Versuch einer Textanalyse zum Film DIE GRÄFIN
Julie Delpy im Interview:
Ist Die Gräfin ein feministischer Film?
Film-Trailer hier:
http://www.youtube.com/watch?v=4pOkxvFHFzI
Ich wuchs mit zwei Feministen auf – meine Mutter bekannte sich dazu und noch mehr mein Vater – und ich stehe aus irgendeinem Grund definitiv auf Frauengeschichten aus weiblicher Sicht.
Aufgewachsen mit Feministin-Mutter und lila-Pudel-Vater? Was soll dabei rauskommen? Sie steht aus irgendeinem Grund auf Frauengeschichten aus weiblicher Sicht? Überall nur frauenzentrierte Egozentrik, Frauen malen Frauen, Frauen schreiben über Frauen, Frauen machen ausschließlich Frauenpolitik, das ist doch nichts außergewöhnliches, das ist Mainstream-Egozentrik-Feminismus pur.
Frauenfiguren werden oft nur eindimensional oder mit ein paar wenigen Charakterzügen dargestellt. Mit Die Gräfin wollte ich eine Person schaffen, die vielschichtiger ist. Sie ist wahnsinnig, aber auch zurechnungsfähig und intelligent. Sie denkt logisch und ist doch konfus, manchmal ist sie gutherzig, aber auch haarsträubend grausam.
Halt ne ganz normale Emanze 
Ich finde komplexe Verhaltensmuster überaus interessant und wollte dieses Thema an der Geschichte dieser Frau ausloten. Der Film zeigt auch eine Männerwelt mit nur einer mächtigen Frau unter ihnen, die von diesen Männern zum Opfer gemacht wird, mit den Mitteln der Liebe und mit Machtspielchen. Selbst wenn sie stark zu sein scheint, ist sie doch auch sehr zerbrechlich.
Ooooooooooooooooch 
Die Pauer-Wummen-Mörderin als Opfer, da haben wir es wieder, sie will doch halt so zerbrechlich sein. So einen Spagat schaffen nur Frauen. Wenn nicht, wird halt wieder auf Knopfdruck bissi geheult 
Ich habe mit einer bestimmten Richtung des Feminismus Probleme, für die Frauen grundsätzlich bessere Menschen sind als Männer. Ich bin der Meinung, das hängt ganz von der Person ab. Einige Frauen sind ganz und gar nicht besser. Immerhin sind es Frauen, die in einigen Ländern kleine Mädchen genital verstümmeln.
Normal BRAVO, Zustimmung, Applaus.
Aber leider geht es weiter:
Und doch bin ich sehr für die Gleichberechtigung und für Chancengleichheit, von der wir aber fast überall auf der Welt und selbst in unseren Ländern noch weit entfernt sind. Als ich zu schreiben begann, litt ich sehr unter der Vorstellung, man könnte mich auslachen, weil ich eine Frau und eine Schauspielerin und irgendwie hübsch bin. Viele vermuten bei einer Frau auch nicht meine Art von Humor, vorlaut und politisch völlig unkorrekt.
Was bitte ist daran unkorrekt, womöglich politisch unkorrekt? Nix aber auch gar nix. Mainstream-Feminsimus pur. Frauenzentrierter Gender-Käse und Mitleids heischend weil sie sich zu hübsch findet, so einen Quatsch hört man selten.
Das ganze Jammertal hier:
http://www.moviepilot.de/news/julie-delpy-im-interview-102590
In DEN Film gehe ich nicht, ich finanziere doch keine notleidenden, bemitleidenswerten Mörderinnen, oder gar frauenzentrierte Feministinnen, die sich dann dafür noch zu schön empfinden, nee, muss nicht sein.
(das Fette ist von mir)
Hardy
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Hardy,
17.05.2009, 09:06
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Christine,
17.05.2009, 12:47
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Roslin,
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Hardy,
17.05.2009, 19:12
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