Aufklärung oder Manipulation Minderjähriger?
OT: Ich nutze diesen Post mal um auf meinen
Blog aufmerksam zu machen.
Arne Hoffmann hat ihn vor Kurzem auf seinem Newsblog verlinkt.
Ich versuche darin aufzuschlüsseln, wie ich zu einem Menschen wurde, der
Männer/Männlichkeit teilweise verachtete. Nicht unerheblich an dieser
Entwicklung war vor allem der Schulunterricht.
Ich habe in Ihrem Blog gelesen und erinnerte mich an meine Schulzeit.
Ich wagte es im Aufklärungsunterricht etwas zu fragen, was nicht vorgesehen war und wurde gnadenlos ausgelacht, auch die Lehrerin war erheitert. Ich beschloss nie mehr etwas zu sagen. Mein Vater fing irgendwann an zu fragen, ob ich (endlich) eine Freundin hätte. Mir war das unangenehm, es klang so als erwarte man von mir eine "Vollzugsmeldung" und heute würde ich das als Nötigung beschreiben. Die "Bravo-Aufklärung" kannte ich natürlich auch und dieser indirekte Druck, "es" tun zu müssen, weil "es alle tun". Ich empfinde deshalb Bravo als perfide Manipulation Minderjähriger und weniger als Aufklärung.
Mit 18 hatte ich "es" dann immer noch nicht getan. Das Gute war, dass niemand in dem Alter mehr nachfragt, da allgemein angenommen wird, man hätte "es" schon getan. Das entspannte die Situation etwas. Aber das unbeschreibliche untergründige Gefühl, "man" müsse es mit der Frau tun, die man gerade kennengelernt, weil man eben früher "gelernt" hat, dass es "natürlich" ist und alle es tun, blieb. Die Angst, abgelehnt zu werden, wenn man es nicht tut war groß und behinderte eine unbefangene Kontaktaufnahme zu Frauen.
Ich finde vieles in Ihrem Blog beschrieben, was mich früher auch irritiert hatte. Dass es den Mädchen und jungen Frauen ebenso "nervte", hat man als junger männlicher Heranwachsender natürlich nie erfahren. Das kam weder in der schulischen noch in der Bravo-Aufklärung vor.
Sehr erschreckend finde ich die Beschreibungen, dass die Manipulationen schon massiv im Kindergarten beginnt. Ich frage mich, ob ich meine Kinder in den Kindergarten schicken soll, wenn ich mal welche haben sollte.
Gruß,
Mus Lim
(Konvertit aus Protest)
"Man wusste doch heutzutage, dass Frauen eben keine Sexobjekte sind, und wir gingen selbstverständlich davon aus, dass die Männer/Jungs das genau so sehen. Ich konnte nicht verstehen, dass ausgerechnet diese Lehrerin, die uns in Sexualkunde so selbstverständlich unterrichtete das anscheinend noch nicht begriffen hatte!
Wir hatten doch gelernt, dass ein nacktes Bein oder ein sichtbarer Oberschenkel auch nichts anderes waren als eine „nackte“ Hand! Das hatten wir nun wirklich lange genug erklärt bekommen."
Man muss erst sehr viel älter werden, um sich von dieser Gehirnwäsche zu befreien und zu verstehen, was für ein Bockmist da unter Kindern (!) verbreitet wird. Dass "diese Lehrerin das anscheinend noch nicht begriffen hatte" ist nur ein Symptom, denn so ein Bockmist ist nicht zu verstehen. Wie bekloppt aber die Lehrerin, die offensichtlich nicht begreift, wie widersprüchlich ihr Reden und Handeln ist.
"Wir erfuhren, dass es nichts, aber auch wirklich nichts gibt, was das Stillen und die damit verbundenen Abläufe im Körper und Geist des Babys ersetzen kann. Das erstaunte uns. Wir dachten eher "Milch ist Milch" und wurden schnell eines Besseren belehrt. Ich will jetzt nicht so wahnsinnig viel darüber erklären, aber am Ende der Stunde waren wir uns darüber einig, das es keine Alternative gibt.
Auch ein Moment, an den ich mich noch genau erinnern kann. Vor allem an die Lehrerin, die uns unterrichtete. Sie bedauerte es sehr, uns leider nichts anderes sagen zu können und in jedem ihrer Sätze tauchte dieses „leider“ auf. Es bereitete ihr sichtliches Unbehagen, dass Muttermilch der eigenen Mutter so unverzichtbar für ein Neugeborenes ist.
Dieses Unbehagen schwappte auf uns über: Offenbar war dies eine schlechte Nachricht.
[…]
Als angehende Kinderpflegerinnen sei es nun unsere absolute Pflicht, auf Zuschreibungen jeglicher Art zu verzichten. Keine Klischees, keine Rollen.
[…]
Was etwas „typisch Weibliches“ war, dass wussten wir bereits genau. Seit den eigenen Kindertagen war uns ja vermittelt worden, dass alles „typisch Weibliche“ automatisch Sklaventum bedeutete. Wahrscheinlich fühlte meine Lehrerin sich deshalb so unwohl: Stillen und Mutterschaft stehen selbstverständlich in der ersten Reihe der gefährlichen Rolle der Weiblichkeit."
Da wird in frühester Jugend Jungen die Annahme des Männlichen und Mädchen die Annahme des Weiblichen antrainiert. Ungeheuerlich. Mit so einer Gehirnwäsche muss es Schwangerschaft und Mutterschaft ja für Frauen zu einem Alptraum werden, weil der natürlich-unbefangene Zugang zu diesen Rollen fehlt.
Das könnte so einige seltsame Erlebnisse mit Frauen erklären, die ich hatte, ohne den Hintergrund je verstanden zu haben.
gesamter Thread:
- Selbsthilfegruppe für geschlagene Ehemänner - in Tunesien! -
Ugo,
29.04.2009, 23:05
- Es pudelt in den Augen! -
Mr.Präsident,
30.04.2009, 02:52
- Es pudelt in den Augen! -
Ugo,
30.04.2009, 10:57
- Es pudelt in den Augen! -
BritLauati,
30.04.2009, 14:06
- Es pudelt in den Augen! - Krischan., 01.05.2009, 00:46
- Aufklärung oder Manipulation Minderjähriger? -
Mus Lim,
04.05.2009, 04:50
- Korrektur: abtrainiert -
Mus Lim,
05.05.2009, 01:16
- Korrektur: abtrainiert - Mr.Präsident, 05.05.2009, 03:30
- Korrektur: abtrainiert -
Mus Lim,
05.05.2009, 01:16
- Häufig bedientes Klischee - Mus Lim, 04.05.2009, 04:06
- Es pudelt in den Augen! -
BritLauati,
30.04.2009, 14:06
- Gewalt: Zurückgeschossen - Mus Lim, 04.05.2009, 04:01
- Es pudelt in den Augen! -
Ugo,
30.04.2009, 10:57
- Es pudelt in den Augen! -
Mr.Präsident,
30.04.2009, 02:52