Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Werbespot Ukrainische Armee

Narrowitsch, Berlin, Friday, 20.02.2009, 17:30 (vor 6151 Tagen) @ Rüdiger

Aber vielleicht

haben einige das ja nicht so genau mitgekriegt.

Mit dem Mitkriegen ist´so eine Sache, nicht wahr Rüdiger?
Mir ging es diesmal weder um ukrainische Kriegshelden, noch um Männerrollen.
Es ging mir um den Hinweis darauf, für wie unmündig Spiegel - TV seine ZuschauerInnen hält.Die Erklärbärin des Femifunks Spiegel- TV gibt deshalb sicherheitshalber vor, in welche Richtung ZuschauerInnen diesen albernen Werbespot interpretieren sollen.
Schon aus diesem Grunde freue ich mich, wenn es sehr weite Landstriche gibt, in denen Refelexe fehlen, die alles und jedes westlichen Vorstellungen von Sein und Bewußtsein unterordnen.Mehr hab ich nicht getippt.

Aber wenn Du schon gedanklich in Breite schweifen willst, bitte schön:

Jo, schon toll, wenn man(n) von frau als Kriegsheld angehimmelt wird.
Weniger toll, wenn man dann verwundet wird, als ausbeutbarer Held der
Arbeit und Versorger also vielleicht nimmer in Frage kommt, oder gar ganz
auf dem Schlachtfeld bleibt.

Verkniffest Du Dir solche reflexhaften Wertungen, kämst Du womöglich auf den Gedanken, dass Krieg und Militär in den Augen der Ukrainer - und natürlich Russen - eine ander Bedeutung besitzt, als im politisch korrekten Tunnelblick 68iger Pazifisten. Ich erlaube mir - ich bitte um Verzeihung - den Hinweis auf 25 - 27 Millionen Opfer, die die Befreiung von deutscher Gewaltherrschaft der damaligen Sowjetunion kostete. Insofern bedeutet dort auch heute noch Soldatsein Opfermut, Dienst an der Gemeinschaft,Verteidigung der Heimat und ganz konkret der Familie. Tatsächlich ist es dort so, dass solcher Einsatzwille beim übergroßen Teil der Bevölkerung hohe Anerkennung findet. Anders gesagt, den jungen Leuten im Osten Europas kommt es selten in den Sinn Militär und Armee in Bausch und Bogen zu verurteilen. Von herablassender Abschätzigkeit ihrer Eltern-oder Großelterngeneration ganz zu schweigen. Ich meine,es steht niemanden zu, dies zu belächeln oder zu kritisieren.

In jedem Falle gilt: Anhimmelung gibt's nur,
wenn man(n) die Nachteile der traditionellen Männerrolle (Kriegsdienst nur
für Männer, Alleinversorgerrolle) willig auf sich nimmt.

Nein dies gilt nicht in jedem Falle.Um das zu verstehen, müßtest Du Dich der Mühe unterziehen, etwas von russisch- ukrainischen Familienvorstellungen mitzukriegen. Beispielsweise von der Rolle der Babuschka, der Großmutter.
Eines stimmt: Tradition genießt im Osten- anders als anderswo - Respekt; das Soziologengeschwätz der Rollentheorien hat dort (noch) keine Hochkonjunktur.

Also eigentlich das, wovon dieses Forum hier die Männer befreien will.

Ich bezweifle, dass dieses Forum Männer befreien will;es fragt, wieviel Gleichberechtigung dieses Land verträgt. Auf der suche nach einer Antwort bietet es allerdings einen virtuellen öffentlichen Platz, auf dem Mann sich ungestört austauschen dürfen sollte. Mag sein, ich habe da etwas nicht mitgekriegt.Vielleicht klären mich die forenbetreiber auf, ich wäre ihnen zu Dank verpflichtet.

Manche hier im Forum plädieren dafür, die Frauen ganz links liegen zu
lassen, um sich nicht von ihnen und ihren Wünschen abhängig zu machen,

Jow,sowas soll es geben. Na und?

andere sind für das Wiederaufleben der "alten Werte"

Abermals: Na und? Kommt Dir wirklich nie der Gedanke, dass zumindest ein Teil der "alten Werte" unter Umständen bedenkenswert wären? Nein? Gut. Aber woher nimmst Du die Aroganz, jene zu verachten, die sich den Kopf darüber zerbrechen, ob womöglich alt - Bewährtes sich mit Neuem verträgt? Zum Wohle aller?

mit all ihren Nachteilen für Männer

Das ist nichts als Rethorik. Niemand will das "ALTE" 1:1 zurück. Aber die Debatte um Umverteilung von Rechten und Pflichten unter neuen ökonomischen, wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Aspekten muss ja wohl auch jenseits des poitisch korrekten Gleichheitsgefasels erlaubt bleiben.

(in der russischen Armee werden viele Wehrpflichtige
aufs äußerste geschunden und mißhandelt, und es gibt eine Vereinigung der
Soldatenmütter, die sich dagegen engagiert - wie ist es in der Ukraine?)

In der Ukraine geht es - nach meinen Beobachtungen - ähnlich zu. Tatsächlich gibt es zunehmend eine öffentliche Diskussion über das, was Militärobere dürfen und was nicht.Unter anderem geht es, um das Schleifen der Rekruten und grausame Soladatenhierachien.Es tut sich da m.E. einiges.
Auf eine Idee kommt allerdigs kaum jemand, nämlich gegen die alte Weisheit zu opponieren, dass jeder Schweißtropfen auf dem Übungsplatz Blut in einem möglichen Ernstfall spart. Wie eiserne Disziplin auch.

Dass sich Mädels von gestählten Jungs faszinieren lassen, wundet mich nun wirklich nicht.Zumal unter besagten historischen Vorzeichen.

Schon erstaunlich, diese gelbe Tollhaus hier ;-)

Du sagst es. Weiterhin Willkommen!

Gruß, Rüdiger

Gruß, Narr- o -witsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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