Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich glaube schon.

Student(t), Wednesday, 14.01.2009, 03:33 (vor 5589 Tagen) @ Reingarnix

Aus Untergang des Abendlandes:

Geistreich und ansprechend wie alles in diesem Buch. Geht aber hier an der Sache vorbei. Sicher hatten die Vertreter alter Kulturen - Inder, Babylonier, Ägypter, selbst noch die Griechen - ganz andere Weisen des Fühlens und Denkens als wir; und es wird häufig der Fehler gemacht, ihnen unsere Denkmuster zu unterstellen. Dann projiziert man z.B. in die "Wilden" ein Bedürfnis nach rationalistischer Welterklärung hinein und versucht damit ihre Gottesvorstellungen zu erklären. Auf derartige Interpretions-Fehler hat z.B. Steiner immer wieder hingewiesen. Seiner Meinung nach gab es eine begrenzte Zahl von Kulturepochen, in denen eine Evolution des Geistigen zum Ausdruck kam. Aber in seiner vordergründigen Erscheinung ist das ja selbstverständlich, oder war es damals mehr als es das heute ist.

Nur - wenn man dabei bleibt, dann verharrt man in einer Art von ästhetizistischem Agnostizismus. Es mag hinter den Erscheinungen etwas geben, das desto unveränderlicher wird, je weiter man in die Tiefe geht. Die Frage ist eben, wie tief man gehen kann und möchte. Und in dieser Frage haben sich die Menschen aller Epochen jeweils voneinander unterschieden. So auch heute.

Wer eine mittlerweile so tief eingewurzelte Bewegung wie den sexistischen Feminimus bekämpfen will, der muß, so behaupte ich, schon ziemlich in die Tiefe gehen. Sonst bleibt man im blinden Aktionismus hängen, der es zu möglicherweise spektakulären Aktionen bringt, aber eben nicht zu nachhaltigen Veränderungen.

Gruß
Student


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