Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauen und Mädchen

Garfield, Sunday, 05.04.2009, 06:05 (vor 6108 Tagen) @ Ugo
bearbeitet von Garfield, Sunday, 05.04.2009, 06:09

Hallo Mustrum und Ugo!

Ich glaube auch nicht, daß die Frauen früher soviel anders waren. Der Feminismus hat zweifellos Auswirkungen gehabt. Aber prinzipiell waren die Frauen früher nicht anders als heute, denke ich. Genausowenig wie die Männer anders waren.

Auch in früheren Zeiten waren die Ansprüche der Frauen an ihre Männer oft unerfüllbar - das kommt z.B. im Märchen vom Fischer und seiner Frau ganz klar zum Ausdruck: "Meine Frau, die Isebill, will nicht so, wie ich gern will..." Die Maßlosigkeit vieler Frauen war also auch früher schon ein Thema.

Auch achteten Frauen zu allen Zeiten bei der Partnerwahl auf Status und Besitz des Mannes. Wenn im Mittelalter ein Mann aus der Oberschicht einer Frau aus der Oberschicht den Hof machen wollte, mußte er, bevor er überhaupt daran denken konnte, sich ihr zu nähern, ihr erst einmal Geschenke machen. Und zwar nicht zu knapp. Da wurde natürlich Kleidung und Schmuck erwartet, außerdem mußte er ihre gesamte Dienerschaft ebenfalls neu einkleiden.

In Erotikforen im Internet findet man immer wieder Beiträge von Männern, die dort schreiben, daß sie die Vorstellung, daß ihre Frauen Sex mit anderen Männern haben, sehr erregend finden. Für viele dieser Männer sind das nur Fantasien, die sie real nicht ausleben wollen, sondern nur im Internet schildern, aber das scheint erstaunlich oft vorzukommen. Umgekehrt findet man von Frauen keine solchen Fantasien.

Ich habe mich immer gefragt, wieso das eigentlich so ist. Denn eigentlich wäre es doch logisch, daß Männer eher sehr eifersüchtig sind, ähnlich wie das umgekehrt ja auch meist bei Frauen ist. Ein Seitensprung der Frau impliziert ja immerhin immer die Möglichkeit, daß sie ihrem Partner das Kind eines anderen Mannes unterschiebt und daß er dieses Kind dann ernähren muß.

Schließlich kam ich auf eine Erklärung, die mir plausibel erscheint:

Frauen sind ja offensichtlich bestrebt, Partner zu finden, die idealerweise in der gesellschaftlichen Hierachie über ihnen stehen. Nun ist es aber so, daß die Auswahl umso geringer wird, je höher man in der Hierarchie kommt. Es gibt oben einfach immer zuwenig Männer für die Frauen darunter.

Somit müssen sich viele Frauen mit Männern auf derselben Stufe oder womöglich mit Männern auf einer niedrigeren Stufe begnügen. Letzteres kommt aber eher selten vor, denn bis heute bleiben viele Frauen lieber allein, bevor sie sich mit einem Partner begnügen, der einen geringeren Status hat als sie selbst.

Wenn nun aber eine Frau, die "nur" einen Mann auf ihrem Niveau abbekommen hatte, plötzlich die Gelegenheit bekam, mit einem höhergestellten Mann zu schlafen, dann war das für sie eine große Versuchung. Das war dann für sie etwa so, wie es heute für einen Durchschnittsmann wäre, wenn er mit einer durchschnittlich oder vielleicht auch unterdurchschnittlich aussehenden Frau verheiratet ist und plötzlich steht Carmen Electra im Bikini vor seiner Tür und sagt zu ihm: "Ich will dich jetzt!" Nicht jede Frau wird dieser Versuchung erlegen sein, aber ich denke, daß viele dann nicht dauerhaft "nein" sagen konnten, zumal der höhergestellte Mann ja auch seine Machtposition ausnutzen konnte, um noch etwas nachzuhelfen. Das machte es den Frauen dann leicht, die Verantwortung ganz auf ihn abzuwälzen und das eigene schlechte Gewissen abzuschalten.

Man versetze sich nun mal z.B. in die Lage eines leibeigenen Bauern vor 400 Jahren. Dieser Bauer hat eine attraktive Frau, die genau wie er aus dem einfachen Volk stammt. Eines Tages erwischt er nun seine Frau in flagranti mit seinem adeligen Grundherren, einem Grafen, beim (einvernehmlichen) Geschlechtsverkehr.

Was kann er nun tun? Seine Frau verstoßen? Dann muß er die Kinder allein aufziehen, denn zumindest einige davon werden wahrscheinlich von ihm sein. Außerdem kann er seine Frau in diesem Fall auch gar nicht verstoßen, denn der Grundherr hat da ja ein Wörtchen mitzureden, und der wird ja nun gerade nicht daran interessiert sein, daß seine Geliebte den Ort verläßt. Wenn der Bauer die Sache an die große Glocke hängt, dann ist das auch peinlich für ihn. Und natürlich auch für den Grafen, denn dessen Ehefrau darf von seinem Techtelmechtel mit der Bauersfrau natürlich nichts wissen. Wenn der Bauer dagegen brav die Klappe hält, erspart er sich nicht nur die Rache des Grafen, sondern er kann durchaus damit rechnen, daß der Graf sich erkenntlich zeigt und der Bauernfamilie z.B. Geld oder andere Vergünstigungen zukommen läßt.

So wird das zu allen Zeiten gewesen sein: Es wird immer wieder vorgekommen sein, daß ein Mann feststellen mußte, daß seine Frau eine Affäre mit einem Mann hatte, der in der gesellschaftlichen Hierarchie über ihm stand und deshalb für ihn schwer angreifbar war, ihm und seiner Familie andererseits aber auch Vortele verschaffen konnte. So daß es dann durchaus sinnvoll war, die ansonsten in solch einem Fall normale Eifersucht zurück zu stellen und die Affäre der Partnerin zu dulden.

Offensichtlich kam das so häufig vor, daß sich mit der Zeit diese auf den ersten Blick unsinnige Neigung bei vielen Männern herausbildete, einfach um es ihnen zu erleichtern, Affären ihrer Partnerinnen mit Alpha-Männern zu dulden.

Diese Neigungen haben sich wohl vor allem deshalb herausgebildet, weil Männer, die sich in solchen Fällen quer stellten, den Zorn des jeweiligen Alpha-Mannes auf sich zogen und dabei nicht selten umkamen. Es überlebten also überwiegend die, die sich nicht quer stellten. Die konnten dann weiterhin mit ihren Partnerinnen Kinder zeugen, denn der Alpha-Mann dachte üblicherweise nicht im Traum daran, ihre Frauen als feste Partnerinnen zu nehmen - er wollte meist "nur" Sex. Obendrein kam es wohl auch häufig vor, daß der Alpha-Mann die Familie seiner Geliebten dann in irgendeiner Form unterstützte, so daß das Paar bessere Chancen hatte, die Kinder großzuziehen, nicht nur die des Alpha-Mannes, sondern auch die gemeinsamen. Der Alpha-Mann wußte ja meist auch nicht genau, welches Kind nun eigentlich von ihm ist.

In Indien ist das heute übrigens auch sehr aktuell: Weil dort schon seit Jahrzehnten bevorzugt Mädchen abgetrieben werden, gibt es da mittlerweile einen starken Frauenmangel. Manche Männer aus der Unterschicht teilen dort mittlerweile ihre Ehefrauen mit Männern aus der Oberschicht. Und ich denke, daß den Frauen das dann durchaus nicht unangenehm ist.

Freundliche Grüße
von Garfield


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