ohne Belang. Die notwendigen Einsichten und Handlungsoptionen lassen sich nicht im Voraus planen, sondern sie ergeben sich zu ihrer Zeit ganz von selbst, wenn man sich von dem schrillen Tagesremmidemmi ausreichend fernhält, das sich dauernd in den Vordergrund zu schieben versucht.

Gruß vom
Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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