Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jungen mit Leseschwierigkeiten lernen besser bei weiblichen Lehrern

Mirko, Thursday, 30.08.2007, 17:32 (vor 6686 Tagen)

Jungen mit Leseschwierigkeiten lernen besser bei weiblichen Lehrern [Pädagogik/Linguistik]

Edmonton (Kanada) - Jungen gelten immer mehr als die Bildungsverlierer. Noch vor wenigen Jahren hatte man in der Pädagogik das Augenmerk darauf gerichtet, Mädchen nicht zu benachteiligen. Doch allmählich wird deutlich, dass Mädchen in Schlüsselkompetenzen wie Lesefähigkeit und sprachlichem Ausdruck die Nase vorn haben. Für die Probleme der Jungen macht man unter anderem den Umstand verantwortlich, dass Jungen während der prägenden Jahre der Grundschule meist von Lehrerinnen unterrichtet werden und seltener von Lehrern. Lehrerinnen, so wird vermutet, würden eher Lesestoffe auswählen, die Mädchen ansprechen. Jungen fänden daher seltener den Weg zum Buch. Eine kanadische Studie ist jetzt zu eher gegenteiligen Ergebnissen gekommen: Besonders Jungen mit Leseschwierigkeiten profitieren mehr von einer Leseförderung durch weibliches Lehrpersonal. Ihre Erkenntnisse haben die Forscher in der Zeitschrift "Sex Roles" veröffentlicht.

Das Team um Herb Katz von der University of Alberta hat 175 Jungen der dritten und vierten Klasse in einem 10-wöchigen Leseförderprogramm beobachtet. Einige der Jungen hatten männliche Lehrer, andere hatten weibliche Lehrer. Nach 10 Wochen wurden die Fördererfolge begutachtet, auch in Bezug darauf, ob das Geschlecht der Lehrenden von Bedeutung war für die Verbesserung der Lesefähigkeit. Es zeigte sich, dass die Jungen bessere Ergebnisse erzielten, die im Leseförderungsprogramm von Frauen unterrichtet worden waren.

"Daraus können wir schließen, dass der Rückgang an männlichen Lehrern, besonders in der Grundschule, nicht der Grund dafür ist, dass Jungen schlechtere Leseleistungen zeigen als Mädchen", erklärt Katz. "Daher könnte es etwas naiv sein, gezielt männliche Lehrer einzustellen, um den schlechten Leseleistungen von Jungen entgegenzuwirken." (wsa070827dm1)

Autor: Doris Marszk
Quelle: University of Alberta

Quelle: Newsletter Wissenschaft aktuell

Anmerkung: Naja, ziemlich karger Bericht, die näheren Umstände würden mich schon interessieren, z.B. der Anteil männlicher/weiblicher Lehrer.

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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche


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