Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Väter in der Krise

Conny, NRW, Thursday, 15.05.2008, 13:19 (vor 6430 Tagen) @ DschinDschin

Tagesspiegel[/i]

In dem Artikel wird auch ganz deutlich angesprochen, daß es auch Aufgrund unserer Vorstellung von Arbeit gerade für Väter uninteressant wird, Vater zu werden. Ein Kind bedeutet, daß man bei gleichem Lebensstandard mehr arbeiten muß oder den Lebensstandard senken muß. Vom Kind selbst hat ein Mann heute nicht mehr viel bis gar nichts mehr. Warum dann noch Kinder zeugen, wenn es nur zu mehr Belastung führt? Das gleiche Thema plagt nun auch Frauen, die ihre Kinder, die fast noch Säuglinge sind, in die Kinderkrippe abgeben sollen und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen sollen. Dazu gesellt sich dann noch das schwinden der Arbeit, da sie keiner mehr bezahlen kann. Wir haben etwa 10 Millionen Arbeitslose und würde man dafür sorgen, daß auch Familienarbeit als Arbeit anerkannt wäre und auch finanziert wird, hätten wir schnell weniger Arbeitslose. Wir aber definieren die Arbeit einzig als Erwerbsarbeit. Eine gesellschaftliche Tätigkeit, die kein Einkommen bringt, wird nicht als Arbeit sondern als vergnügen gesehen.

Unser Leben ist viel zu sehr auf die produktive Arbeit ausgerichtet und gerade diese schwindet dank der Automatisierung. Es wäre dringend an der Zeit, daß man sich darüber mal Gedanken macht.

Der Artikel „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“ ist zwar schon etwas älter, aber immer noch aktuell, wobei einige seiner Thesen den meisten bekannt sein dürften.

Wenn jeder pro Woche 20 Stunden arbeiten würde, würden wir nicht weniger zum Leben haben als heute. Damit meine ich, daß die Produktion dadurch nicht sinken würde. Würde man noch her gehen und die Automatisierung der Wirtschaft fördern, könnte man die wöchentliche Arbeitszeit, zum wohle der Kinder, weiter senken und dabei unseren Lebensstandard halten. Das Problem ist allein unser Zinsgeld.

Warum den Gürtel enger schnallen, wenn wir heute mehr Produkte auf dem Markt werfen könnten, als die Menschen überhaupt brauchen? Sicher, wir müssen unsere Umwelt schonen und das geht nur mit ein wenig verzicht und dazu muß man eben auch die Arbeit begrenzen. Aber das geht nicht mit unserem Zinsgeld, da uns dieses ein zwanghaftes Wirtschaftswachstum vorschreibt, an dem immer weniger Menschen auch teilhaben können. Dadurch müssen immer mehr unserer Produkte exportiert werden woran die exportierenden Unternehmen verdienen, aber da wir immer mehr exportieren als importieren verschenken wir unsere Arbeit, da schlußendlich die Gesellschaft die Unternehmer für die Exporte bezahlen darf.

Wir müßten zwingend die Binnennachfrage anregen, das aber nur geht, wenn man den Zins auf null drückt und es auch dem Investor reicht, wenn er am Ende des Jahres keinen Verlust gemacht hat - wenn er sich also für sein investiertes Geld am Ende des Jahres noch das gleiche wie zu beginn kaufen könnte (eine kleine Risikoprämie gönne ich ihm).

Ich verstehe nicht, daß wir heute sehr viel mehr produzieren könnten, als wir auch verbrauchen, aber wir sollen den Gürtel enger schnallen. Wer so einen Scheiß von wegen Gürtel enger Schnallen erzählt, ist harmlos ausgedrückt ein Lügner. Eigentlich müßte er sagen: Es stimmt etwas mit unserem Geld nicht! Und wer das verneint lügt mit!

Dieses Geld dient nicht der Wirtschaft und auch nicht dem Handel, es dient ausschließlich einer Minderheit, die sich damit wie im Schlaraffenland, ohne selbst etwas zu leisten, bedienen können. Und das nette ist: Man sagt, daß das jeder könne, wenn er nur fleißig wäre! Aber das geht rein finanztechnisch nicht, da zwangsläufig das haben der einen die Schuld der anderen ist und so hetzen wir uns auch noch gegenseitig auf, indem wir uns den Schwarzen Peter zuschieben. Auf der Strecke bleiben die Kinder, für die immer weniger Zeit (Geld!) vorhanden ist.


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