Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Man(N) kannalles erreichen

Maesi, Monday, 08.12.2008, 21:18 (vor 6224 Tagen) @ Sophie X

Hallo Sophie

Jaja, der Markt...dazu ein passender Artikel von Michael Miersch:

(...)
Mit Tüchtigkeit und Glück ist es im Kapitalismus jedermann möglich, reich
zu werden. Techniker, Unternehmer oder Händler bringen es zu erheblichem
Wohlstand, und mancher Philosoph muss Taxi fahren. Das ist misslich für den
Philosophen. Aber es ist nicht ungerecht, denn das Gründen und Führen eines
Unternehmens verlangt oft mehr Fantasie, Wissen und Intelligenz als ein
hoch gelehrter Diskurs. Der Markt kennt keinen Respekt vor Intellektuellen.
Die Privilegien zerstörende Welt des Wettbewerbs eröffnet dem Erfinder
einer neuen Limonade bessere Perspektiven als dem Schöpfer einer
avantgardistischen Literaturgattung. Platons Ideal einer Herrschaft der
Philosophen wird von der Marktwirtschaft verschmäht.[...]

Fazit: Man muss nicht hochgebildet sein; erforderlich sind Mut,
Pioniergeist und Wille.

Wenn man noch eine gehoerige Portion Glueck dazunimmt, dann stimmt es. Der 'Kapitalismus' (im Sinne eines liberalen Marktes) eroeffnet jedem gewisse Chancen, materiell reich zu werden. Das heisst jedoch nicht, dass jeder, der Mut, Pioniergeist und Wille besitzt, auch zwingend materiell reich wird. Wer sowas behauptet (das tut Miersch aber IMHO gar nicht), ist ein Scharlatan, der unhaltbare Heilsversprechen abgibt.

Darueberhinaus ist materieller Reichtum IMHO keineswegs der ultimative Schluessel zum Lebensglueck. Aber innerhalb der materialistischen Ideologie gibt es dazu halt keine Alternative. Ob man sich dem Materialismus vollstaendig unterwirft, ist wiederum eine persoenliche Entscheidung des Individuums. Der Liberalismus erschoepft sich keineswegs im freien (materialistischen) Markt, das aber schnallen die Materialisten (egal, ob liberalen oder antiliberalen Bekenntnisses) einfach nicht. Eben weil es ausser dem Materiellen fuer die Materialisten absolut nichts gibt, reihen sie sich bereitwillig ein im Tanz ums Goldene Kalb und werden zu dessen Sklaven. Mit echter Freiheit hat das natuerlich hoechstens insoweit etwas zu tun, als sie sich freiwillig und selbstbestimmt zu Sklaven des Mammons machen - und es erstaunt mich immer wieder, wieviele das bereitwillig tun...


Gruss

Maesi


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