600 kg contra 600 Tonnen

ExundHopp, Saturday, 03.01.2009, 23:34 (vor 6198 Tagen) @ Rainer

... Lilienthal hat hingegen Flügel gebaut, die denen von Vögeln
nachempfunden waren. Das eine hat also nicht unbedingt etwas mit dem
anderen zu tun - bis auf die Vision, fliegen zu können.

Alle Varianten von Flügeln (Tragflächen) funktionieren nach dem selben
pysikalischen Prinzip. Der Auftrieb wird durch die Druckdifferenz von Gasen
unterschiedlicher Geschwindigkeit erzeugt.

Rainer

Das Gesetz von Bernoulli ist heutzutage nur noch beschränkt gültig, was Tragflächen angeht. Und im Überschallbereich findet es überhaupt keine Anwendung, da die Gase dort [...] abreissen. Diese Flugzeuge müssten theoretisch folglich vom Himmel fallen.
Neeee, Rainer, Flügel ist nicht gleich Flügel, und die Gleitflieger der ersten Flugpioniere funktionieren eigentlich eher wie eine Mischung aus modernen Gleit- und Fallschirmen. Gleitschirme können - obwohl sie fliegen - auch keinen eigenen Auftrieb erzeugen, sondern sind auf die Thermodynamik angewiesen. Sie steigen nur dann höher auf, wenn auch die umgebendem Luftmassen thermodynamisch aufsteigen. Aber *lach* die Gleitflieger der allerersten Generation sind gar nicht erst hoch genug gekommen, um von der Thermodynamik zu profitieren. Im Grunde genommen waren alle Flugversuche nur kontrollierte Abstürze. ABER dennoch - das war eindeutig der Beginn der Fliegerei.

Überlege sich nur mal einer, dass der A380 rund 600 Tonnen wiegt und trotzdem bei einer Geschwindigkeit von nur etwa 300 Stundenkilometer bereits abhebt! Das hat mit den physikalischen Gesetzen des Gleitfliegen rein gar nichts mehr zu tun.