Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Demokratieverständnis

Donna Amaretta, Friday, 20.06.2008, 00:19 (vor 6395 Tagen) @ Christine

Ich behaupte jetzt mal frech, das unsere Politiker überhaupt nicht
mehr wissen, was Demokratie ist, denn die Handlungen derselben gehen ja in
eine ganz andere Richtung.
Vielleicht sollte mal eine Studie über Politiker und deren
Demokratieverständnis erstellt werden und zwar nicht nach deren
offiziellen Aussagen, sondern nach ihrem Handeln.

Gruß - Christine

Mal schlicht überlegt :
Es gibt Bürger . Die leben in einem Staat mit einer demokratischen Regierung .
Die Bürgerlein denken , Demokratie bedeutet , sie hätten etwas zu sagen , mitzubestimmen ,
und ihre Stimme wird berücksichtigt .
Die Regierung beschliesst etwas , und die Bürgerlein mögen das nicht und sagen "Nein" .
Sie sammeln Stimmen , leisten Unterschriften , tun sich zusammen und äussern ihr "Nein" laut .
Aber niemand hört .
Die Regierung tut , was sie will ,ignoriert die Stimmen und die Bürgerlein sagen :
Die verarschen uns .
Und dann geht manch ein Bürgerlein nicht mehr zur Wahl , weil es sowieso egal ist ...

Ich habe hier ein Beispiel dafür . Wenn man die Links zu den Bildern öffnet , tut das richtig weh ...

"Liebe Bürger im Bezirk Altona,
mit dem erfolgreich abgeschlossenen Bürgerbegehren haben Tausende Altonaer
zum Ausdruck gebracht, dass sie für den Erhalt des Bismarckbades an seinem jetzigen Standort sind.
Da die Bezirksversammlung die Forderungen des Bürgerbegehrens nicht übernommen hat,
findet nun die erforderliche Abstimmung für den Bürgerentscheid statt.
Das Bad am Standort erhalten!
Das zentral und verkehrsgünstig gelegene Bismarckbad hat seit 94 Jahren eine herausragende Bedeutung
für die Bürgerinnen und Bürger Altonas und darüber hinaus. Das vielfältige Angebot spricht alle
Bevölkerungsschichten an und ermöglicht besonders Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung,
während gleichzeitig Kunden für die umliegenden Geschäfte angezogen werden. Es ist eine öffentliche Aufgabe,
Steuergelder in die Förderung von Sport , Gesundheit und Bildung zu investieren. In unmittelbarer Nachbarschaft
zum Bismarckbad ist zwischen 1974 und 1976 der alte Altonaer Bahnhof abgerissen worden.
Dieses wurde schon wenig später und bis heute als schwerer städtebaulicher Fehler beklagt.
Dies darf uns mit dem Bismarckbad nicht passieren!"

Ganzer Text http://www.bismarckbadbleibt.de/stellung.html


05.12.2005
34.324 Altonaer, oder 78,70 % der gültigen abgebenen Stimmen,
stimmten für die Vorlage der Bürgerinitiative "Unser Bismarckbad bleibt".

http://bismarckbadbleibt.bitjongleur.de/gallery02/index.php?pic=3

Die große Halle des Bades

http://bismarckbadbleibt.bitjongleur.de/gallery02/index.php?pic=31

...eine wunderhübsche Schwimmhalle...

http://bismarckbadbleibt.bitjongleur.de/gallery02/index.php?pic=22

Hier bin Ich mit den Kindern gerutscht , in dieser
Halle habe Ich meinem größeren Sprößling das Tauchen
beigebracht , das Kerlchen hatte echte Angst davor .

http://i-traxx.net/reportagen/Bismarckbad/foto2/

Der Beginn der Zerstörung...

http://i-traxx.net/reportagen/Bismarckbad/foto14/

Stadtentwicklung mit der Abrissbirne. Das Gelände des Bismarckbades in den letzten Zügen.

http://www.bismarckbadbleibt.de/index.html


Was Ich hier aufgelistet habe , habe Ich direkt miterlebt . Das Papier für das Bürgerbegehren , unsere Unterschriften -
alles für die Tonne , umsonst . Ich habe auch den Abriss des alten Altonaer Bahnhofs gesehen .
Meine Mama und Ich waren "in die Stadt" gegangen -so nannte man das , wenn man einen größeren Einkauf ,
Kinderschuhe bei Görtz , Hertie-Besuch machte - und am Bahnhof schwang die Abrissbirne in die roten Portaltürme .
Warum wurde der alte Bahnhof nicht gesichert , und untertunnelt ? Geschäfte in das Gebäude integriert ?
Sie setzten uns den "Kaufhof" aus Waschbeton dahin , eines der häßlichsten Dinger , die es hier gibt .
Die Mehrheit der Altonaer wollte das nicht - aber dafür interessierte sich niemand .
Aus der Erfahrung heraus wurde gegen den Abriss des Bades massiv protestiert .
Na und ? Wer glaubt denn nach dem gescheiterten Bürgerbegehren , irgend etwas bewegen zu können ,
wenn er sich politisch engagiert ? Die Stimmen der Bürger waren laut , sie wurden ignoriert .

Frustrierte Grüße , Donna Amaretta


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