Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Vaterschaftstests werden erleichtert

Maesi, Saturday, 15.03.2008, 20:27 (vor 6490 Tagen) @ Awast

Hallo Awast

Heißt das nun, daß heimliche Gentests zwar nicht erlaubt sind, der
Staat dagegen aber nichts unternimmt? Läßt ein Mann diesen Test
heimlich machen riskiert er ja eben nicht die Ehe/Beziehung wie das
bei einer gerichtlichen Vaterschaftsfeststellung geschehen würde.
D.h. kommt beim heimlichen Test heraus, daß er der Vater ist, wird
dieser Test ein Geheimnis des Vaters bleiben und ist es nicht sein
Kind, ist das Vertrauen in die Frau eh zerbrochen und der gerichtlichen
Feststellung steht nichts mehr im Weg.


Der Vaterschaftstest ist ein Mustervergleich. Das Muster liefert keine
Information über den Träger. Der Test ist nicht mal in der Lage die
Information zu liefern, ob der Träger ein Mensch ist. Deshalb hat die
Enquete-Kommission in ihrem Schlussbericht 2002 Abstammungstests
ausgenommen bei den Genanalysen, da sie keine Informationen des Trägers
liefern.

Ein Verbot von Vaterschaftstests ist auch nicht durchzusetzen. Das weiss
selbst die Zypries. Außer einer Androhung eines Verbotes kam bis heute nur
heisse Luft.

Im Gentechnikgesetz und EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz ist nichts von
einem Verbot zu finden.

Die gleiche Technik wird in der Tierzucht angewendet. Es sind die gleichen
Labors, die gleichen Geräte und Verfahren. Für den Prüfer ist es irrelevant
ob die Proben von Menschen oder Tieren sind. Dies festzustellen ist nicht
einfach und liegt ausserhalb der technischen Möglichkeiten eines
Abstammungstests.

Ein Verbot wäre dadurch leicht zu unterlaufen und damit sinnlos.

Es geht beim geplanten strafrechtsbewehrten Verbot von heimlichen Vaterschaftstests schon laengst nicht mehr um sachliche Argumente. Ein allfaelliges Verbot kann auch durch einen im Ausland veranlassten Test sehr einfach unterlaufen werden, oder glaubt irgendjemand ein Staat wie etwa China liesse sich von den Europaeern da dreinreden? Das ist natuerlich auch der Justiministerin Zypries klar. Ihr geht es um etwas voellig anderes, naemlich um die politische Poenalisierung jeglicher Zweifel von Vaetern an ihrer Vaterschaft (und dadurch an Zweifeln bezueglich ihrer Versorgungspflicht gegenueber Mutter und Kind), die ein Vater womoeglich haben kann. Das ist Teil des ueblichen Vaeterbashings, das wir schon seit Jahren aus den feministisch gefuehrten/unterwanderten Ministerien kennen. Im Westen nichts neues...

Sollte das Gendiagnostikgesetz tatsaechlich mit dem umstrittenen Verbot von heimlichen Vaterschaftstests eingefuehrt werden, wuensche ich der deutschen Justiz moeglichst viele Vaeter, die dagegen verstossen. Es waere zweifellos aeusserst kontraproduktiv, wenn man eine relevante Zahl von Vaetern strafrechtlich belangte, bloss weil sie einen Vaterschaftstest haben machen lassen. Das kafkaeske Justizsystem wuerde sich so wirksamst selbst entlarven.


Gruss

Maesi


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