Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kein Grund zum Gratulieren

Chato, Tuesday, 14.04.2009, 15:28 (vor 6099 Tagen) @ der_quixote
bearbeitet von Chato, Tuesday, 14.04.2009, 15:33

Der allergrösste Teil der Menschen in diesen verantwortlichen Staaten will
einfach nur zum Fressen und sauberes Wasser zum trinken haben und wird von
den dortigen Banden auch nur ausgebeutet und unterdrückt.

Das Dilemma ist, daß "Fressen und sauberes Wasser zum trinken" in immer mehr Weltgegenden ausschließlich noch als ein Ergebnis kriminellen Handelns zu haben ist. In Somalia und einer Reihe anderer islamischer und / oder afrikanischer Länder zum Beispiel ist das seit Jahrzehnten zur täglichen Wirklichkeit aller, also auch aller normalen Leute geworden, die somit längst nicht mehr "normal" sind. In einer HighTec-Welt führt eine derartige Entwicklung am Ende zu einer globalen HighTec-Barbarei, gegen die kein HighTec mehr ankommt. Daß ihr Anfang und ihr Signum die Islamisierung der Welt ist, ist kein Zufall, sondern auf die Moderne angewandter Koran.

Mit Kanonenbooten läßt sich das Problem heute schon deshalb nicht mehr lösen, weil eine moralische Legitimation für ein solches Vorgehen verloren gegangen ist – nicht so sehr wegen der unvermeidlichen Kollateralschäden auf Seiten der Unschuldigen (was freilich auf immer weniger Einwohner zutrifft; s.o.), sondern weil der Glaube, es existiere eine objektive, für alle Menschen verbindliche, absolute Norm für Recht und Unrecht, auch von den potentiellen "Kanonenbootlern" längst nicht mehr geglaubt wird. Nicht einmal mehr als Prinzip, und das macht nun einmal noch einen gewaltigen Unterschied zur bloßen Übertretung dessen, was man (auch bei sich selbst) eigentlich für gut und notwendig hielte. Wer hingegen den Sinn des menschlichen Lebens als einen "Kampf jenseits von Gut und Böse für die eigenen Interessen" definiert hatte, der kann nirgendwohin mehr umkehren und hat damit ganz real seine Potenz verloren, ggf. etwas dagegen unternehmen zu können, wenn sein eigenes Prinzip dann auch überall so eintritt und zur allgemeinen "Weltkultur" wird.

Wer "du sollst nicht morden, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht lügen usw." als Prinzipien abschafft und in den Wind schlägt, weil er das für seine "Freiheit" hält, der hat es in den Wind geschlagen und abgeschafft und vermag es hernach auch mittels noch so vieler Kanonenboote nicht mehr durch etwas zu ersetzen, das den Rücksturz der Menschheit in eine globale Super-Barbarei verhindern könnte. Der Mensch kann sich nicht selbst eine für alle verbindliche Moral "ausdenken", wenn er meint oder feststellt, daß er eine solche im Moment gerade unbedingt brauchen würde – etwa weil Somalia dann inzwischen an der Nordsee liegt – so wenig, wie man in einer Wüste Wasser findet, "weil" man inzwischen ziemlich durstig geworden ist. So einfältig denken und handeln die Leute aber immerzu. Vorher. Nachher nutzt Denken nichts mehr und Handeln kann man dann eh nicht mehr, und sei es "nur" deshalb, weil man sich heillos in seinen eigenen Widersprüchen verheddert, was als "moralische" Macht der Gutmenschen zu Tage tritt, die natürlich alles andere als gut sind, sondern bloß ihr eigenes Schlechtes gut nennen. Das merkt zwar jeder, aber das nutzt dann eben auch nichts mehr.

Totale Freiheit halt: Jedem wie er wollte.

Nick

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