Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Narzissmus

Mustrum, Sunday, 31.05.2009, 19:01 (vor 6053 Tagen) @ Mirko

Ich habe das Buch mal gelesen, die Autorin sieht sich selbst als
Feministin. Nicht von ungefähr sind bei ihr die "Perversen" durchgehend
Männer und die Opfer Frauen.

Den Eindruck hatte ich nicht. Die Perversen in den Beispielen sind zwar mehrheitlich Männer, die Opfer mehrheitlich weiblich, aber keineswegs durchgehend, zudem dürfte sich das aus der Patientenstruktur einer weiblichen Psychologin sowie aus dem Forschungsgegenstand der aktuellen Viktimologie (überwiegend Frauen) erklären. Und das Verhältnis ist keineswegs: "Männer immer Täter, Frauen immer Opfer", es wimmelt von Beispielen, in denen Frauen die Perversen sind und Männer oder Frauen die Opfer.

Ich jedenfalls kann keine feministische, männerfeindliche Tendenz erkennen. Und so paranoid, wie ich inzwischen bin, würde mir eine solche auffallen, selbst wenn sie noch so unterschwellig daher käme.

Wo steht, dass sie sich als Feministin sieht?


Deswegen sehe ich den Lösungsansatz sehr kritisch. Zu Auseinandersetzungen
gehören immer zwei.


Genau das
ja eben nicht.

Wenn sich die Frau durch diese Lektüre dazu ermutigt
siehe, den Mann als "Perversen" zu sehen, gibt es kaum noch konstruktive
Ansätze wie beispielsweise Mediation. Da wird dann berechtigte Kritik als
unberechtigt gesehen, eben als narzisstische Attacken.

Wenn eine Frau nach der Lektüre tatsächlich meinen sollte, einen Mann - der nicht narzisstisch gestört ist - als Narzissten zu bezeichnen, obwohl er die u.a. in den Beispielen genannten Verhaltensweisen nicht zeigt, dann kannst du ihr auch eine Rolle Klopapier zu lesen geben.

Kann natürlich sein, dass sie gezielt diesen Vorwurf erhebt, wissend, dass er nicht zutrifft, aber eben, um eine Ausrede für ihr eigenes unangemessenes Verhalten zu haben. Aber das machen die doch sowieso. Ob nun erfundene Gewalttätigkeit oder erfundener Narzissmus, einem Narzissten ist jede Lüge recht.

Ich finde, Hirigoyen schildert die Verhaltensmuster narzisstisch gestörter Menschen und die Auswirkungen dieses Verhaltens sehr objektiv und eingängig. Und ganz und gar nicht geschlechterparteiisch.

Ich jedenfalls erkenne gewisse Muster seit der Lektüre dieses Buches erheblich schneller und leichter und kann sie auch besser verbalisieren.


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