Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Leserbrief abgeschickt!

Roslin, Monday, 23.03.2009, 22:52 (vor 6120 Tagen) @ Junggeselle

An:
briefe@abendblatt.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

Knapp drei Viertel der vom Weißen Ring in Hamburg betreuten
Kriminalitätsopfer waren Frauen oder Mädchen, mit diesen Worten zitieren
Sie Wolfgang Sielaff, der dann weiter ausführt: "Das untermauert die
bittere Erkenntnis, dass das Opfer von Gewalt in unserer Gesellschaft
meistens weiblich ist."

Hier ist ausgerechnet jemand, der sich mit Statistiken zu
Kriminalitätsopfern eigentlich bestens auskennen sollte, erstaunlich
schlecht informiert. Laut der BKA-Kriminalstatistik für 2007 sind nämlich
72,5 Prozent aller Opfer von Gewaltkriminalität männlichen Geschlechts.
Wörtlich heißt es dort: "Meist männliche Opfer wurden bei Raub (Ausnahme:
Handtaschenraub), Körperverletzung, Mord und Totschlag und Straftaten gegen
die persönliche Freiheit registriert."

Wenn bei Herrn Sielaff in der Beratungsstelle überwiegend weibliche Opfer
vorstellig werden, dann sollte er sich einmal Gedanken darüber machen, wie
seine Organisation es angesichts der tatsächlichen Größenordnung männlicher
Kriminalitätsopfer fertig bringen kann, vermehrt Männer anzusprechen.
Ein solches Bestreben erscheint mir allemal sinnvoller als das Verbreiten
von sachlich falschen und die Bevölkerung irreführenden Informationen.

Guter Brief!
Man hätte auch noch die Frage stellen können, was einen Mann denn veranlasssen sollte, an den "Weißen Ring" zu spenden, wenn dessen Arbeit so offensichtlich männliche Opfer nicht erreiche und damit angesichts der Faktenlage übelst sexistisch sei.


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