O tempora o mores!

Beelzebub, Sunday, 24.08.2008, 15:58 (vor 6329 Tagen) @ Holger(ausgeloggt)
bearbeitet von Beelzebub, Sunday, 24.08.2008, 16:08

Wahnsinn:

"Lady Gaga"

It's showbiz, stupid! (Auf deutsch: So ist halt das Schaugeschäft, Dummkopf!)

Das Bild stammt von einer Bühnenshow, und da gilt nun mal, wie in so vielen anderen Bereichen auch: sex sells (Sex verkauft sich).

Zudem kann so ein Kostüm auf der Bühne nicht nur reizvoll sein, sondern auch für eine nette, feministinnenfreie Veranstaltung sorgen. Guck mal hier. (Nice 'n sleazy heißt übrigens: hübsch und anrüchig)

In was für verkommenen Zeiten wir leben.

Wahrlich, in gar schröcklich verkommenen Zeiten. Und das schon seit mindestens 2.500 Jahren.

Bereits im antiken Griechenland herrschte allgemeine Empörung über die verkommenen spartanischen "Schenkelzeigerinnen" - wegen der in Sparta verbreiteten seitlich offenen Chitons.

Und auch konservative Römer hatten bekanntlich gar oft den Anlass, empört auszurufen: o tempora, o mores! (Was für Zeiten, was für Sitten!)

Und weiter gings mit der Verkommenheit durch die Jahrhunderte. Tänze kamen auf, einer immer sittenloser als der andere.

"Dieser schändliche Tanz stellt dem Tänzer die Aufgabe, sich mit seiner Tänzerin in rasenden Kreisen von einer Ecke des Saales nach der entgegengesetzten zu drehen, bis etwa ein Lungenflügel gelähmt wurde oder ein Blutschlag eintrat. Wenn es bei einer Tour geblieben wäre! Aber sechs-achtmal mußte der Kreis ohne zu rasten beschrieben werden. Dabei gab es Menschen, die sich anheischig machten, zwölfmal in einem Atem die Langaustour auszuführen."


So beschreibt zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein sittlich zutiefst erschütterter Zeitgenosse den neu aufgekommenen Walzer.

Und es kamen noch weit schlimmere Verkommenheiten auf dem Tanzparkett. Etwa der um 1910 in Europa auftauachende "wilde und unsittliche" argentinische Tango.

Und dann erst die in den 1920ern aufkommende "Kampfansage zwischen Mann und Weib"

“So wenig sie einander mögen, so wenig halten sie offenbar vom Dasein, denn sie suchen sich krampfhaft und mit den größten Anstrengungen ihrer Körper zu entledigen. Zuerst möchten sie Arme und Beine wegwerfen, aber es will nicht gelingen. Gleich darauf geht dieser Hass gegen das Leben auf den Körper selbst über, den sie schütteln, als wäre er eine reife Frucht und als erwarteten sie jeden Augenblick, dass sie vom Ast falle..."

Gemeint war damit der "povokativ unsittliche" Charleston.

Tja, ich fürchte, du wirst dich in die Jura- oder Kreidezeit zurückbeamen müssen, wenn du eine Zeit suchst, die nicht "verkommen" ist.

Das vermittelt so ein bißchen, was einst den Begriff 'Anmut' ausmachte.

Was um alles der Welt hat denn "Anmut" mit langwallenden Gewandungen zu tun, in denen eine Frau drinsteckt?

Na, welche von den beiden ist wohl anmutiger?

Übrigens gefielen mir in SE besonders die hübschen Mädels in ihren
landestypischen Gewändern, sei es China, Vietnam oder Bali.

Auch in Südostasien werden mittlerweile eng sitzende Jeans, T-Shirts und (am Strand) ziemlich knappe Bikins getragen - auch von einheimischen jungen Frauen. "Landestypische Gewänder" werden meistens nur noch zu besonderen Anlässen angezogen, ähnlich wie z.B. Trachten in Bayern.

Dem entsprechend ist das Ansehen der
westlichen Frauen in diesen Ländern.

So? Also ich habe weit eher den Eindruck, dass westliche Frauen bei asiatischen Männern durchaus begehrt sind - die meisten trauen sich nur nicht so recht.

DaPis & Autobahnabriss

Beelzebub

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Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)