Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Totlabern

Azamat Bagatov, Wednesday, 30.01.2008, 19:00 (vor 6535 Tagen) @ AngeIika Rimmbach

Hier will euch niemand eure Spielwiese zerschiessen, es geht mir um
Differenzierung; um ein Aufbrechen dieser Schwarz-Weiss Mentalität.

Klassische, weibliche negierung. Du willst die "Spielwiese" totlabern.

Auch wenn meine Positionen jetzt gleich wieder als *feministisches Gebräu*
abgetan werden, will ich sie doch erklären.

Nein, du willst totlabern.

Ich schreibe als Frau aus dem Westen und ich denke, es gibt zwischen Ost
und West unterschiedliche Erfahrungen.

Zwischen Nord und Süd aber auch. Und zwischen Himmel und Erde. Und zwischen Arm und Reich. Und...

Der 68iger Generation sei es gedankt, dass sie alte, verkrustete
Strukturen in frage stellten; in die gesellschaftstheoretische Diskussion
Autoren wie Marx, Wilhem Reich, Erich Fromm und die gesamte kritische
Theorie wieder ins Bewusstsein hievten.

Und viele aus den alten, verkrusteten Strukturen hervorgegangenen neue Strukturen waren auch erstaunlich schnell alt und verkrustet (und faltig) man könnte rückwirkend fragen, welche Strukturen verkrusteter waren.
Ich glaube die am wenigsten verkrusteten Strukturen finden wir dort, wo unsere Waren produziert werden und unsere Arbeitsplätze hin verlagert werden.

Es war eine Zeit des notwendigen Aufbruchs, vor allem für uns Frauen.
nicht nur in der Literatur wurden Autoren wie Ibsen, Fontane für uns neu
und anders entdeckt, sondern auch in der Soziologie, Psychologie und
Pädagogik.

Schön, das du so genau weibliche Akademikerähliete (hust) aufzählst.

Wir gingen den Weg zu uns selbst; Studien von Freud über die Psychologie
der Frau wurden kritisch gelesen; wissenschaftliche Forschungen über die
Sozialisationstheorie und Rollentheorie traten in den Vordergrund.
Natürlich veränderte dies uns und unsere sicht auf die gesellschaftlichen
Verhältnisse. Auch Männer, wenn sie wollen ,können davon profitieren, denn
letztlich sind wir alle in diesen Sozialisationszwängen und
Rollenverständnis gefangen, weil ein Teil nicht gelebt werden kann.
Warum plädiere ich für die Aufgabe dieses *Schwarz-Weiss* Denkens in
diesem Forum? Weil vieles einfach eine Engführung in der Argumentation ist
und zur Erhellung und Erklärung wenig taugt. Nnehmen wir einfach diese
unsägliche Gewaltdiskussion, in der ich ständig darüber lesen muss dass
eine Frau einen Mord begangen hat, dass sie geschlagen hat und und und, es
gilt hier etwas zu trennen; nämlich, dass Gewalt beiden Geschlechtern
innewohnt und wir darauf eingehen müssen, wo speziell Gewalt in den
Geschlechterbeziehungen herrscht.

Die Geister, die ich rief werd ich nun nicht mehr los. (J.W.Goethe)

Der Nebel kann nur dann abziehen, wenn ich die komplexe Lebensituation des
Gewalttäters mann/frau einbeziehe. Die Definition *männliche Gewalt* kann
ich nicht bei jedem Verbrechen anführen, ich kann sie aber dann
gebrauchen, wenn es sich um ein Delikt, was unmittelbar mit dem Geschlecht
zu tun hat, z.b.sexuelle Gewalt handelt.

Aha! Sexuelle Gewalt ist Männlich? Männer sind ja auch immer dann Egoisten, wenn sie sich dem Ego der Frau gerade nicht fügen.

Ich tue einem Mann Unrecht, wenn ich alles was er gewalttätiges tut, unter
dem Aspekt *männliche Gewalt* subsummiere ebenso ist eure Aufzählung über
Gewalttaten von Frauen unsinnig, wenn ihr sie unter dem Begriff
*Frauengewalt* abhandelt.

Das ist Relativ zum Mainstream zu sehen. Kommunikation ist immer relativ.

Wir sind Menschen, die unter bestimmten Umständen auch Gewalt anwenden
können. Dies aber dem Geschlecht jeweils zuzuordenen verbirgt die umstände
einer Gewalttat.

Und Frauen haben natürlich immer vom Patriarchat geschaffene äußerst widrige Umstände, wogegen Männer einfach nur Machotäter sind?

Ihr könnt in diesem Forum ruhig eueren Frust rauslassen; aber als
*wissenschaftlich* will ich es doch nicht gelten lassen.

Abwehrhaltung? Andere machen es "Wissenschaftlich". Da kommen Frauen auch nicht besser weg.

Gut, dass du dich mal wieder ausgesprochen hast.


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