Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Über "Jesus"

DschinDschin, Monday, 26.11.2007, 20:05 (vor 6599 Tagen) @ Conny

Ja, ja, ja, Lenin hat gesagt, Religion sei Opium für das Volk.
Zitat:
W. I. LENIN
[Opium für das Volk]

Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und
allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in
Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die
Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso
unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen,
wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den
Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben
lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im
irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber
von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit
hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein
Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen
Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium
für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die
Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch
nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen.
Zitat Ende.


Damit hat er ja wohl nicht unrecht. Nur aus dem Kapital muß man Geld
machen.

Und dann hat diese Pfeife den dialektischen Materialismus als
Ersatzreligion etabliert, mit sich selber als Oberhirte. - Mir kommen
die Tränen.


Das hatte nur diese Ideologie zur folge, die ohne Diktatur nicht auskommt.
In einer herrschaftslosen Gesellschaft kann sich niemand zum Oberhirten für
alle machen.

Ja, ja, ja, Religion kann mißbraucht werden und wird immer wieder
mißbraucht, jede Religion im Übrigen, auch die Religion an die
Heilkraft des freien Marktes oder der Glaube an die Weisheit
irgendwelcher Räte (Sowjets).


Solange man eine Herrschaft hat, ist das möglich.

Tatsache bleibt, dass alle Heilsversprechen, die sich auf das Diesseits
beziehen, zur Hölle auf Erden geführt haben.


Nur Dein Christentum am wenigsten?

Ach ja Conny, den Jakobinern, den Kommunisten, den Nationalsozialisten,
den Juden, den Christen und den Moslems verdankst Du, dass Du, solltest
Du etwa nicht in der Lage sein, Deinen Lebensunterhalt selbst zu
verdienen, dass Du nicht in der Gosse verreckst, sondern hier nett
mitposten kannst. Übrigens auch den Wohlhabenden, Reichen und
Superreichen, die nämlich per Steuer die Kohle abdrücken, von der die
sozialen Wohltaten bezahlt werden.


Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, daß die Menschen eigentlich
immer mehr zu tun hätten, als sie Leisten können. Das einzige Problem in
unserem aktuellen Wirtschaftssystem besteht darin, daß das Geld fehlt, um
diese Arbeiten auch erledigen zu können. Andere verdienen trotz 40 Stunden
Arbeit pro Woche nicht genug, um damit ihre Existenz überhaupt zu sichern.
Da kann doch etwas nicht ganz stimmen? Kann es nicht sein, daß die
Vermögenden immer mehr Vermögen haben und dafür auch immer mehr Zins oder
eine Rendite sehen wollen, die der Arbeiter auch in immer höherem Anteil
von seinem eigenen Lohn abgezogen bekommt und daher selbst einen immer
geringeren Anteil seiner Arbeit auch als Lohn erhält?

Merke: Die Masse ist so scheißeblöd, dass sie wohl als Werkzeug nicht
jedoch als Gestalter und Lenker taugt. Nur herausragende
Einzelpersönlichkeiten und ein Übermaß an Bildung und Erziehung (wobei
die Inhalte wieder von herausragenden Einzelpersönlichkeiten vorgegeben
sind) ermöglicht es, dass die Masse gemütlich im Warmen und nicht
verlaust herum um irgendwelche Herdfeuer hockt, jeden Winter vom
Verhungern bedroht.


Die Volksmasse wird doch dumm gehalten. Diese Bildung bei uns taugt doch
bestenfalls, daß man die Welt nicht begreifen kann, aber weiß, wie der
Ferneher anzuschalten ist und wie man die Bedienungsanleitung dafür ließt.
Sie dient auch noch denjenigen, die die Volksmasse ausbeuten.

Wohl wahr, wir sind gleich, vor Recht und Gesetz und vor Gott, aber
ansonsten, mein lieber Conny, da sind wir erheblich ungleich, an
Wissen, an Können, an Wollen, an Gewissen und Moral.


Die Unmoral sitzt dabei dort, wo arbeitsloses Einkommen in Form von Zins
und Rendite in Millionenhöhe den Arbeitenden abgenommen wird. Das ist ein
staatlich legitimierter Diebstahl!

Hallo Conny,

wir sind uns beide einig, dass das Problem des Kapitalismus die Kapitalakkumulation ist, die letztlich auf, na ja, auf ungerechtfertigter Bereicherung beruht. Die Behauptung der Volkswirte, dass bei Tauschgeschäften am Ende beide Partner besser dastehen als vor dem Tausch, das muss als Grenzfall gewertet werden, der nur dann gilt, sofern der Tausch freiwillig erfolgt. Das gilt nicht für den Produktionsfaktor Arbeit, denn der Arbeiter muss seine Arbeitskraft verkaufen, will er nicht untergehen.
Wenn die Einkünfte aus Kapitalvermögen (60%) die der Einkünfte aus Arbeit (40%) übersteigen, dann ist etwas faul im Staate, vor allem dann, wenn das Kapitalvermögen so ungleich verteilt ist, wie bei uns.
Was tun? - Ich habe keine Lösung!
Der Produktionsfaktor Arbeit wird gegenüber dem Produktionsfaktor Kapital immer den kürzeren ziehen. Es ist zum Weinen.
Wahrscheinlich funktioniert Kapitalsmus nur gut zwischen zwei Katastrophen, die das Kapital zerschlagen.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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