Anti-Pißratten-Pißratten

DvB, Tuesday, 17.04.2012, 03:16 (vor 4996 Tagen) @ Bero

Abseits dessen, was die Piraten heute politisch vertreten - grossteils
Schwachsinn, unbezahlbarer Unfug, linker geistiger Sondermüll - ist etwas
anderes interessant: sie sind eine Anti-Parteien-Partei (ja, ich weiss,
waren die Grünen auch mal).

'Wir sind dafür, daß wir dagegen sind.' Das ist doch das Lebensgefühl eines Linken - besonders, wenn er noch als Punker auf der Straße haust oder so. Oder bei so einer Retortenpartei, wenn man solches Millieu anziehen will. Da kriegt jeder erstmal nen schönen linken Lolli - später verliert sich das dann recht rasch.

Mit ihren Konzepten direkter Demokratie
stellen sie einen Angriff auf den verfilzten, verkrusteten Parteienstaat an
sich dar.

Kunststück. - In diese Fratze zu dreschen zu unterlassen, kann sich doch eine neue und namenlose Partei gar nicht erlauben.

Aber die Idee, mal das
Volk zu fragen, was es will, und tatsächlich eine Meinungsbildung von
unten nach oben zu betreiben, wie sie eigentlich in unserer Ordnung
vorgesehen sein soll, ist eine richtige Bedrohung für die Parteifürsten.

Naja. Wenn sich die Marionetten bedroht fühlen, bedeutet das nicht viel. Zu melden ham die schließlich nüschd. Aber jede Partei hat ihre Loge (außer der NPD, die hat den VS), wo die eigentlichen Parteienfürsten hocken. Und die fürchten sich vor sowas nicht. Man kann das Volk ja mal fragen. Dann freut es sich und fühlt sich wichtig. Nach dem Krieg ham die Ammis das im Westen eingeführt und exzessiv betrieben: Meinungsumfragen. Seither geht ja ohne Meinungsumfrage gar nichts mehr, direkt neben den Horoskopen. Der logöse Denktank überlegt sich dann, unter welchen Vorwänden und mit welchem Lack das jeweilige Ideeninterieur dargeboten wird. Zu sagen hat das gar nichts. Und die Logen sind auch nur Zweigstellen von einer größeren Loge, zu der sie alle gehören. Ob da heraus nun Parteien retortisiert werden, oder ob die Kontrolle über das Staatswesen halt anders ausgeübt wird, ist für die relativ nebensächlich.

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