Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Expertise, eiskalt zerlegt

Mus Lim ⌂, Sunday, 29.01.2012, 19:28 (vor 5077 Tagen)
bearbeitet von Mus Lim, Sunday, 29.01.2012, 19:32

Gerade die "Entsorgung" des Venus-Zeichens mit geballter Faust in einen Mülleimer ist beliebt. Es gibt aber auch drastischere Zeichen, wie die Zerstörung des Venus-Zeichens mit einer Kreissäge. Hier zeigen sich Elemente der "hate speech". (S. 41)

Merkwürdig, wie Hinrich Rosenbrock vermeidet zu benennen, dass das Feminismus-Symbol entsorgt wird. Es stimmt nicht, dass das "Venus-Zeichen mit einer Kreissäge" zerlegt wird. Die Darstellung ist also absichtlich unkorrekt und die Charakterisierung als "hate speech" willkürlich. Die Hassreden der Feministinnen werden großzügig ausgespart. Aber gerade darum geht es, den Männerhass des Feminismus zu entsorgen. Und so wird mittels Auftragsarbeiten die Realität ins Gegenteil verkehrt.

Die antifeministische Männerrechtsbewegung verfügt noch über kein allgemeines Symbol. (S. 41)
Das ist auch nicht richtig, denn nach meiner Beobachtung ist das Symbol der IGAF Schweiz allgemein anerkannt. Agens e.V. und MANNdat e.V. rechnen sich ja nicht zur antifeministischen Bewegung zugehörig.

Prof. Dr. Gerhard Amendt ist Soziologe und war bis zu seiner Emeritierung 2002 Professor am Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen. (S. 52)
Hinrich Rosenbrock gibt hier als Quelle WikiMANNia an, obwohl es alternative Quellen gibt und er WikiMANNia als "rechtsextrem" brandmarken will.

Der Klarname von manifold ist unbekannt, es handelt sich jedoch nach eigenen Aussagen um einen Mann. Er lebt in der Schweiz, betreibt das Blog Söhne des Perseus und ist im wgvdl-Forum aktiv. Außerdem organisiert er die Internationalen Antifeminismus-Treffen mit und war an der Gründung der wikimannia beteiligt.
Das Blog heißt "Söhne VON Perseus", darüber hinaus hat er weder die Internationalen Antifeminismus-Treffen mitorganisiert, noch hat er WikiMANNia mitgegründet.
WikiMANNia wurde von Mars (nicht Manifold) mitbegründet. Als Quelle gibt Hinrich Rosenbrock ausgerechnet WikiMANNia an. WikiMANNia nennt Manifold allerdings nur als "Inspirator" des Artikels Maskulismus. Manifold als Mitorganisator des Antifeminismus-Treffens beruht auf einer Falschdarstellung in WikiMANNia, die auf einer Verwechslung von Manifold und Manhood beruhte. Aber das wurde von Hinrich Rosenbrock ohne Nachrecherche einfach abgeschrieben.

Außerdem wird "der" Feminismus gerne mit Faschismus oder Rassismus gleichgesetzt. Dies zeigt sich u.a. an dem Begriff "FemiNazi". (S. 68)
Als Quelle gibt Hinrich Rosenbrock wieder WikiMANNia an. In dem WikiMANNia-Artikel wird allerdings der US-amerikanische Talkmaster Rush Limbaugh (The Rush Limbaugh Show) als Urheber des Begriffs genannt.

Begründet wird dies meist mit dem vermeintlichen Männerhass des Feminismus und der Feminist/innen. Dazu dienen in der Regel zwei Verweise: Erstens wird auf das SCUM-Manifest der Radikalfeministin Valerie Solanas von 1967 verwiesen – das Akronym steht für Society for Cutting up Men. Es war in der Frauenbewegung durchgehend sehr umstritten. (S. 68)
Das SCUM-Manifest ist unter Feministen derart "umstitten", dass es regelmäßig wieder aufgelegt wird. Als deutsche Übersetzung zuletzt September 2010, ISBN 3-86572-666-6.

Kanonisierung des Bewegungswissens
Auch auf die wikimannia, einem antifeministischen Gegenstück zur wikipedia, die der Kanonisierung des Bewegungswissens dient, wird als Informationsquelle verlinkt. (S. 91)
WikiMANNia als antifeministisches Gegenstück zur Wikipedia.
Boah, ey.
Man freut sich zwar über jedes Lob, aber hier habe ich doch den Eindruck, dass WikiMANNia von Hinrich Rosenbrock größer geschildert wird, als es tatsächlich ist. Vielleicht glaubt er nach dem Motto "Viel Feind, viel Ehr" selbst als Feminismusverteidiger heldenhafter dazustehen, wenn er den Feind größer darstellt?

Feminismus als Weg in die Unfreiheit
Der Internetauftritt von wgvdl.com wirkt unseriös. So findet sich auf der Startseite ein Autobahnschild, welches den Feminismus als Weg in die Unfreiheit darstellt. Außerdem wird anhand einer Abfolge von drei Löwenfotografien die Auslöschung des Mannes durch die Ehe und vor allem Scheidung behauptet. (S. 111)
Hinrich Rosenbrock hat Ehe und Scheidung offenbar noch vor sich.

Die wikimannia besteht seit dem 18. Januar 2009 und verfügt über 465 Artikel. (S. 112)
WikiMANNia hatte 650 Artikel am 16. August 2011 und 700 Artikel am 6. September 2011. Da muss ein Ablesefehler vorliegen. Inzwischen sind es 940 Artikel.

Dabei muss auch bedacht werden, dass potenzielle Interessent/innen sich wahrscheinlich weniger mit dem Forum beschäftigen, sondern zunächst einmal auf strukturiertere Websites zurückgreifen. Deshalb ist z.B. die wikimannia für das Ansprechen von neuen Aktivist/innen von größerer Bedeutung als das Forum. (S. 113)
Schlussfolgerungen, die auf Mutmaßungen des Autors beruhen.

Dominanz der antifeministischen Männerrechtsbewegung
Insgesamt kann festgehalten werden, dass wgvdl.com mit den dazugehörigen Seiten FemokratieBlog und wikimannia den extremen und organisierten Flügel der antifeministischen Männerrechtsbewegung dominiert. (S. 115)
Es ist ja schön, wenn einem Bedeutung zugemessen wird, es schmeichelt auch dem Ego. Trotzdem beruhen die Schlussfolgerungen auf Mutmaßungen des Autors. Warum sollen WGvdL, FemokratieBlog und WikiMANNia - die von etwa von bis zu sechs Leuten betreut werden, wenn man mal die Moderatoren des Forums dazurechnet - ausgerechnet die antifeministische Bewegung dominieren? Das ist nicht schlüssig.

Holocaust-Leugnung
Die Kritik auf wikimannia bezieht sich dabei insbesondere auf bestimmte Strafbestände, wie z.B. die Holocaust-Leugnung: "Die Political correctness geht fließend in strafrechtlich relevante Meinungsverbote (Holokaust) […] über". (S. 116)
Wer nicht genau liest, versteht wohlmöglich, dass in WikiMANNia der Holocaust geleugnet wird. Möglicherweise ist das Absicht. Es wird schon seinen Grund haben, warum der Autor das Stichwort "Holocaust-Leugnung" einbringt.

In der wikimannia wird der Begriff Homophobie kritisiert. Dieser würde von "Genderisten" genutzt, um "Andersdenkende" zu diffamieren. "Genderisten" würden dabei auf der Natürlichkeit der Homosexualität beharren und sie nicht als "krank" ansehen. Diese Argumentation wird auch von der extremen Rechten genutzt, um z.B. ihre eigene Homosexuellenfeindlichkeit zu normalisieren. (S. 117)
Die Normalisierung der Männerfeindlichkeit der extremen Linken und des Feminismus bildet den Blinden Fleck in der Wahrnehmung des Autors. Mit Verdrängung eigener Hassreden und Feindlichkeit Andersdenkenden gegenüber und Übertragung auf den politischen Gegner inszeniert man sich selbst als Opfer und konstruiert den Gegner als "rechtsextremen" Täter.
Diese Aufgabe der Expertise wird aber schon im Vorwort deutlich.

Neopatriarchale Verhältnisse
In der wikimannia wird vertreten, dass eine Familie ein männliches Familienoberhaupt braucht. Der Staat habe durch die formale Abschaffung des Oberhauptes "die Familie enthauptet und de facto handlungsunfähig gemacht". Damit wird für neopatriarchale Verhältnisse und gegen Geschlechtergleichheit im Sinne des Grundgesetzes plädiert: Gäbe es das Oberhaupt noch, so hätte es Entscheidungsbefugnis über Ehegatten (in der Regel die Frau), Söhne und Töchter. (S. 117)
Um sein Feindbild zu konstruieren, muss der Autor hier eine Aussage in WikiMANNia erfinden.
Im WikiMANNia-Artikel wird verteten, dass eine Familie ein Familienoberhaupt braucht und sei es weiblich. Es geht darum, dass der Staat sich die Ordnungsmacht auch in der Familie anmaßt, etwas über Familliengericht und Jugendamt. Aber auf die Kritik, die auf die missachtete Gewaltenteilung zwischen Staat und Familie abzielt, geht der Autor gar nicht erst ein, weil der als feministischer Apologet die Frontlinie "Frau gegen Mann" verteidigen will.

Der manipulative Charakter der Expertise wird hier sehr deutlich. Es wird hier das Sprungbrett für folgende Diffamierung gelegt:
Auf die Nähe der Argumente von Christine und Rainer zu rechten Positionen wurde schon hingewiesen. Somit wird deutlich, dass die Betreiber und die meisten wgvdl-Benutzer eine Gesellschaft anstreben, in der Männer, u.a. essentialistisch begründet, eine Vormachtstellung haben. (S. 119)
Weder Christine noch Rainer noch andere Mitstreiter streben eine Gesellschaft an, in der Männer essentialistisch begründet eine Vormachtstellung haben.

Damit ist belegt:
Die Expertise hat die Aufgabe, die feministische Inszenierung der Frau als Opfer verteidigen und Feminimuskrtiker in die rechte Ecke stellen.

Copy-and-Paste for feminists only
Die wikimannia soll zunächst einmal antifeministisches Wissen präsentieren und kanonisieren. Zum einen soll ein Überblick über tatsächliche und konstruierte Benachteiligung von Männern zusammengestellt und zugleich eine Argumentationshilfe für antifeministische Männerrechtler/innen gegeben werden. Gleichzeitig sind die Artikel so geschrieben, dass sie von den Beteiligten für – zumindest teilweise – zitierfähig gehalten werden. Sie können also mit Copy-und Paste-Verfahren in Internetdebatten eingebracht werden. (S. 121)
Das Copy-und Paste-Verfahren in Internetdebatten soll wohl linksextremistischen Aktivisten und Feministen vorbehalten bleiben. *lol*
Und natürlich ist nicht die Benachteiligung und Opferrolle der Frauen konstruiert. Natürich nicht. ;-)

Damit bietet die wikimannia gerade für Interventionen im Internet eine schnell verfügbare Wissenssammlung.
Zum anderen werden auf der wikimannia auch Meinungen gebündelt und antifeministische Positionen dadurch homogenisiert und zugespitzt. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die antifeministische Männerrechtsbewegung heterogen ist. Durch diese Kanonisierung wird ein Grundkonsens geschaffen, der für ein geschlossenes Auftreten und stärkeren Zusammenhalt sorgen soll.
(S. 122)
Ein geschlossenes Auftreten und ein stärkerer Zusammenhalt gegen die menschenverachtende und männerhassende Ideologie Feminismus ist nicht erwünscht. Deshalb muss WikiMANNia diskreditiert werden.

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