Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Widersinniger Schwachsinn

MannVonHeute, Wednesday, 04.02.2009, 20:27 (vor 6167 Tagen) @ pappa_in_austria

http://diestandard.at/?id=1233309243426

Strenges Anti-Stalking-Gesetz für Italien
Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren - Strafe wird verschärft, wenn
Stalking von einer Personen verübt wird, die eine enge Beziehung zum Opfer
hat

Ähhh? Ist mein Rechtsempfinden etwa verkorkst, wenn ich das Stalking durch einen Menschen, mit dem ich NICHT in Beziehung stehe, als schwerwiegender betrachte? Immerhin dringen diese Menschen vorsätzlich in mein persönliches Umfeld ein - und sind nicht nur in Folge eines Konflikts o.ä. unerwünscht. Ist normalerweise nicht auch die zugrundeliegende Motivation das Kriterium für die Schwere einer Straftat? Ist nicht gerade die emotionale Beziehung anders zu werten als zum Beispiel die primitive Rachsucht eines Menschen, der sich um irgend etwas betrogen fühlt (angeblicher Behandlungsfehler eines Arztes, Verlorener Prozess eines Rechtsanwaltes etc.)?

Sollte das
Opfer eines Stalkers ums Leben kommen, ist lebenslange Haft vorgesehen.
Bisher können Polizei und Justiz in Italien nur bei Körperverletzung oder
Nötigung einschreiten.

Häää? Mord oder Totschlag wurde IMMER schon strafrechtlich verfolgt. Was ist das für eine saudumme Formulierung! Klingt ja fast so, als ob die Polizei bei Mord BISHER nicht einschreiten konnte.


Opfer muss dem Angeklagten nicht begegnen

Der Gesetzesentwurf, der jetzt noch vom Senat abgesegnet werden muss,
verschärft die Strafe, wenn Stalking von einem Ehepartner, einem
Lebensgefährten oder einer Personen verübt wird, die eine enge Beziehung
zum Opfer hat. Wer für Stalking verantwortlich gemacht wird, dem soll
verboten werden, an Orten zu verkehren, an denen sich das Opfer aufhält.

Das verstößt m.A.n. vollkommen gegen grundlegende Menschenrechte. Die Wohnung des Opfers kann v.m.a. gesondert geschützt werden, aber Orte an denen es verkehrt, sind überwiegend öffentlicher Raum! Muss der angebliche Täter aus einem Bus aussteigen, wenn das angebliche Opfer am einsteigen ist? Diese Regelung gibt dem angeblichen Opfer Macht über den angeblichen Täter, die auch allzu leicht mißbraucht werden kann (und sicherlich wird!)

Der Gesetzesentwurf sieht außerdem vor, dass das Opfer bei einem Prozess
dem Angeklagten nicht begegnen muss.

So läßt sich leichter lügen, wenn man dem Falschbeschuldigten nicht mehr begegnen muss. Ein wahrer Sieg für die Glaubwürdigkeit der Justiz!


Das Wort Stalking stammt aus der Jägersprache und bezieht sich auf das
Anschleichen an das Wild. Im Zusammenhang mit Psychoterror bedeutet es das
permanente Nachstellen oder Verfolgen einer Person. Die Opfer sind zumeist
Frauen. (APA)

Falsch! Bei den leichten bis mittelschweren Fällen, die etwa 97% ausmachen, sind männliche und weibliche Täter etwa zu gleichen Teilen vertreten (Dunkelziffern bei männlichen Opfern vermutlich sehr hoch). Nur bei den 3% schweren Fällen (Körperverletzung, Totschlag) überwiegen Männer mit rund 80% als Täter.
Ursprünglich war es auch nur dieser kleine Bereich, der - vorausgesetzt die Täter wiesen bestimmte psychische Merkmale auf - in der Forensik unter der Bezeichnung "Stalking" geführt wurden. Der Begriff ist durch den Vulgärfeminismus also mal wieder völlig zweckentfremdet worden, vermutlich um den "Taten" eine Bedeutung zu verpassen, die in Wirklichkeit völlig unangemessen ist.
Für das, was heute insgesamt unter Stalking verstanden wird, war hierzulande ursprünglich mal die Bezeichnung "Liebeswahn" gebräuchlich und grenzte sich eigentlich recht klar von den durch psychopathische Störungen verursachten Morde und Totschlägereien ab. Es ist unglaublich, wie der Vulgärfeminismus es geschafft hat, wiederholte Telefonanrufe und Mord in einer gemeinsamen Verbrechenskategorie zusammenfassen zu lassen. Da kann man wirklich nur ungläubig mit dem Kopf schütteln.


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