Todesangst aus neurotischem Infantilismus.
Ich habe engen Kontakt mit Ärzten, die schon viele Sterbende begleitet
haben.Christen sterben schwerer als Atheisten. Jo, so ist das. Wer an die Hölle
glaubt, stirbt schwer.
Das ist mir neu ! Allerdings habe ich auch keinen Kontakt mit Ärzten, die mir von Todeserfahrungen ihrer Patienten berichtet haben. Daher will ich dir auch nicht widersprechen. Es könnte stimmen, was du sagst.
Nur möchte ich gegenfragen: Welcher Christ glaubt an die Hölle ? Welcher echte Christ hat Grund, daran zu glauben bzw. sie zu fürchten ?
Ich glaube nicht, daß die Hölle (die auf Erden wirklich existiert und an deren Herstellung und Erhalt wir ständig mitwirken) mit der Tatsache des kontinuierlichen Lebens viel zu tun hat. Daß allerdings neurotische Vorstellungen keinen Vorteil bringen, gebe ich gerne zu. Solche Vorstellungen unterstütze ich allerdings auch nicht.
Mir ging und geht es um die Fundierung der Sexismus-Kritik. Wir beschränken uns meist nur auf eine Beschreibung der empirisch vorfindbaren Phänomene, schimpfen dann auf die lächerlichen Frauen und auf die bösen Gynokratinnen, und das wars.
Nehmen wir folgenden Vergleich:
Ein Arzt kann und muß die gesundheitlichen Folgen des Alkoholismus symptomatisch angehen. Dabei weiß er, daß dem Patienten mit der symptomatischen Behandlung letztlich nicht geholfen ist. Nun versucht er, ihm die Ätiologie (Entstehung) und die Therapie der Krankheit beizubringen, indem er sagt: "Sie müssen sich richtig ernähren. Dazu müssen müssen Sie aber erst mit dem Trinken von Alkohol aufhören. Die Ursache Ihrer Krankheit liegt in Ihrer falschen Einstellung !" - Und was tut der Kranke ? Er mokiert sich über den Arzt, indem er über alle möglichen Bekannte spricht, die nicht trinken und trotzdem krank sind; die einem mit ihren Empfehlungen die Lust am Leben nehmen wollen usw.
Irgendwie ähnlich, so scheint mir, ist es auch mit der Männerbewegung. Um den Sexismus bekämpfen zu können, muß er erstmal verstanden werden. Was sind seine Ursachen ? Diese liegen in den ideologischen Bewegungen. Atheismus -> Materialismus -> Relativismus, fortschreitende Ent-Hierarchisierung ist das Gift in all seinen Derivaten, das wir Männer ständig einnehmen und womit wir gesellschaftliche Zustände selber schaffen, in denen Frauen nicht nur glauben, Alles gleich gut zu können wie Männer, sondern schließlich sogar Alles besser zu können, was mit Quoten und zuletzt mittels "positiver" Diskriminierung" bewiesen werden muß.
Der Sexismus ist die Ideologie der umgekehrten Hierarchisierung auf der Ebene der Geschlechter. Daß dort hierarchisch gedacht wird, allerdings falsch rum, das wird z.B. an dem neuen Passus im SPD-Programm, natürlich auch schon an der Parteistruktur der Grünen sichtbar. Scheinbar in Widerspruch dazu versucht der Genderfaschismus die Geschlechter zu dekonstruieren. Das wird aber wiederum zu einer umgekehrten Hierarchisierung auf anderer Ebene führen. Ordnungen lassen sich nicht restlos auflösen, nur pervertieren und invertieren.
Heilmittel wäre also eine Ent-Ideologisierung (Ideologien sind interesse-geleitete Gedankengebäude); und daß wir (d.h. wir Männer, wer sonst) uns wieder in die natürliche Hierarchie einordnen, die uns einen Platz "über" den Frauen zuweist. Das wäre der allererste Schritt, der auch theoretisch zu begründen wäre; davor schreckt aber hier Jeder zurück. Er kann vielleicht auch gar nicht vollzogen werden, wenn nicht zuvor mit dem Anfang begonnen wird (so wie Hegel mit dem Sein begonnen hat und das Johannesevangelium mit dem schöpferischen Wort). Der Anfang ist zu setzen mit der Kontinuität des Bewußtsein. Wir schlafen abends ein und wachen morgens wieder auf, erleben aber dennoch eine Bewußtseinskontinuität, die uns erlaubt, zu planen. Der Tod des Bewußtseins ist also eine Illusion. Der nächste Schritt ist, zu erkennen, daß er dies auch auf zeitlich größerer Ebene ist.
Genug damit ! Ich weiß, daß eine solche Grundlagenarbeit in diesem Forum nicht geleistet werden kann; dazu ist es nicht da. Ich kann nur manchmal der Versuchung nicht widerstehen, zu sondieren nach Menschen, die zu einem tieferen Nachdenken bereit und willens sind.
Gruß
Student
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DschinDschin,
20.12.2007, 11:39
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