Geschlechterbezogene Taxibestellung
Der Titel trifft es zwar nicht so richtig, aber ich möchte folgende Beobachtungen hier dennoch einmal zur Information/Diskussion stellen. Ob es mit Feminismus zu tun hat, mag jeder für sich entscheiden, ich fand diese Erkenntnisse aber zumindest recht interessant.
In den bevölkertsten Stunden des Nachtlebens haben die Nachtschwärmer bisweilen Probleme, ein Taxi für die Heimfahrt zu organisieren. Wohl wissend, dass zu jener Zeit mehr Fahrgäste als Taxis im Angebot sind, überlegt sich jeder seine ganz persönlichen Strategien, sich als "wichtigerer" Fahrgast zu präsentieren. Hier mal meine Favoriten:
Als Mann:
"Bitte beeilen sie sich, meine Frau ist schwanger!"
"Meine Begleiterinnen sind alle leicht bekleidet und frieren."
"Ich habe auch ein paar hübsche Mädels dabei."
"Sie können mich und die Mädchen doch nicht so lange warten lassen."
"Sie hören von meinem Anwalt." (der übrigens immer männlich ist)
"Wenn Sie mich nicht sofort abholen, passiert was."
Als Frau:
"Aber ich bin doch eine Frau!"
"Aber bitte nehmen Sie mich zuerst mit, es ist doch dunkel und ich bin eine Frau."
"Wollen Sie mich hier im Dunkeln als Frau alleine stehen lassen?"
"Ich möchte aber bitte eine weibliche Fahrerin." (O-Ton)
"Meinem Mann geht es nicht so gut, bitte beeilen Sie sich!"
"Mein Mann blutet/hat sich das Bein gebrochen/liegt im Sterben." (freie Auswahl)
"Sie holen eine hübsche Frau doch aber sicher zuerst ab."
Weitere Beobachtungen:
Ist der Zentralist männlich, verhalten sich die meisten Frauen freundlich bis flirtend, die Männer arrogant bis feindselig.
Ist der Zentralist weiblich, wird selbst die stärkste Abwertung des Kunden von Männern als "lustig" verstanden, während Frauen bei geringsten Anlässen einen Zickenkrieg anfangen und feindselig werden.
Kommt eine Frau mit Ihrem Wunsch nicht durch, wird grundsätzlich an einen Mann weitergereicht in dem Glauben, der könne sich eher durchsetzen.
Fazit:
Männer werben für sich stets mit der Frau als Hauptopfer, grenzen sich ansonsten gegenüber anderen Männern aggressiv ab. Für sich selbst die gleichen Rechte einzufordern, kommt ihnen nicht annähernd in den Sinn. Frau wirbt für sich ausschließlich mit ihrem Frausein und Opferstatus - und ist recht erbost, wird ihr der nicht zugestanden. Wenn diese ihren Mann vorschiebt, dann in dem Versuch, über einen vermeintlich real Hilfebedürftigen (verletzt/behindert) weitere Vorteile zu bekommen.
Die größere Verachtung stellt sich bei mir jedoch gegenüber den Männern ein, die so wenig Selbstachtung haben, dass sie nicht einmal auf den Gedanken kommen, das gleiche Anrecht auf eine Dienstleistung zu haben und stattdessen Frauen vorschieben.
Jedoch, es gibt sie, die Gegenreaktionen. Bisweilen erwischt man Männer, die sich darüber beklagen, dass die Fahrer erst die hübschen Frauen mitnehmen statt einen Mann. Und hin und wieder möchte ein Mann auch einen männlichen Fahrer. Nicht, weil - wie üblich - es etwas zu schleppen gäbe. Sondern weil er mit einer Frau nicht fahren will. In beiden Beispielen handelt es sich jedoch meist um Männer mit Migrationshintergrund.
Insofern nichts Neues für dieses Forum, aber vielleicht dennoch interessant für den einen oder anderen.
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Sven,
21.11.2011, 11:28
- Geschlechterbezogene Taxibestellung -
12,
21.11.2011, 11:41
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André,
21.11.2011, 13:15
- Geschlechterbezogene Taxibestellung - der_quixote, 21.11.2011, 16:20
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André,
21.11.2011, 13:15
- Geschlechterbezogene Vorteilsverschaffung - Donna Amaretta, 24.11.2011, 00:49
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12,
21.11.2011, 11:41