Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum ich dem Feminismus gerne eine reintrete

DschinDschin, Monday, 05.05.2008, 20:50 (vor 6439 Tagen) @ Bill
bearbeitet von DschinDschin, Monday, 05.05.2008, 21:04

Harald Schmidts Laudatio auf Alice Schwarzer
An diesem Sonntag im deutschen Mai 2008 haben wir zwei Anlässe zur Freude:
Alice Schwarzer erhält den Börne-Preis, und ich kann endlich einmal in der
Paulskirche sprechen. Sie sehen: Hybris, Anmaßung und Größenwahn sollen
heute ebenso zu ihrem Recht kommen wie Emanzipation, Libertinage und
Atheismus. Schließlich geht es um Ludwig Börne und Alice Schwarzer, um
Heine, Goethe und Sartre, Simone de Beauvoir und den Weg des Feminismus vom
Turban bis zum Kopftuch.

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E13BCED1CDCBD4481B78A962AD192CDCF~ATpl~Ecommon~Scontent....

Harald Schmidt spricht die Laudatio, allein das ist ja schon Kabarett.
Es gibt eine interessante Interaktion zwischen Preisen und Preisträgern. Einerseits würdigt der Preis den Preisträger, andererseits bestimmen die Preisträger den Wert des Preises.

Es ist so, wie mit Zertifikaten, also Diplomen, Promotionen oder Habilitationen.

Auch hier besteht diese Interaktion, wobei oft das Zertifikat in der wahren Welt außer Ehren nix bringt. Auch gibt es manchmal eine Zertifikatsinflation, man denke an die vielen MBAs. Oder man denke an das Bundesverdienstkreuz, das gerne auch über Sänger und fahrendes Volk ausgeschüttet wird, allein wegen deren Prominenz.

Nun, wer hat nun wen ge(ent)ehrt, die Schwarzer den Börne-Preis oder der Börne-Preis die Schwarzer.

Feminismus als Begriff hat inzwischen die Funktion wie Öko oder Bio: hängt man es dran, so erscheint das solcherart Ergänzte Vielen besser oder moderner oder angesagter.

"Wir bremsen auch für Frauen!", so hat der Feminismus doch angefangen, oder nicht. Oder war es nicht vielmehr: "Wir bremsen künftig auch für Frauen nicht mehr!" - Ja, das Zweite kommt der Sache schon näher.

Oder heißt Feminismus: "Frauen an die Arbeitsfront!" Oder ist es:"Nur Lesben sind wirklich entmannzipiert!" Was unsere Alice nicht begriffen hat, die sich hier als Botschafter der Beauvoir versteht, dass die Beauvoir für französische Frauen geschrieben hat, und die lieben Männer. Dass die Frigitten, die kühlen Germaninnen ein solches Buch in den falschen Hals bekommen, das war ja klar.

Und Alice, die ist auf diesem Tripp prominent, d.h. allseits bekannt geworden.

Gutes Marketing.

Doch was hat die deutsche Durchschnittsfrau davon? - Sie hat nun die Freiheit, sich im Beruf genau so zu prostituieren, wie der deutsche Durchschnittsmann.

Das ist doch prima! Und in sofern hat der Feminismus die Männer befreit, wenn die schlau genug sind, die Billigangebote der deutschen Durchschnittsfrau auf eheliche Bindung abzulehnen und frei zu leben.

Alice im Plunderland und jetzt mit Börne-Preis. Da muss sich die gute ja bald die Bluse verstärken, damit bei der Ordensflut das Gewebe nicht reißt und sie mit Dekolleté daherkommt, wie unsere Angela M. Nun ja, man könnte die Orden ja auch auf die Nippel pappen und dann die Marianne auf der Schanze spielen, mit Jakobinermütze und Trikolore.

Allon les femmes sans patrie
le jour de gloire est arrivé.
Contre nous la patriarchie
l'étandard sanglant est levé (bis)
Entendez vous dans les campagnes
Mugir ces féroces chauvinistes ?
Ils viennent jusque dans nos bras
Égorger nos filless, nos compagnes !

Aux armes, écrivains !
formez vos bataillons !
Marchons, marchons !
Qu'un sang impur
Abreuve nos sillons !
Aux armes, écrivains !
Formons nos bataillons !
Marchons, marchons !
Qu'un sang impur
Abreuve nos sillons !


Es sei ihr gegönnt. Jeder macht sich auf seine Weise lächerlich.

Man könnte ihr ja noch das EK1 anhängen, für Mut vor dem Feind.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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