Erzieher streiken - warum nicht die Erzieherinnen?

Roslin, Friday, 15.05.2009, 12:17 (vor 6069 Tagen) @ Steve_
bearbeitet von Roslin, Friday, 15.05.2009, 12:26

@Steve
Natürlich ist Streik nichts per se Schlechtes.
Aber auch unter einem "guten" Streik leiden nun einmal Unschuldige, wenn er im Öffentlichen Dienst/Sozialbereich und ähnlichen Branchen stattfindet.
Das ist unvermeidlich.
In diesem Falle ärgern sich jene Eltern, Mütter, Alleinerziehende, die ihr Kind nicht in der Kita abgeben können.
Deren Alltag wird mühsamer.

Was liegt da näher, diesen unvermeidlichen Ärger auf Männer hin zu kanalisieren. also auf die kaum vorhanden ErziehER, KindergärtnER, SozialpädgogEN usw.?
So kann man doch wenigstens das Unangenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Diese Formulierungen (Kindergärtner, Erzieher) sind zwar grammatikalisch korrekt, entlasten die deutsche Sprache vom unsäglich umständlich - öden Geschwurbel in Form von Erziehern und Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern, Bürgerinnen und Bürgern, Wählerinnen und Wählern, Ärztinnen und Ärzten, Soldatinnen und Soldaten (nur wenn diese in Afghanistan "für Deutschland", "für Frauenrechte", "für die Freiheit" sterben. Auch wenn bisher darunter keine einzige Frau ist. Sollten sie dort ein Massaker begehen, dann wird - politisch korrekt - nur von Soldaten die Rede sein, selbst wenn eine Frau daran beteiligt gewesen sein sollte. Wetten?).
Sprachvermüllung, die nur deshalb Einzug hielt, weil feministische "Sprachkritik" beschloss, nicht mehr zwischen grammatikalischem Geschlecht und realem zu trennen, als seien nicht auch Frauen in der Lage, zu begreifen, dass die Sonne in Wahrheit gar nicht weiblich ist und DIE Bürger aus Männern und Frauen bestehen.

Was sagt uns das, wenn Organisationen/Publikationen IMMER genau dann auf die sonst sorgfältig gepflegte "gerechte" Sprachvermüllung verzichten, wenn durch die weibliche Form WEIBLICHE MENSCHEN, FRAUEN, mit negativen Gefühlen (z.B. bei Begriffen wie Attentäterinnen und Attentäter, Mörderinnen und Mörder, Kinderschänderinnen und Kinderschänder, Diebinnen und Diebe, Betrügerinnen und Betrüger usw.) in Verbindung gebracht werden könnten?
Da darf die grammatikalische Form gerne die rein männliche bleiben.

Auch in unserem Falle, dem Beispiel der Streikenden, verzichtet man genau dann auf politisch korrekte "Sprachgerechtigkeit", wenn es gilt, negative Gefühle nicht mit Frauen in Verbindung zu bringen.
Dann wird man plötzlich sprachlich korrekt.
Durch Kindergärtner und Erzieher anstelle von Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen sollen die unvermeidlich-negativen Gefühle der Kundinnen und Kunden von Kitas auf Männer gerichtet werden.

Geht der Streik gut aus, findet er weithin öffentliche Unterstützung, dann, ja, dann wirst Du lesen können, KindergärtnerINNEN hätten mutig gestreikt.

So wie Du heute immer öfter lesen kannst, DIE FRAUEN hätten das Frauenwahlrecht erkämpft.
Von den aufständischen Matrosen und Arbeitern der Novemberrevolution 1918 ist da gar nicht erst die Rede.
Die starben nur auf den Barrikaden.
Von all den vielen Männern in USPD, SPD und liberalen Parteien, die für das Frauenstimmrecht kämpften, auch nicht.
Schon gar nicht die Rede ist von den vielen konservativen Frauen, die gegen das Frauenstimmrecht waren.
Nein, DIE FRAUEN erkämpften das Frauenstimmrecht gegen DIE MÄNNER.
So läuft das bei feministischer Propaganda.

Merke:
Negatives nur mit Männern in Verbindung bringen.
NUR MÄNNER sind destruktiv.
Positives nur mit Frauen in Verbindung bringen.
NUR FRAUEN sind positiv.

Lässt sich beim besten Willen nicht vertuschen, dass auch Frauen destruktive Züge aufweisen, böse sein können, egoistisch, gewalttätig usw., dann unbedingt Frauen als Opfer noch viel böserer Männer darstellen.
(Schön, sie hat ein paar Neugeborene in Blumentöpfe betoniert. Aber wo bitte war der Vater????!!!!! Die arme Frau.)

Ist doch eigentlich ganz einfach.

Feministische Sprachpolitik funktioniert nach einem schlichten, aber effektiven Prinzip: Nichts Gutes über Männer, nichts Böses über Frauen.

Männer = Krieg, Verbrechen, Gewalt, Vergewaltigung, Tod
Frauen = Liebe, Selbstlosigkeit, Friede, Freude, Eierkuchen.