Das "soziale" Geschlecht
Das Wesentliche folgt m.E. weiter unten:
Ich finde, dass die Theologie, verglichen mit den "Gender Studies", eine exakte Wissenschaft darstellt, denn die Existenz Gottes ist immerhin möglich, während jeder Mensch, der Kinder hat oder sich oft mit Kindern befasst, schnell merkt, dass die Gender-Theorie unmöglich stimmen kann. Sie lässt sich folglich auch nicht belegen. Es ist einfach nur eine Wunschidee.
Trotzdem ist Gender, laut Frankfurter Allgemeiner, der in Deutschland am schnellsten wachsende Wissenschaftszweig, allein in Nordrhein-Westfalen seien von 1986 bis 1999 rund 40 neue Professorenstellen geschaffen worden. Wenigstens im Gendern gehört Deutschland zur Weltspitze. Ein riesiger Apparat baut also auf einer Idee auf, die wissenschaftlich erst mal belegt werden müsste und von der, behaupte ich, fast jeder weiß, dass sie nicht stimmt. Gender ist eine moderne Variante der Idee vom "neuen Menschen", den man durch Erziehung irgendwie herstellen könnte. Diese Idee hat schon viel Schaden angerichtet.
Eine Expertin rief an und sagte, dass es inzwischen Gender-Theoretikerinnen gäbe, die dies nicht mehr so radikal sähen, und dass die Fragestellung als solche doch legitim sei. Gewiss. Offenbar befindet sich Gender in jener defensiven Phase, in der der Marxismus sich 1988 befand. Am interessantesten dabei finde ich aber, dass wir das schöne Ideal der Emanzipation und das richtige Ziel, andere Menschensorten nicht zu diskriminieren, auf dem höchst angreifbaren Gedanken aufbauen, wir alle seien gleich. Ich finde, es kommt eher darauf an, mit Unterschieden klarzukommen, als darauf, sie wegzudiskutieren.
Die Absurdität des Genderismus zeigt sich doch schon in dem krass ins Auge fallenden Widerspruch, daß
o einerseits Geschlechtlichkeit eine Kunstprodukt sein soll, also in Wirklichkeit gar nicht existiere; und
o anderseits eine ungeheure, maßlose Sexualisierung Dessen betrieben wird, was bislang als geschlechts-neutral gegolten hat. Vor Allem die Sprache.
Ähnlich absurd wie im Genderismus der Sexismus zuende-gedacht wird, ist das auch mit dem Rassismus geschehen. Nach UNESCO-Dekret gibt es gar keine Rassen - das war nur ein jahrtausendealter Irrtum. Wenn es aber keine Rassen gibt, warum dann diese anhaltenden Multikulti-Bemühungen ?
Interessant finde ich Martensteins Hinweis auf die Theologie. Tatsächlich: Die Idee Gottes ist widerspruchsfrei denkbar; seine Existenz ist möglich. Denken wir dies einmal zuende, so kommen wir nicht in Absurditäten, sondern ins schrittweise ins Reine. Die Welt käme wieder "in Ordnung". Wir hätten das Gegenmodell zum Genderismus.
Gruß
Student
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- Das "soziale" Geschlecht -
Lude,
23.02.2008, 03:05
- Das "soziale" Geschlecht -
Student(t),
23.02.2008, 03:34
- Das "soziale" Geschlecht - Lude, 23.02.2008, 04:45
- Das "soziale" Geschlecht - Lesemann, 23.02.2008, 03:39
- Was Gender wirklich meint... -
Peter,
23.02.2008, 16:05
- Was Gender wirklich meint... -
Lude,
23.02.2008, 17:19
- Was Gender wirklich meint... - Conny, 23.02.2008, 18:32
- Du kannst doch nicht ernsthaft bestreiten... -
Peter,
23.02.2008, 19:57
- Ich lege nur offen... -
Lude,
23.02.2008, 20:44
- Wirklich schade... -
Peter,
23.02.2008, 21:17
- Wunschtraum und Wirklichkeit - Lude, 23.02.2008, 23:57
- Wirklich schade... -
Peter,
23.02.2008, 21:17
- Ich lege nur offen... -
Lude,
23.02.2008, 20:44
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Lude,
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Student(t),
23.02.2008, 03:34