Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jeder vierte Junge braucht einen Logopäden

Trillian, Thursday, 22.12.2011, 21:45 (vor 5116 Tagen) @ WELT Leser

Nun ist Logopädie ansich ja nichts Schlimmes.
Aber zwischen "Brauchen" und "verordnet bekommen" liegt ein himmelweiter Unterschied. Das ganze Übel hat 2007 angefangen. Zu diesem Zeitpunkt nämlich wurde flächendeckend eine sog. "Sprachstandserhebung" eingeführt bzw. die "Viereinhalbjährigen-Untersuchung", die anderthalb Jahre vor der Einschulung die Schulfähigkeit bestätigen sollte.
Hierbei wurde und wird bis heute nicht berücksichtigt, dass die Kinder in 18 Monaten einen enormen Entwicklungssprung machen, der Zahnwechsel bevorsteht und Jungen in der Sprechentwicklung ein wenig hinterherhinken, das aber natürlich aufholen. Wenn man sie lässt. Bzw. das Kind schlicht dort abholt, wo es steht, in aller Individualität. Gleichgültig, ob Junge oder Mädchen.

Schule ist ein marktwirtschaftliches Unternehmen geworden. Es geht um Fördergelder, es geht darum, die Kids einzunorden. Und deren Eltern natürlich gleich mit. Wenn man von 4 Ärzten (ja. ÄrztEN), 2 Kindergärtnerinnen und einem KindergartenleitER hört, das Kind brauche eine wie auch immer geartete Therapie, ist es sehr schwer, sich dagegen zu stellen. Mitunter ist auch der Schulbesuch daran gekoppelt.

Ich kenne kaum noch ein Kind, dem nicht schon im Alter von < 6 Jahren irgendeiner Diagnostik (ADS/ADHS - oder Autismus ist auch gerade sehr in Mode), einer großen OP mit Vollnarkose (Paukenröhrchen, Mandeln) zugemutet wird. Die Eltern werden extrem verunsichert - sie wollen schließlich nur das Beste.
Wie gesagt: Logopädie ist nicht schlimm - es macht sogar Spaß. Aber es bindet Zeit. Zeit, die Kinder besser mit Freunden verbringen sollten.


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