Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Hier liegt der Widerspruch und der Fehler.

Student(t), Sunday, 19.10.2008, 15:02 (vor 6274 Tagen) @ Nior aon Duine

Tja, und da kommen wir zum Knackpunkt: Wann ist ein Mann ein Mann?
Reichen genetische oder physiologische Merkmale oder sollte man nicht auch
verlangen, dass ein Mann sich auch wie Mann benimmt? Das ein Mann nicht den
Weg des Opfers nimmt? Das ein Mann es nicht nötig hat, sein Gegenüber
abzuwerten?


Aha. Du erkennst unausdrücklich an, daß Mann und Frau in ihrem Wesen verschieden sind. Auf dieser Voraussetzung forderst du dann konsequent, daß "ein Mann sich auch wie ein Mann benimmt". Implizit gilt Entsprechendes dann auch für die Frau.

Anderseits leugnest du wieder die naturgegebene Unterschiedlichkeit.

Dieser Widerspruch, diese Widersprüchlichkeit in dir selbst kommt sehr schön in folgenden zwei Sätzen zum Ausdruck:

Ich brauche keine "naturgegebene" Überlegenheit des Mannes über die Frau.
Mein Selbstbewustsein braucht solche Krücken nicht.


Sic: Dein Kopf lehnt ab, was dein Bauch (richtiger: deine Brust oder dein Herz) viel besser weiß. Dein "Selbstbewußtsein" (richtiger: Selbstgefühl)ist nämlich ein durchaus männliches. Das kommt in weiteren Sätzen zum Ausdruck, etwa in deinen erziehungstheoretischen Bemerkungen, die eine ganz unweibliche Aggressivität (im guten Sinne) zum Ausdruck bringen.

Ein weiteres Beispiel für deinen unaufgelösten Kopf/Herz- Widerspruch:

Will ich solche Verhältnisse nur mit umgekehrten Vorzeichen? Was würde
mich dann von Anna
Normalschnepfchen
unterscheiden?
Ich sage es euch: Nichts! Und das ist mir ein wenig wenig.


Du willst dich unterscheiden. Tust du ja auch. Nur deine Argumentation geht daneben.


Das Widerspruch löst sich auf, wenn wir einfach Folgendes anerkennen:

Wenn Zwei das gleiche machen, dann ist es nicht das gleiche. Zum Beispiel, wenn ein und derselbe Befehl einmal vom Betriebsleiter und ein andermal von einem ungelernten Aushilfsarbeiter erteilt wird. Der Eine hat nämlich die dazu nötige Kompetenz und Verantwortung, der Andere nicht.


Nun fühlst und sagst du - denken tust du es nicht -, daß Mann und Frau verschieden sind, und zwar durchaus in ihrer Kompetenz und Verantwortlichkeit (ein Mann hat sich wie ein Mann zu benehmen).

Also ist es auch etwas ganz Verschiedenes, ob "Anna Normalschnepfchen" (die freilich keineswegs eine normale Frau ist) gewisse Verhältnisse will oder ob sie ein Mann will.


Leider spielte ihr Rhetorik-Kontrahent die Rolle des reagierenden, also eben keine männliche Rolle; er macht wirklich das Spiegelbild. Nicht weil seine Vorschläge unangemessen sind; das ist zeitbedingt, wie du richtig feststellst. Sondern weil er eben nicht aus einer Position der Stärke heraus spricht. Vor Allem nicht aus einer "inneren" Stärke, die einem Mann naturgemäß zueigen ist.


Dein Fehler ist nun, daß du diese Feinheiten nicht erkennst.


Lies doch bitte in meinen "Bausteinen zu einer Philosophie des Sexismus", u.a. in dem Abschnitt über Nietzsche. Dort findest du ausführlicher erklärt, was ich hier vorgetragen habe, wenn auch leider etwas akademisch trocken und überholungsbedürftig.

Kürzer dargestellt hier: http://sexistinnen-pranger.de/4.html

Gruß
Student


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