Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster?
Hallo Wolfgang
Viele Kinder haben heutzutage ja kaum noch Kontakt mit Männern, ihre
Umgebung ist durch alleinerziehende Mütter, deren Freundinnen sowie
Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen fast komplett weiblich geprägt. Ich
gewinne oft den Eindruck, dass Kinder es inzwischen richtig toll finden,
wenn sie dann doch mal mit einem Mann zu tun haben - einige Mütter klagen
ja inzwischen regelrecht darüber, dass ihr Nachwuchs so auf Männer abfährt.
Du siehst es ganz richtig. Die hohe Scheidungsquote mit der unweigerlich damit einsetzenden Entfernung von Vaetern aus dem Leben ihrer Kinder naehrt die kindliche Sehnsucht nach dem ebenjenem Vater. Maennliche Lehrer koennen diese Sehnsucht aber bestenfalls partiell stillen. Natuerlich wuerde auch ich es begruessen, wenn mehr Maenner den Lehrerberuf ergriffen. Auch und gerade weil es fuer Kinder einen Vorteil darstellte zu sehen, wie maennliche Lehrer agierten; v.a. aber weil ein maennlicher Lehrer (so er nicht ein verweiblichter Mann ist) normalerweise besser mit den Jungs zurechtkommt. Aber als Surrogat fuer den fehlenden Vater sind maennliche Lehrer einfach nicht geeignet - schon gar keine genderistisch-verweiblichten.
Ich muß auch sagen, dass ich selbst am meisten bei Lehrern gelernt habe,
die einen autoritären Frontalunterricht fuhren, die gewissermaßen
wohlwollende Diktatoren waren. Damals mochte ich das allerdings nicht so
gern.
Ging mir aehnlich, obwohl ich nur einen meiner Lehrer nicht mochte. Seit der 3. Primarklasse hatte ich ausschliesslich maennliche Lehrer mit Ausnahme der Chemielehrerin in der Sekundarschule, die war aber ganz in Ordnung.
Allerdings bin ich nun wirklich kein Fachmann auf diesem Gebiet, weder bin
ich Lehrer noch habe ich Kinder - mir fiel nur auf, dass beim Thema
'unterirdische Bildung' der bekannte weibliche Überhang beim Lehrpersonal
völlig als mögliche Ursache ausgeklammert wird.
Ich bin ebensowenig ein Fachmann, aber wir alle haben mit Menschen zu tun und waren selbst einmal Kinder, sind also nicht voellig weltfremd. Mit etwas gesundem Menschenverstand kann man vieles ableiten; auch Paedagogen kochen nur mit Wasser und die besten Lehrer sind keineswegs jene mit dem umfassendsten theoretischen Wissen ueber Paedagogik sondern die Praktiker, die die Kinder (Maedchen wie Jungs) zu nehmen wissen. Gerade Jungs sind normalerweise ziemlich geradlinig und unkompliziert, welche ihre Fehden und Animositaeten offen austragen, anstatt hinterruecks mit uebler Nachrede zu agieren und gleichzeitig vornerum zuckersuess zu laecheln. Die groessten Intriganten sind (wie eine Studie aus den USA schon bei Elementarschuelern gezeigt hat) meist die Maedchen.
Die weiblichen Lehrkraefte haben sehr oft Schiss vor den Rangeleien mit denen die Jungs ihren sozialen Status unter sich ausmachen; dabei sind solche Rangeleien Teil der maennlichen Sozialisierung. Ich verweise hierzu auf die Ausfuehrungen von Erziehungswissenschaftler Wolfgang Bergmann in SPON vom 5.4.2008:
quote
'...Es geht aber mehr um diese generelle Antigewalt-, Antikoerperlichkeit-, Antimaennlichkeitserziehung. Auch die maennlichen Pädagogen haben ja dieses seltsame Umhuellungs- und Friedensideal soweit uebernommen, dass es schnurz ist, ob ein Mann oder eine Frau verantwortlich ist. Wenn heute im Kindergarten beim Ballspielen eine Fensterscheibe zu Bruch geht, wird doch sofort der Morgenkreis einberufen. Jungen haben heute kaum noch die Faehigkeit, sich selbst in ihrer Koerperlichkeit, in ihrer maennlichen Durchsetzungsfaehigkeit kennenzulernen. Sie werden mit Teilen ihrer Maennlichkeit ueberhaupt nicht mehr bekannt.'
unquote
und
quote
'Es geht um die einfachsten Dinge: Wenn zwei Jungs im Kindergarten raufen, um die Hierarchie untereinander festzulegen, dann hat ein Paedagoge da nichts zu suchen. Jungs machen ihre Sozialisierungs-Erfahrungen anders...'
unquote
Und auf die Frage von SPON, ob Eltern, Erzieher, Lehrer aggressive Jungs einfach pruegeln lassen sollen, antwortet Herr Bergmann:
quote
'So lange es ungefaehrlich ist, unbedingt. Das ist Erlernen von sozialen Verhaltensweisen. Jungs sind schon im zarten Alter von zwei bis vier Jahren voellig anders als Maedchen. Sie muessen ihre Erfahrungen mit dem Raum um sie herum auch mit maennlicher Wucht machen koennen. Wenn das blockiert wird, wird die kognitive und soziale Entwicklung eines Jungen gehemmt. Gleichzeitig werden sie dann eingehuellt in diese weibliche harmonische Lebenswelt, die ihnen unendlich auf den Keks geht. Im Grunde ist es ein Wunder, dass es noch so viele seelisch gesunde Jungen gibt.'
unquote
Es tut gut zu sehen, dass in der Erziehungswissenschaft offenbar auch noch vernuenftige Leute herumlaufen. Kein Wunder, dass bei derartigen Aussagen so manchem Genderisten die Zornesader anschwillt, denn dass die Sozialisierung der Jungs anders verlaeuft als jene der Maedchen widerspricht dem wichtigsten Axiom der Genderideologie, darf also nicht sein. Herr Bergmann sieht zudem in den maennlichen Paedagogen keineswegs den Deus ex machina zur 'Rettung' der Jungs, den auch in diesem Forum einige sehen wollen; die Neulehrer werden bei ihrer Paedagogikausbildung heutzutage ja ebenfalls mit diesem weichgespuelten Ideologiegefasel eingedeckt, was daran zweifeln laesst, dass sie den Jungs geeignete maennliche Vorbilder sein koennen, sofern sie nicht genuegend Rueckgrat besitzen und den in der Ausbildung mitvermittelten ideologischen Schwachsinn als solchen erkennen und konsequent ablehnen. Keine leichte Aufgabe, denn der maennliche Neulehrer muss sich inzwischen nicht bloss gegen die geballte Ladung des ideologisierten paedagogischen Establishments, von dessen Urteil man abhaengig ist, stellen sondern hat zumeist auch noch eine Mehrheit der anderen Neulehrer (insbesondere Neulehrerinnen) gegen sich.
Was in der Kindererziehung not tut sind stinknormale Maenner (wie waere es mit den leiblichen Vaetern?), die den Jungs zeigen, wie man als Mann mit stinknormalen Alltagssituationen fertig wird. Dass die Maenner zu allen Zeiten normalerweise mit solchen Situationen fertiggeworden sind und das auch ihren Soehnen weitergeben konnten, beweist die Geschichte selbst. Bei all diesen neumodischen Genderisten und 'Maennlichkeitsreformern' sehe ich jedoch rabenschwarz, dass die auch nur einen Tag in einer Gruppe von richtigen Maennern unbeschadet ueberstehen koennten. Herablassend-beleidigende Aeusserungen ihrerseits wie etwa 'ueberkommene Maennlichkeit', 'Neanderthaler', 'falsche Maennlichkeitsideale' und aehnliche klugsch**sserische Begriffe wuerden von richtigen Maennern umgehend adaequat quittiert. Wie also sollen solche Blindgaenger den Jungs die notwendigen Fertigkeiten vermitteln koennen, um in der Gesellschaft erfolgreich bestehen zu koennen? Ein Ding der Unmoeglichkeit...
Manche der heutigen paedagogischen Konzepte erscheinen mir ohnehin viel zu kopflastig-theoretisch, zu kompliziert und zu esoterisch; ein paedagogisches Experiment jagt das andere, was dazu fuehrt, dass bei diesem ganzen Aktionismus die Auswirkungen von keinem einzigen Experiment richtig analysiert werden koennen. Insgesamt habe ich den Eindruck bei den fuer 'Reformen' verantwortlichen Paedagogikexperten: 'denn sie wissen nicht, was sie tun' - sonst muessten sie ja nicht alle paar Jahre wieder einem neuen paedagogischen Modefurz hinterherrennen. Leidtragende sind neben den Kindern nicht zuletzt auch die Eltern und die Lehrer, die diese wilde Achterbahnfahrt im oeffentlichen Bildungswesen mitmachen muessen.
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Wolfgang A. Gogolin,
13.06.2008, 00:15
- Männerquote wegen der Kinder - gerechtfertigt? -
Man of the World,
13.06.2008, 00:28
- Männerquote wegen der Kinder - gerechtfertigt? -
Wolfgang A. Gogolin,
13.06.2008, 00:40
- Männerquote wegen der Kinder - gerechtfertigt? - Sophie X, 13.06.2008, 11:32
- Männerquote wegen der Kinder - gerechtfertigt? -
Wolfgang A. Gogolin,
13.06.2008, 00:40
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Garfield,
13.06.2008, 12:15
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Wolfgang A. Gogolin,
13.06.2008, 12:49
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? - Adam, 13.06.2008, 17:42
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? - Maesi, 17.06.2008, 23:54
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Sparrowhawk,
13.06.2008, 12:55
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? - Holger, 13.06.2008, 19:42
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Aura,
21.06.2008, 00:15
- Weibliche Lehrkräfte - es bleibt ein Desaster! ot -
roser parks,
21.06.2008, 13:08
- Es mag der berühmte "Tropfen auf den heißen Stein sein" - Diana, 21.06.2008, 15:12
- Weibliche Lehrkräfte - es bleibt ein Desaster! ot -
roser parks,
21.06.2008, 13:08
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? -
Wolfgang A. Gogolin,
13.06.2008, 12:49
- Weibliche Lehrkräfte - wer weiß, wie die zu ihrem Abschluss gekommen sind... (nT) - Swen, 13.06.2008, 12:24
- Weibliche Lehrkräfte - ein Desaster? - reinecke54, 13.06.2008, 15:21
- Männerquote wegen der Kinder - gerechtfertigt? -
Man of the World,
13.06.2008, 00:28
