Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Verkrampfung?

Narrowitsch, Berlin, Saturday, 09.05.2009, 16:28 (vor 6075 Tagen) @ Nihilator

Ich bin verdammt sensibel, was Männerfeindlichkeit angeht, und meine
Sensorik ist da extrem geschärft. Ich bin auch nicht derjenige der sagt,
herrje, muß man doch nicht ernstnehmen, ist doch nur Spaß. Ich halte die
Augen offen und einer Sauerei wie der öff.-rechtl. Zumutung "Eine für alle"
insbesondere mit der 5 Mio. teuren Werbekampagne aus GEZ-Zwangsgeldern
begegne ich offensiv.

Ja, ja Nihi - so halte ich es auch. In aller Öffentlichkeit diesen und ähnlichen Schwachsinn der Lächerlichkeit preisgeben, ihn übertreibend auf die Spitze treiben. Und ordentlich Infos beimischen. 5 Millionen zum Fenster naus werfen, das können sich die Leut nicht einmal vorstellen.

Aber manchmal glaube ich, meinen Sinnen nicht mehr zu trauen. Ist eine
Heineken-Werbung, in der Männer wie Frauen dargestellt werden, um
letztere mehr oder weniger lächerlich zu machen, wirklich
männerfeindlich? Und das ist nur ein Beispiel. Übersteigt unsere
Empfindlichkeit inzwischen nicht selbst die der FemFaschisten? Wollen wir
wirklich eine polit-korrigierte Welt nach deren Vorgaben, denen wir uns so
bereitwillig anschließen?

Nö- da sei die Göttin vor.

ICH NICHT. PUNKT. Ich will auch weiterhin über Späßchen über typisch
weiblich - typisch männlich lachen können. Ich will kein feministisches
oder antifeministisches Krampf-Arschloch werden. Denn dann haben, nebenbei
bemerkt, erstere gewonnen. Für mich ist das absolut nicht das Ziel!!

Der Kern der Sache. Das Feminanzenpack hätte eine weitere Bastion des Männlichen erobert, nähmen sie uns den Humor. Der steckt im Kopf und da dürfen sie net hinein. Nicht mal per Laien - Order.

Frage also: lassen wir uns von denn die Form der Diskurse diktieren und
uns nebenbei alles, aber auch alles Wertvolle kaputtreden? Wollen wir ein
Spiegelbild der Feministinnen sein? Oder wollen wir uns von denen deutlich
abheben, und wenn ja, dann wie?

Ho ho. Da gäbe viel zu tippen. Es beginnt schon mit der Übernahme des feministischen Kampfbegriffs "Feindlichkeit". Femis lieben Wortzusammensetzungen, die auf -feindlichkeit enden.Ich meine, solcherlei Übertreibungen hat unsereiner nicht nötig.
Nicht alles, was mir im Geschlechterdiskurs nicht passt, ist von "Männerfeindlichkeit" inspiriert, aber vieles von widerlicher Verachtung.

Abheben- ja!!!! Also nicht bei jedem Werbefurz die "Feind"- Keule schwingen, sondern diese für die wirklichen Sauereien im Arsenal behalten. Viel wichtiger: hinter die Erscheinungen schauen, Ursachen gandenlos benennen, unseren anaytischen Vestand einsetzen. Ich weiß nicht ob Drakon mir zustimmt; aber ich behaupte: die Werbefuzzys sind nicht schuld an ihrem Treiben. Sie widerspiegeln in ihrem Beruf nichts anderes als allgemeine Erwartungen, auch in der Provokation.Verantwortlich sind sie trotzdem. Nutzt aber wenig, den Sack schlagen, wo die Eselin bockt.Nicht nur in Sachen Werbung.

Werbung signalisiert mir aber auch: Feminanzen gelang es ihr Gift viel weiter zu verspritzen als es manch einer wahrhaben will. Weil er sich so sehr herbei sehnt, alles möge nicht so heiß gegessen werden, wie es gekocht wurde, schließt er fest die Äuglein - fest darauf vertrauend gewisse Kelche gingen an ihm vorbei.Ich halte nichts von Burgfrieden. Und obwohl es mit der Formel "nicht alle Frauen sind Feministinnen" seine Richtigkeit hat,zeigen die Zahlen, die das Maß an Scheidungen, Kuckuskinder, Falschbeschuligungen, Unterhaltszockerrei dokumentieren, dass feministisches Denken tiefer in weiblichen Köpfen ankert, als es oberflächliche Blicke glauben machen. Es ist eben ein Trugschluss, Femiinfizierte seien allesamt borstigen Häßlinginnen.Nein eben nicht, viele viele "ganz normale Frauen" tragen zur Erfolgsstory Feminisms bei. Ansonsten recht sympatische Frauen aus der Nachbarschaft, aus dem Kollegekreis, selbst Freundinnen und Gattinen demonstrieren doch allzu oft unauffällig Nähe zu feministischem Gedankengut; in Aussicht stehende Privilegien verleiten dazu. Ich weiß, der eine oder andere hier weiß sehr genau ,wovon ich spreche. Motto: Ich bin keine Feministin, aber...
Diesen feministischen Nichtfeministinnen die Stirn bieten, zunächst argumentativ, dann stichelnd und notfalls per Vertrauens - und Beziehungsentzug, - dies ist, wenn ich nicht irre, der einzige Weg den Sumpf auszutrocknen, den uns ALLEN machtgeile, überhebliche, männerverachtende Weiber in die fruchtbaren unspektakulären Ebenen zivilsierten Zusammenlebens gepißt haben. Großzügiges Übersehen oder tradierte Beißhemmungen nutzen weder DEN FRAUEN noch DEN MÄNNERN. Doch trotz aller Kampfeslust bleibt mir zweierlei unverzichtbar:

1. Aufrichtig bleiben.Es widerspricht der Menschenwürde im Namen des Zieles krumme Wege zu gehen. Wir haben es nicht nötig Geschichte zu verzerren, fundierte Erkenntnisse zu verschweigen, Tatsachen zu verdrehen. DAS UNTERSCHEIDET UNS VOM FEMINAT.

2. So wie wir es nicht nötig haben, feministischer Verbissenheit mit Humorlosigkeit zu beantworten, sowenig sollten wir einer anderen feministischen Unart frönen; jener kleinmädchenhaften, trotzigen Allüre, die mit dem Fuss aufstampft und trotzig greint: "Ich will auch! Ich will, ich will ". Weil der oder die auch hat.
Ich will auch Quote, ich will auch Förderung, ich will dieses und jenes, nur weil es Feminanzen für sich richtig hielten. Jungen z.b.bedürfen keiner besonderen Förderung, sie bedürfen der Fairnesness und der Abwesenheit absichtsvoll errichteter Barrieren. Nur mal so...
Wer sich auf diesen Wettbewerb einläßt, der also um Quoten und Förderungen und Forderungen rangelt - der kniet m.E. dort, wo ihn die Femis zu sehen wünschen. Als Idiot, der seine Sache nicht mehr selbst in die Hand nimmt, sich hinter Mutter Staat vesteckt und sie zugleich um alles Mögliche und Unmögliche anfleht,vor allem um Macht- worte und um Gunstbeweise, die ihm nicht zustehen. AUCH DAS UNTERSCHEIDET UNS VOM FEMINAT. . Sollte es jedenfalls.Mir verbietet sich da jede Augenhöhe.

Aber wem sage ich das?

Für die "zufälligen MitleserInnen": Dies alles schließt aufrechte Sympatie, Freundschaft, Liebe zu Frauen nicht aus. Auch da sollten wir uns von Feminanzen unterscheiden: Verachtung für herablassende machtgeile Weiber- na klar,auch wenn sie sich nicht als Kamphennen desFeminats zu erkennen geben. Aber doch nicht gegen DIE FRAUEN.

So sieht es jedenfalls mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Narro

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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