Sie finden keinen Frieden - Deutsche Soldaten nach

roser parks, Tuesday, 22.05.2007, 10:36 (vor 6786 Tagen) @ Moni

Sein Leben ist ein Drahtseilakt. Die Flashbacks kommen unerwartet und
erwischen ihn eiskalt. Es reicht ein Geräusch oder ein Geruch und er
stürzt ab in diese unkontrollierbare zitternde Panik. Dann ist alles
wieder da: die Explosion, das Blut und die Schreie der verletzten
Soldaten.

Tja, weil sie unsere Großväter nicht mehr erlebt haben, jetzt lernen sie es auf die harte Tour! Irgendwann werden sie dann Bücher schreiben, wie schrecklich doch der Krieg ist u.s.w.

Über 9.000 Deutsche sind weltweit ständig im Einsatz, als Friedensstifter
und Friedensbewahrer. Sie erleben Kriege oder deren Folgen. Die meisten
finden sich wieder ein in der Welt zu Hause, aber immer mehr erleiden
Schaden an der Seele. Die Zahl der psychisch Verletzten wächst stetig.

Frieden sichern, kommt mir bekannt vor!

Die zahlreichen Reservisten, deren Traumatisierung, wie so oft, erst Jahre
nach dem Einsatz ausbricht, sind auf sich allein gestellt. Die
Bundeswehr, unter deren Fahne sie ihr Leben riskierten, fühlt sich dann
nicht mehr zuständig. Vor drei Jahren gründeten einige Soldaten den
Verein Skarabäus. Sie kämpfen für ein offenes Gesprächsklima, denn viele
verdrängen oder verleugnen ihre Probleme, weil sie sich schämen.

Mein Opa hat sich nicht geschämt, er wurde angemacht als er nicht in die Kampfgruppen wollte.