Wehrpflicht kontra Kinderkriegen
Hallo Christian!
Schöne Zusammenfassung der aktuellen Mißstände.
...aber man sollte die Männer im sozialen Abseits auch mal als Problem thematisieren, das sind nämlich vermutlich sehr viel mehr.
Unter den Obdachlosen, die wohl definitiv zu den Ärmsten im Lande zählen, stellen Männer jedenfalls die überwiegende Mehrheit. Ihr Anteil wird da meist auf etwa 75% geschätzt. Genaue Zahlen sind da nicht bekannt, weil Obdachlose sich üblicherweise nicht an- oder abmelden, aber man braucht sich nur mal ihre üblichen Treffpunkte ansehen, um zu erkennen, daß vor allem Männer von Obdachlosigkeit betroffen sind.
Also es kann kein Ausgleich dadurch entstehen, dass man Frauen, die keine Kinder bekommen haben (oder die ihre pflegebedürftigen Eltern nicht pflegen), ebenfalls zur Zwangsarbeit heranzieht.
Zwangsdienste gehören abgeschafft. Es gibt ja bereits die Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahres. Das könnte man besser fördern. Teurer als die jetzigen Zwangsdienste wäre das mit Sicherheit auch nicht.
...hierbei möchte ich natürlich nicht verschweigen, dass es noch einige Witwen in Deutschland gibt, die mal Zwangsarbeit für den Führer geleistet haben - z.B. Waffenherstellung.
In der Waffenproduktion wurden vor allem ausländische Zwangsarbeiterinnen eingesetzt. Man hat zwar auch versucht, die deutschen Frauen dafür zu mobilisieren, aber die haben sich darum massenweise herum gemogelt. In Großbritannien z.B. war der Frauenanteil in der Industrie während des Zweiten Weltkrieges höher als in Deutschland, und das dort sogar ohne ausländische Zwangsarbeiterinnen.
Und wie ist es mit den Führungspositionen? Hier wird sogar ein Einkommensunterschied von 33 Prozent behauptet. Vielleicht arbeiten männliche Führungskräfte einfach zeitlich deutlich mehr als weibliche Führungskräfte?
Ja, das ist häufig so. Da werden sicher auch weibliche Führungskräfte aus Hochschulen, Behörden usw. mit reingezählt. Die haben da häufig Teilzeitjobs mit der geringeren Arbeitszeit entsprechender geringerer Bezahlung.
Auch in der privaten Wirtschaft gibt es mittlerweile Quotenfrauen auf Führungspositionen. In meinem Bekanntenkreis hab ich mal folgende Geschichte gehört: Da war in einer Bankfiliale eine Führungsposition frei. Es gab auch einen kompetenten Mann, der diese Stelle hätte besetzen können. Aber aus der Konzernzentrale kam die Anweisung, unbedingt eine Frau auf den Sessel zu setzen. Also machte der Filialleiter sich auf die Suche, fand aber zunächst keine Frau, die willens war, den Job zu machen. Schließlich erklärte sich dann doch eine bereit. Die bekam den Job also, aber die eigentliche Arbeit macht dieser Mann, der den Job normalerweise bekommen hätte. Der fährt nun also durch die Gegend und schiebt Überstunden noch und nöcher. Die Quotenfrau dagegen läßt schon nach 7 oder 8 Stunden alles stehen und liegen und geht nach Hause. Dafür bekommt sie natürlich ein der Position entsprechendes Gehalt, aber der Filialleiter wird ihr wohl nur soviel zahlen, wie er eben muß. Immerhin muß er ja dem Mann, der den Job dieser Quotenfrau erledigt, dafür auch irgendwie finanziell entschädigen. So wird diese Frau wohl weniger bekommen als eine männliche Führungskraft, die sich voll in den Job reinhängt. Wenn man bedenkt, daß es solche Fälle wohl mittlerweile mindestens tausendfach gibt, dann sollte sich das auch in der Statistik niederschlagen.
Und dann muß man noch etwas bedenken: Führungskräfte verdienen natürlich nicht alle gleich viel. Je höher sie in der Hierarchie stehen, desto mehr Geld kriegen sie. Man kommt aber nicht von heute auf morgen nach ganz oben, sondern dafür braucht man üblicherweise viel Zeit. Nun ist es bei weiblichen Führungskräften aber so, daß sie häufiger die Brocken einfach hinwerfen, um irgendwelchen Hobbies nachzugehen oder manchmal auch, weil sie auf einmal doch mehr Wert auf Familie legen. Während ihre männlichen Kollegen das so seltener tun - sie müssen nämlich befürchten, daß Frau und Kinder den damit verbundenen Einkommensverlust nicht akzeptieren.
Auch das sorgt natürlich dafür, daß weibliche Führungskräfte im Durchschnitt weniger verdienen. Dazu kommt noch, daß es vor einigen Jahrzehnten, als viele heute hohe männliche Führungskräfte etwas weiter unten angefangen haben, in vielen Branchen noch sehr wenige Frauen auf Führungspositionen - auch auf niederen - saßen. Noch vor 40 Jahren sahen viele Frauen eine Berufsausbildung und die folgende Berufstätigkeit ja sowieso nur als Übergangslösung bis zur Hochzeit. Dementsprechend gab es damals kaum weiblichen Nachwuchs, der heute extrem gut bezahlte Führungsposten haben könnte.
Vielleicht haben Männer statistisch gesehen einfach besser verhandelt als Frauen? Sie haben vielleicht einfach einen höheren Lohn bekommen, weil sie anders auftreten. Vielleicht haben viele weiblichen Führungskräfte auch gar kein Interesse an einem so hohen Lohn, denn sie werden ja zusätzlich noch von einem gut verdienenden Ehemann unterstützt...
Genau, aber heute gibt es in vielen Branchen Tarifverträge, und man hat damit gar nicht mehr so gute Möglichkeiten, ein sehr hohes Gehalt auszuhandeln. Manche Unternehmen drücken ihren Mitarbeitern exakt aus diesem Grund sogar Tarifverträge auf. In Tarifverträgen wird aber üblicherweise nicht nach Geschlecht differenziert.
Freundliche Grüße
von Garfield
gesamter Thread:
- Wehrpflicht kontra Kinderkriegen -
Christian2,
11.08.2008, 23:03
- Wehrpflicht kontra Kinderkriegen - Foxi, 12.08.2008, 00:19
- Warum seitenlang sich abmühen? - Adam, 12.08.2008, 12:18
- Wehrpflicht kontra Kinderkriegen - Garfield, 12.08.2008, 21:29