was an Pornografie stört
Hallo!
Nach längerer Abwesenheit melde ich mich mal wieder.
Männer sind visueller veranlagt als Frauen: Männer sehen sich gerne nackte Frauen an - Frauen sehen sich aber wesentlich seltener nackte Männer an. Das hat auch Alice Schwarzer schon festgestellt.
Mit der Prostitution ist es genauso. Das Problem ist dabei eben nur, das mal von Privatvideos abgesehen die meiste Pornographie objektiv gesehen Prostitution ist. Warum gibt es soviel Prostitution? Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Was eigentlich viel deprimierender an Porno ist, ist nicht unbedingt die Möglichkeit, dass manche weibliche Betrachter sich von ihnen erregt fühlen, sondern dass soviele Männer es erregend finden. Porno als Spiegel von Männersexualität... wenn mein Bruder wieder mal einen Porno schaut, dann fallen Worte wie "Du geile Fotze!" Dabei wird Frauen diese Art der Sexualität aufgezwungen. Warum finden es so viele Männer erregend? Weil Patriarchat Spass macht? Weil sie ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund heben? In den Köpfen der Männer setzen sich Frauenbilder fest: die Frau ist ganz wild auf seinen Riemen. Schaut mal wie oft und wie in diesen Filmen der Pimmel gelutscht wird. Kein Streifen kommt ohne aus. Es ist als ob da Gold drin wäre. Noch dazu sind diese Schwänze enorm gross. Männern gefällt das, weil sie sich dann göttlich fühlen können. Dabei werden sie in unserer Gesellschaft ohnehin schon vorteilhafter dargestellt als Frauen. Respektlosigkeit gegenüber Frauen hatte zu allen Zeiten Konjunktur. Gegen Männer trauen sich die meisten Medienmacher gar nicht anzugehen, weil sie selbst Machos sind. So kommt es, dass Männer meistens die Rollen des klugen Alleskönners innehaben.
Eine Darstellung nackter Frauen ist allerdings eine Form von Kommunikation: hier teilt der Betrachter/Darsteller seine Vorstellung mit anderen Betrachtern. Per Seite 3, per Porno, teilen sich Männer untereinander, also so, dass Frauen es mitkriegen, ihre Ideal-Vorstellungen von Frauen mit, die da wären 90-60-90, blond, immer lächelnd, immer rasiert, immer bereit, für nix anderes am Leben als Sex (und auch schon mal praktischerweise nackt, trotz Nacktheitverbots für reale Menschen im öffentlichen Raum). Gegen diese Form der Kommunikation zwischen Männern über Frauen, in der Öffentlichkeit, täglich, wehren sich Feministinnen. Auch Alice Schwarzer.
Selbst die des Mannes grösste Horrorvorstellung - zwei Frauen miteinander - wird im Porno regelmässig und ziemlich systematisch neutralisiert, denn die Darstellerinnen verrenken sich ja nur für ihn, benutzen nur die Instrumente, die er sehen will, halten ein Tempo ein, das ihm passt, offerieren Koerperteile, Laute, Posituren, die ihm taugen. Bei der Girl-on-Girl-Szene outet sich der pornographische Männerblick am alleroffensichtlichsten als fantasierender Kontrollblick. Hat jemand schon mal einen Frauenporno ohne Dildo gesehen? Ein Dildo ist nichts anderes als ein Penisersatz. Auch hier wird der Dildo vergötzt damit sich die Männlichkeit weiterhin aufplustern kann.
Melly
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Melanie,
07.08.2008, 18:58
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Nihilator,
07.08.2008, 19:26
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