Am Rande: "Anonyma"
Habe dieses Buch vor Jahren mal gelesen, weil ich auf Zeitzeugenberichte stehe.
Inzwischen lese ich ganz gerne die Klappentexte zu einem Buch und vergleiche sie mit dem Inhalt. Streckenweise ganz interessant, auch bei "Anonyma".
Klappentext: "Wer erfahren will, wie es während des Krieges wirklich war, wird sich an die Frauen halten müssen."
Dem ist nur insoweit zuzustimmen, als dass man tote Soldaten eben schlecht fragen kann, wie es denn im Krieg so war. Sonst nicht. Im Buch steht dieser Satz jedenfalls nicht, auch wird der Inhalt dieses Satzes im Buch nirgends auch nur angedeutet, es wird nur gesagt, dass das Kämpfen und Sterben im Krieg nicht mehr nur die Männer betrifft. Außerdem spielt die Handlung überwiegend NACH dem Krieg, in dem es speziell für die (deutschen) Frauen erst gegen Ende hin ungemütlich wurde und das auch nur da, wo die verständlicherweise ziemlich angepissten Russen einmarschierten.
Klappentext: "Denn die Männer haben sich in den Ruinen als "das schwächere Geschlecht" gezeigt."
Auch dieser doch sehr "zeitgenössische" und natürlich wieder mal völlig unbelegte, unlogische und daher wohl unerläuterte Satz vom "schwachen Geschlecht" Mann findet sich nicht im Buch.
Wer oder was damit aber wohl gemeint sein mag? Die Russen wohl nicht, die haben gehaust wie die Vandalen, können also wohl kaum gemeint sein. Die deutschen Männer waren entweder an der Front, tot oder in Gefangenschaft, aber sicher nicht in besagten Ruinen. Können's also auch nicht gewesen sein. Warum also dieser Satz?
Klappentext: "So sieht es die Autorin dieses Buches,(...)."
Eben nicht, sonst hätte sie das ja wohl ins Buch geschrieben. Hat sie aber nicht, das wird im Klappentext einfach behauptet. Auch wenn die Autorin des Buches wirklich allen Anlass gehabt hätte, Männer zu hassen, findet sich im Buch nichts Derartiges.
Interessanterweise meint der Autor/die Autorin des Klappentextes (im Jahr 2003, dürfte also weitaus weniger Anlass haben, Männer nicht leiden zu können als die Buchautorin) aber männerfeindliche, weil männerabwertende und frauenerhöhende Elemente einfließen lassen (die im Buch selbst nicht vorkommen) und einen wertmäßigen Vergleich zw. Mann und Frau anstellen zu müssen, ob nun aus eigener "Überzeugung" (oder Erkrankung) oder um die Verkaufszahlen zu steigern.
Überall muss diese Ideologie ihre faulen Eier ablegen, wie die Schmeißfliegen...
Narzisstische Projektion...
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- Am Rande: "Anonyma" -
Mustrum,
19.04.2009, 12:58
- Am Rande: "Anonyma" -
Garfield,
19.04.2009, 13:48
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eman,
19.04.2009, 14:06
- Was war das denn für eine Zeitschrift? - Garfield, 21.04.2009, 10:31
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Narrowitsch,
19.04.2009, 20:30
- Am Rande: TIp - Garfield, 20.04.2009, 16:30
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pit b.,
19.04.2009, 15:33
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Yvonne,
19.04.2009, 20:58
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- Am Rande: "Anonyma" - Sophie X, 20.04.2009, 14:13
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Garfield,
19.04.2009, 13:48