Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die linken Märchen

satt, Friday, 24.02.2012, 04:41 (vor 5051 Tagen) @ Holger

Du meinst sicher Herbert Marcuse, dieser öffentlich bekennende und von McCarthy's Kommunistenverfolgung unangetastet gebliebene Marxist, der

"durch die ökonomische Situation des Instituts und das Drängen Max Horkheimers dazu genötigt [war], 1942 eine neue Stellung in Washington, D.C. beim Office of Strategic Services (OSS) anzunehmen. Hier war er in einer Gruppe tätig, zu der unter anderem auch die Intellektuellen H. Stuart Hughes und Franz Neumann gehörten. Für eine OSS-Nachfolgeorganisation arbeitete er nach dem Krieg bis 1951 auch zeitweise als Europasektions-Leiter [beim CIA]. 1951 bis 1954 arbeitete er an den Russian Institutes der New Yorker Columbia University und in Harvard an Studien über den Sowjet-Marxismus."

(man beachte die absichtliche Weglassung in der Formulierung bei Wikipedia. Es gab nur eine Nachfolge-Organsisation des OSS mit einem "Sektionsleiter für Europa", das war der CIA. Nach den vorherigen Erfahrungen mit Wikipedia und mit deren linken Kader ist hier bewiesen: Wikipedia = Marxismus = CIA.)

Und du meinst bestimmt den Marcuse, der

"seine Philosophiestudien bei Edmund Husserl und Martin Heidegger fort[setzte]. Einerseits bewunderte er Heideggers „Konkrete Philosophie“, kritisierte aber zugleich dessen Individualismus und unhistorische Herangehensweise. Seine Absicht, sich bei Heidegger in Freiburg über Hegels Ontologie und die Theorie der Geschichtlichkeit zu habilitieren, scheiterte wohl hauptsächlich an dessen damaliger Begeisterung für den Nationalsozialismus."

(die Begeisterung seines Lehrers war auch 1947 noch nicht erloschen)

Eintrag Marcuse bei Wikipedia

Also der Marxist/Soziologe/Philosoph Marcuse, der bei einem über den Krieg hinaus bekennenden Nazi Philosophie studierte (und mit ihm trotz der unschönen Gesinnung später sogar noch zusammengearbeitet hätte), später während der Kommunisten-Verfolgung in den USA beim CIA bis zum "Sektionsleiter für Europa" die Karrieretreppe hinaufstolperte und bei linken Studenten-Dumpfbacken feurig als Vorbild angesehen wurde, während sie die linke "Revolution" auf Kuba bejubelten. Den linken Marcuse wohlgemerkt, der als Entscheider mit den Leuten in einem Boot saß, die später einen linken Massenmörder wie Ernesto Guevara und (viel später) grüne Parteimitglieder wie Petra Kelly ermorden ließen aber als kalte Krieger gegen die russisch-kommunistische Aggression kein Problem in Marcuses Gesinnung sahen.

Immerhin:

[image]

Man lernt nie aus: Anderer Erdteil, andere Ebene, anderes Doppelspiel. Marxisten sind sehr flexibel.
So auch die TAZ in einem aktuellen (Propaganda-)Artikel, die eine Verbindung Marcuses zum CIA am liebsten leugnen möchte und die uns die Geschichte ganu gerne einfach noch einmal "neu und anders" erzählen will:

Vorsicht TAZ

(linke TAZ = CIA, so lesen sich solche Artikel doch gleich ganz anders, von den Kommentaren ganz zu schweigen)

Was für ein delekates Spiel hier doch abgezogen wird. Ob da wohl noch mehr Marxisten beim CIA waren/sind?
Dann muß man sich nicht wundern, wenn man sich am Schluß mit solchen Leuten in einem Boot wiederfindet, die auf allen Hochzeiten tanzen können und auf allen Bühnen zu Hause sind.


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